Loslassen – durch dich werde ich zu einer besseren Version meiner selbst

Nach deiner letzten Nachricht: Wut. Verzweiflung. Stille. Akzeptanz. Ich habe verstanden, dass du dich nicht mehr melden wirst, ich dich vermutlich nie wiedersehen werde. Deine letzte Nachricht war emotionslos und kalt. Als hättest du mich absichtlich verletzen wollen. Als wenn du damit auf Nummer sicher gehen wolltest, dass ich mich nicht mehr bei dir melden werde. Vielleicht auch nur, um dich nicht verletzlich zu machen und dich selbst vor deinen Gefühlen zu schützen. Ich weiß es nicht. Ich bin das Herz, du bist der Verstand.

Nicht mal weinen konnte ich mehr. Die Wochen davor waren schon zu schmerzhaft und voller Enttäuschung. Von völliger Euphorie und Glücksgefühlen bin ich auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Schmerzhaft fallen gelassen und von dir weggestoßen. Alles, was war, ausgelöscht und nichts mehr wert. Von einem Tag auf den anderen. Du wie ein anderer Mensch.

Von völliger Euphorie und Glücksgefühlen bin ich auf dem Boden der Tatsachen gelandet.

Du kannst nicht über Gefühle sprechen. Sprichst nicht über deine Bedenken und Ängste, oder was in dir vorgeht. Das ist das Schlimmste für mich. Wie soll ich mit etwas abschließen und verarbeiten, für das ich keine Erklärung bekommen habe und das ich auch nicht verstehe? Das wird die größte Herausforderung für mich werden.

Du hast Wunden, die nur noch kleine Schürfwunden waren, wieder geöffnet. Nun bin ich fast am Verbluten. Es fühlt sich an, als wären sie so tief wie noch nie zuvor. Du hast Ängste und Sehnsüchte in mir hervorgerufen, denen ich mir bisher nicht bewusst war, oder die ich immer gekonnt verdrängt hatte. Du warst ein Trigger.

Nach der Akzeptanz kommt das Verständnis 

Ich habe mir vorgenommen, an mir zu arbeiten, meine Wunden nach und nach zu heilen. Ich werde aufhören zu bluten! Aus den Wunden werden Narben. Und auch diese werden verblassen … nach und nach. Nichts passiert ohne Grund. Nur was soll ich daraus lernen?

Ich fange an zu grübeln und schiebe all meine Verletzungen auf die Seite. Und da liegen sie! Die schönen Aspekte unserer Begegnung. Ich fange an, es langsam zu verstehen. Ich werde durch dich zu mir finden. Ich werde mich selber akzeptieren und lieben lernen. Ich werde stärker!

Ich weiß nun, was ich die letzten Jahre so vermisst habe und kann meine Träume in Angriff nehmen. Ich bekomme den Duft deiner marokkanischen Tajine nicht mehr aus der Nase und beim Gedanken daran, wie schön es war, nackt eng neben dir einzuschlafen, muss ich lächeln!

Das Gefühl von Freiheit als wir zusammen mit den Fahrrädern übers Tempelhofer Feld rollten. Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird meine Sicht.

Ich werde eine bessere Version meiner selbst! Letztendlich bin ich dein Verlust!

Ich glaube, ich kann irgendwann Frieden mit uns schließen! Ich werde eine bessere Version meiner selbst! Letztendlich bin ich dein Verlust! Dir wünsche ich mehr Herz und Bauchgefühl! Mehr Mut, Ehrlichkeit und Offenheit.

Manchmal frage ich mich, ob du glücklich bist und ob du mich vermisst. Und solltest du dich irgendwann mal melden, dann hoffe ich für dich, ich bin noch hier. Weil jeder irgendwann mal geht und dann ist es zu spät!

ADJÖ.

Corinna, 33 Jahre, ist hoffnungslos romantisch und kann schwer loslassen, spirituell angehaucht und immer auf der Suche nach dem Sinn des Lebens 🙂 Techno, Gin und Pizza findet sie auch ganz gut. Mehr zu ihr findet ihr hier.

Headerbild: Oladimeji Odunsi via Unsplash. („Gedankenspiel“-Button hinzugefügt und zugeschnitten.) Danke dafür! 

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