Obwohl Achselhaare zu jedem Körper gehören, ist es inzwischen für Frauen schon ein Statement geworden, sie nicht zu entfernen. Warum das? Und was löst dieser Akt der Rebellion gegen die (scheinbare) Norm aus? Diesen Fragen geht Fotograf Ben Hopper in seinem 2007 begonnenen Projekt „Natural Beauty“ nach.
Seit fast einem Jahrhundert werde unser ästhetisches Empfinden von der Beauty-Industrie gesteuert, dabei mehr und mehr in Richtung kompletter Haarentfernung gedrängt. Ben Hopper stuft sein Projekt daher als eine Art Protest ein. Für ihn fängt Schönheit in den Köpfen der Menschen an.
Im Grunde hat Schönheit nur mit dem eigenen Geschmack zu tun. Was wir über uns selbst denken, wie wir andere sehen, ist wichtig.
Vor Bens Kamera standen Models, Schauspielerinnen und Künstlerinnen, die er von früheren Arbeiten kannte, die ihm vorgestellt oder selbst auf sein Projekt aufmerksam wurden. Dabei ließen einige schon vor dem Projekt der Natur ihren Lauf, andere sich ihre Achselhaare extra für das Shooting wachsen.
Ben entschied sich bewusst für Protagonistinnen, die der Norm der Mode- und Beautyindustrie weitestgehend entsprechen. Gerade durch den Kontrast zwischen gängiger modischer weiblicher Schönheit und dem natürlichen, aber dennoch unkonventionellen Aussehen der behaarten weiblichen Achselhöhle soll eine Diskussion angeregt werden.
Es dauerte Jahre bis Ben mit der Umsetzung seiner Idee und der Ästhetik der Bilder zufrieden war. Die Bilder wurden schließlich 2014 veröffentlicht.
Es gehe ihm weder um einen Appell noch um neue Beauty-Vorschrift. Vielmehr möchte Ben die entstandene Norm und unser gängiges Schönheitsempfinden hinterfragen. Am Ende sollte jede Frau natürlich das machen, worauf sie Lust hat.
Ich will mit meinen Fotos nicht sagen, dass Frauen jetzt per se ihre Achselhaare wachsen lassen sollen. Aber es ist eine Möglichkeit, die nicht außer Acht gelassen werden sollte.
Ben selbst möge Achselhaare bei Frauen. Weil die Standards es verlangen, Achselhaare loszuwerden, sei sie zu sehen für Ben in etwa so, wie von der verbotenen Frucht zu naschen.
Diese Art von Natürlichkeit kann sehr kraftvoll und sexy sein.
Seit 2007 arbeitet er mit Künstlern, Firmen und Organisationen der Kunstbranche zusammen, um sowohl Werbebilder als auch Material für kreative Projekte zu produzieren.
Sein kontrovers diskutiertes Projekt „Natural Beauty“ ging im April 2014 viral und erreichte Millionen Menschen auf der ganzen Welt.
Seit 2010 nahm Ben an über 30 Ausstellungen teil und realisierte 2013 seine erste große Einzelausstellung „Giving Something Back“. Im Jahr 2016 folgten Ausstellungen zu seinem Projekt „Transfiguration“ in Paris und London.
Bens fotografische Arbeiten findet ihr auf seiner Webseite therealbenhopper.com, seinem Blog, Tumblr, Facebook und Instagram.
Wenn man Achselhaare ästhetisch findet, soll man die halt so lassen. Für mich wäre das zum Beispiel nichts, weshalb ich eine dauerhafte Haarentfernung suche, damit die nicht mehr wachsen. Leben und leben lassen. Danke für den Beitrag!
Ich liebe Scham und Achselhaare bei Frauen. Einfach erotisch. Mag diesen Rasurwahn nicht. Schade, dass sich nicht mehr Frauen trauen.
Die Natur hat immer recht! Achselbehaarung ist Natur. Sie sieht nicht nur reizvoll aus, sie ist auch sehr nützlich, u. a. stimuliert sie den Sexualtrieb.
Jede Frau (und auch jeder Mann) darf gerne mit seinem Körper machen, was sie (er) möchte.
Ich persönlich finde Achselhaar nicht schön und auch nicht ästhetisch. Daher wird bei mir 1-2 Mal die Woche radikal abrasiert.
Allerdings würde ich nie jemanden, der sein Haar unterm Arm frei wachsen lässt, deshalb blöd anmachen oder beleidigen. Ist ja sein (ihr) Ding.
damit sind Sie ein diesbezüglich leider sehr seltenes Exemplar. danke dafür. wir brauchen mehr von Ihrer Sorte.