Umweltfreundliches Waschmittel in 7 Minuten selber machen

Dies ist mein zweitliebstes Waschmittel! Jetzt wundert ihr euch wahrscheinlich, warum ich euch das überhaupt vorstelle, wenn ich doch klarerweise einen anderen Favoriten habe? Vorweg: Wir finden dieses Waschmittel super! Wir waschen unsere Wäsche seit einem halben Jahr mit diesem alternativen selbstgemachten Waschmittel und sind sehr zufrieden damit. Wir finden sogar, dass die Waschkraft etwas intensiver ist.

Doch ich möchte euch erst kurz von unserem Lieblings-Waschmittel erzählen. Am liebsten waschen wir nämlich mit Rosskastanien, die wir jedes Jahr im Herbst sammeln. Hier habe ich dazu auch mal ein FAQ erstellt.

Der einzige Grund, warum dieses Waschpulver „nur“ unser zweitliebstes Waschmittel ist, ist, weil Kastanien unschlagbar umweltfreundlich sind! Sie wachsen einfach am Straßenrand, im Park oder im Wald, d.h. es werden für den Anbau keine Flächen versiegelt, es gibt keinen aufwendigen Herstellungsprozess, der wiederum Ressourcen verschlingt, keine Verpackung, die natürlich ebenfalls produziert und entsorgt werden muss und es gibt nicht mal Transport-Emissionen, wenn man sie einfach bei einem Spaziergang aufsammelt.

Dazu kommt, dass man etwas verwendet, was ansonsten einfach am Straßenrand verrotten würde. All das lässt einfach unweigerlich mein kleines Zero-Waste-Herz höher schlagen. Ach ja, und kostet tut das Ganze auch nix.

Dennoch, auch wenn wir von dem Kastanien-Waschmittel sehr begeistert sind, so habe ich in den letzten zwei Jahren einige Einwände und Befürchtungen gehört. Zu aufwendig in der Vorbereitung des Jahresvorrats (wir brauchen inkl. Spaziergang zu sammeln ca. 3 Std.), zu riskant bei Weißwäsche wegen der braunen Schale (wir waschen nicht viel Weißwäsche, konnten bisher aber auf unserer weißen Bettwäsche auch noch keine Flecken entdecken).

Und dann gibt es natürlich Pannen. Wenn die Kastanien nämlich weggepackt werden, bevor sie ganz getrocknet sind, können sie schimmeln und dann ist plötzlich der Jahresvorrat an Waschmittel hin.

Oder ihr lest diesen Artikel zu einer anderen Jahreszeit und möchtet nicht auf den Herbst warten, bis ihr anfangen könnt, eure Kleidung schadstofffrei und auf unbedenkliche Art und Weise zu waschen. Also, probiert’s aus!

Selbstgemachtes Waschmittel

 

ZEITAUFWAND

7 Minuten inklusive dem Raspeln der Seife, 3 Minuten, falls du bereits Seifenflocken zur Hand hast

ZUTATEN

160 g palmölfreie Kernseife (ist nicht so einfach zu finden, wir halten uns an Alepposeife aus dem Bioladen bzw. Olivenölseife aus türkischen oder arabischen Gemüseläden)

240 g Natron (gibt es in russischen Märkten in einer großen Pappschachtel)

240 g Waschsoda (gibt es von Holste in einer Papierverpackung, z.B. im Müller)

Optional: naturreine ätherische Öle für einen angenehmen Geruch (wir bevorzugen jedoch Sachen ganz ohne Duftstoffe)

HERSTELLUNG

Seife mit einer Küchenreibe klein raspeln. Ich rasple ca. zweimal im Jahr einen Schwung Seife, wenn ich zur Entspannung Fernsehsendungen gucke, denn wir benutzen geraspelte Seife auch für selbstgemachtes Spüli). Überspringe diesen Schritt, wenn du Seifenflocken zur Hand hast.

Vermische alle Zutaten.
Verwende 1-2 Esslöffel pro Waschladung.
Fertig!

Shia ist das aufmüpfige Krümelmonster und die disziplinlose Socke hinter dem Zero-Waste-Blog Wasteland Rebel. Dass ihr Jahresaufkommen an Rest- und Plastikmüll in ein Einmachglas passt, findet sie auch nach wie vor total surreal. Auf ihrem Blog teilt sie ihre unverschämt einfachen Tipps und bietet viele Hintergrundinformationen, auch über Nachhaltigkeitsfragen, die über die reine Müllvermeidung hinausgehen. Einen einfachen Zero-Waste-Einstieg stellt sie in ihrem Buch Zero Waste: Weniger Müll ist das neue Grün (Freya Verlag) vor. Für eine tägliche Dosis an Zero-Waste-Inspiration in vegan und mehr oder weniger plastik- und palmölfrei kann man sie wunderbar auf Instagram bestalken.

Headerfoto: Shia / Wasteland Rebel. („Heal the World“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!

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