Man hört immer von Selbstliebe und liebe dich selbst, aber geht das denn überhaupt? Sollte man nicht erst einmal an einem anderen Punkt anfangen, bevor man überhaupt über Selbstliebe sprechen kann? Sollten wir nicht zuerst anfangen, uns selbst zu akzeptieren, bevor wir uns selbst lieben können?
Selbstliebe ist ein starker Ausdruck, der viel abverlangen kann. Viele werden an dieser Stelle jetzt vielleicht einwerfen, dass Selbstliebe die Selbstakzeptanz doch schon beinhaltet. Aber man jemanden doch eigentlich erst lieben kann, wenn man ihn wirklich akzeptiert hat. So ist das auch bei uns selbst. Wir können uns erst selbst lieben, wenn wir uns selbst akzeptiert haben. Deshalb ist die Akzeptanz zu aller erst unabhängig von der Selbstliebe zu sehen, bevor man beides als eine Einheit anerkennt.
Schluss mit dem andauernden Vergleichen
Als einen ersten Schritt der Selbstakzeptanz könnte man aufhören, sich ständig mit anderen zu vergleichen. Was sich zunächst als relativ simpel anhört, ist tatsächlich jedoch ziemlich schwer. Denn wir werden gesellschaftlich dazu erzogen, uns selbst andauernd mit allen anderen zu vergleichen, zum Beispiel durch Werbung. Wir wollen das, was alle haben. Es fängt bei den Kleidern an und hört mit unserem Körper auf.
Während man immer nur beispielsweise die perfekte Brustform vorgegaukelt bekommt oder man immer nur den perfekten Adonis-Penis sieht, wird uns nicht gezeigt, dass diese ganz bestimmten Körperteile auch anders aussehen können. So auch mit weniger polarisierenden Körperteilen, wie zum Beispiel unsere Münder. Von den Medien kriegt man den perfekten Kussmund eingebläut. Hat man diesen nicht, sondern zum Beispiel schmalere Lippen, findet man diese zu schmal. Aber wer legt denn eigentlich fest, was die perfekte Form ist?
Ein weiterer Schritt wäre, damit aufzuhören, sich immer auf das Urteil anderer zu beschränken. Man sollte aufhören, sich zu fragen, was andere denken oder was die anderen machen. Dadurch lernen wir, auf uns zu hören, was wir wollen und was uns gefällt. Erst wenn man sich nicht mehr durch das Urteil anderer klein machen lässt, wird das eigene Selbstwertgefühl gestärkt und wir beginnen, uns selbst so zu akzeptieren, wie wir sind.
Man sollte sich fragen, was einen charakterlich und/oder äußerlich auszeichnet. Sich die positiven Dinge eventuell sogar aufschreiben, um sie besser einprägen zu können und sich bei Zweifeln nochmal nachzulesen.
Zum Schluss sollte man sich Gedanken über sich selbst machen. Man sollte sich fragen, was einen charakterlich und/oder äußerlich auszeichnet. Sich die positiven Dinge eventuell sogar aufschreiben, um sie sich besser einprägen zu können und sie bei Zweifeln nochmal nachzulesen. Wichtig ist dabei, jede positive Eigenschaft zu betrachten, auch wenn sie noch so klein, noch so unbedeutend erscheint.
Zudem sollte man beginnen, mehr auf die positiven Eigenschaften zu achten, statt auf die negativen, mit denen man nicht ganz so zufrieden ist. Dadurch bekommt man eine positivere Ausstrahlung und man beginnt sich eventuell in einem ganz anderen Licht zu sehen. Denn wenn man ein positives Gefühl für sich selbst entwickelt, wird die Selbstakzeptanz leichter.
Diese drei Schritte können zur Selbstakzeptanz beitragen, können den Weg zur Selbstliebe eröffnen. Und wenn man sich selbst erst einmal akzeptiert hat, kann man beginnen, sich selbst zu lieben. Denn du selbst bist dein bestes Ich.
Headerbild: Brooke Cagle via Unsplash. („Wahrheit oder Licht“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!