Mamy, die mutige Senegalesin

„Ich weiß, dass ich mutig bin. Meine Eltern wissen das auch.“

Mamy ist ziemlich glücklich, denn sie kann zumindest kurze Strecken laufen und sich selbst ernähren. Früher ist Mamy mit Touristen durch den Senegal gereist, aber dann bekam sie Probleme mit ihren Beinen und die Ärzte mussten amputieren. Bis heute weiß sie nicht so genau, warum. Zwei einfache Prothesen erlauben es ihr, etwas freier zu sein, wenn auch nur unter Schmerzen. Sie kocht gerne für ihre Eltern, denen sie sehr dankbar ist. Weil sie sie geboren haben, klar.

Normalerweise wäre eine Frau in ihrem Alter im Senegal nicht alleine, aber der Vater ihres Sohnes Tito wollte sie nicht heiraten. (Frechheit!) Indem sie von der Veranda ihrer Eltern aus Getränke verkauft (wenn denn mal Leute da sind), versucht sie ihrem Sohn die Schulbildung zu ermöglichen. Mamy gibt nicht auf, Mamy ist mutig. Und wenn jemand Hilfe braucht, dann ist Mamy am Start.

Wer kann, der gibt genau jetzt ein paar Euro dazu, um Tito die Schule zu ermöglichen, die 211 Euro im Jahr kostet. Kommt mehr zusammen, wird das Geld für das tägliche gemeinsame Essen der zehnköpfigen Familie (mit Omma und allen) genutzt. Und falls wir hier einen Arzt oder jemanden mit Conecke an Bord haben, meldet euch gerne bei Carolin, die diesen Film gedreht hat und die Familie gut kennt. Mamy würde gerne irgendwann wieder das Haus ihrer Eltern verlassen können.

In dieser Reihe sind bereits erschienen: Edgar, der super sexy Boy aus RixdorfSaara, die extreme FinninPeter und seine Verwandlung zu Bea La BoaFrederik, der BilderbuchmusikerEva und die Liebe zum HolzWerner, der Berliner Polizist mit HumorAhmed und der Wunsch nach FreiheitEde, der musikalische LokführerAndreas, der Mann auf den Bergen und Mitzi, die Rollbrettfahrerin.

Mamy ist Teil der Kurzdoku-Reihe Snippets of a Lifetime / SOAL (gibt’s auch auf Facebook), die ganz unterschiedliche Menschen porträtiert – intim, witzig, persönlich und berührend. Genau unser Ding. Die nächsten Folgen kommen immer mittwochs – und da warten echte Perlen auf euch.

Die wunderbare Filmemacherin Carolin Kraft wohnt in Berlin und kann durch dieses Projekt endlich ihre Passion für Menschen und Kurzgeschichten ausleben. Win Win für alle!

imgegenteil_Carolin_Kraft
JULE ist Gründerin von im gegenteil und Head of Love. Sie schreibt (hauptsächlich zu therapeutischen Zwecken über ihr eigenes Leben), fotografiert Menschen (weil die alle so schön sind) und hat sogar mal ein Buch verfasst. Mit richtigen Seiten! Bei im gegenteil kümmert sie sich hauptsächlich um Kreatives, Redaktionelles und Steuererklärungen, also alles, was hinter dem Rechner stattfindet. In ihrer Freizeit schläft sie gerne, sortiert Dinge nach Farben und/oder trägt Zebraprint. Wer kann, der kann. Inzwischen ist sie - entgegen ihrer bisherigen Erwartungen - glücklich verheiratet.

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