Seitensprung mit einem Bekannten

Als du dich mir vorstelltest, hasste ich dich sofort. Du hattest immer einen dummen Spruch parat und warst ein selbstverliebtes Arschloch, einer, der weiß, dass er haben kann, was er will.

Wir beide: vergeben. Deine Freundin ein Fall von: Was will ER denn mit IHR? Unsere Zukunft: vorhersehbar. Es folgten Doppeldates. Aus der anfänglichen Antipathie entwickelten sich erstaunlich gute Gespräche, welche ich wohl so nie erwartet hätte. Ich wollte wissen, wer du hinter deiner Macho-Fassade bist.

Irgendwann musste ich mir eingestehen, dass genau das das Interessante an dir war und beobachtete dich genauer. Deine Blicke, die zwischen uns Spannungen aufbauten, deine Berührungen unter dem Tisch oder wenn wir allein im Raum waren oder deine etwas zu langen Umarmungen beim Abschied. Ich wusste, dass du kein unbeschriebenes Blatt warst, dir Treue nicht viel bedeutete und dir die Suche nach neuen Abenteuern Freude bereitete. Wir waren auf einer Wellenlänge und das machte dich noch interessanter.

Es war nur eine Frage der Zeit bis wir nach kurzem, von Anspielungen und Zweideutigkeiten geprägtem, Hin- und Her-Schreiben ein Treffen wagten. Es war Freitag. Als ich von der Arbeit losfuhr war ich aufgeregt. Warum wusste ich nicht – das hier war nicht mein erster Seitensprung, aber der erste mit einem Freund meines Freundes.

Das hier war nicht mein erster Seitensprung, aber der erste mit einem Freund meines Freundes.

Während der Fahrt immer wieder Nachrichten von dir. Von der Autobahn runter, zum vereinbarten Treffpunkt auf einem Möbelhausparkplatz in der letzten Ecke. Du kamst etwas später, ich war angespannt.

Wir stiegen gleichzeitig aus. Unsere Blicke trafen sich, bekannt und vertraut. Einen Meter warst du noch entfernt. Und es passierte – schnelle, verlangende, intensive Küsse. Ich begann in deinen Händen zu schmelzen, ich wollte mehr. Wir setzten uns in dein Auto. Es lief First Date von Blink 182 – wie treffend. Aus Küssen wurde Fummeln, aus Fummeln wurde mehr. Zwischendurch gute Gespräche, Zigarettenrauch, intensive Blicke.

Wir landeten auf der Rückbank. Ich beugte mich über dich. In deiner Hose spürte ich deine Erektion, dein Verlangen nach mehr. Als ich hinein fasste, atmeten wir beide aus – leise, aber erregt. Ich umfasste deine Männlichkeit und ließ meine Hand gleiten. „Wie gern würde ich dich in mir spüren“, dachte ich. Du warst dicht an meinem Hals – Küsse, warmer Atem, leichtes Kratzen.

Ich hatte Gänsehaut, war dir völlig ergeben. Doch ich wollte dir zeigen, was du nie vergessen wirst. Ich öffnete deine Hose. Ich begann, deinen Penis zu küssen, von unten nach oben und zurück. Du zittertest und die Schnelligkeit deines Atems stieg an. Ich ließ deinen Penis komplett in meinem Mund verschwinden. Dein Stöhnen erfüllte das Auto, deine Hände vergruben sich in meinen Haaren.

Dein Stöhnen erfüllte das Auto, deine Hände vergruben sich in meinen Haaren.

Ich ließ ihn immer tiefer in meinen Mund gleiten, es bereitete mir Freude, dich erzittern zu sehen. Doch plötzlich war ich wieder unter dir, deine Hand in meiner Hose. Ich war erregt, ich war feucht, ich war fordernd. Du wusstest, was du machst, immer wieder glitten deine Finger in mich und ich spürte, wie dies auch dich erregte.

Blitzartig warst du komplett in mir, ich spürte deinen Rhythmus, deinen Penis, der perfekt in meine Vagina passte, und deinen heißen Atem an meiner Kehle. Du stießt kräftig zu, deine Hände umfassten meine Brüste, deine Finger zogen an meinen Nippeln. Ich war elektrisiert und wie Wachs in deinen Händen.

In meinem Körper spannte sich alles an, ich hielt mich am Leder deiner Autositze fest. Das gefiel dir und ich merkte, wie du immer tiefer und schneller in mich drangst. Plötzlich drehte sich alles, gleichzeitig lösten wir unsere Anspannung und ergaben uns der Lust mit einem lauten Stöhnen.

Du sahst mich an, als hättest du noch nie etwas Derartiges erlebt. Du glittst aus mir. Ich schmunzelte. Noch einmal küsstest du mich. Deine Finger strichen an meinem Hals entlang – ich war elektrisiert. Ich sah dir in die Augen, sie durchdrangen mich.

Die Verabschiedung zog sich hin, immer wieder erregten wir uns gegenseitig, berührten uns, küssten uns. Keiner von uns wusste, wann wir uns das nächste Mal sehen konnten – allein, nackt, erregt. Doch in Gedanken blieb das First Date.

Renalo ist ein überzeugter Kleinstadtmensch mit bunten Haaren. Generell hat sie einen Hang zum Übertreiben und zu dem, was sie eigentlich nicht tun soll. Sie fühlt sich hingezogen zu Sonnenschein, Schuhen, Offenheit und Selbstbewusstsein. Ist abgeneigt von Egoismus, Regentagen und verschwiegener Unzufriedenheit. Hin und wieder packt sie ihre Gedanken, Erlebnisse und Gefühle in Texte zusammen.

Headerfoto: Küssendes Paar im Auto via Shutterstock.com! („Sexy Times“-Button hinzugefügt.) Danke dafür.

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