Liebe schenken, statt dem Black Friday zu verfallen – 9 gute Alternativen zum Konsumwahnsinn

Am 27. November ist Black Friday. Am Montag darauf Cyber Monday. Schon eine Woche vorher sind online frühe Black-Friday-Angebote zu finden, die zum Zuschlagen einladen. Wir wissen alle, dass Shopping kurzftistig glücklich machen kann – insbesondere, wenn wir auf tolle Produkte auch noch hohe Rabatte kriegen. Das triggert etwas in unserem Hirn.

Aber das Glück ist nicht von anhaltender Dauer und die Produkte nicht zwangsläufig günstiger als sonst. Darüber hinaus schaden wir dem eigenen Geldbeutel, sind eventuell am Tag nach unserem shopping spree von unangenehmen Gefühlen wie Scham und Schuld geplagt und werden durch vermeintlich billige Preise dazu verleitet, Sachen zu kaufen, die wir gar nicht brauchen.

Wie schön wäre es, wenn wir anderen tatsächliches, nachhaltiges Glück und Liebe schenken?

Und das Wichtigste: Unser (unreflektierter) Konsum kurbelt klimaschädliche Industrien an, die Arbeiter:innen ausbeuten. Genau darum supporten wir heute den Circular Monday, eine fabelhafte Gegenbewegung zum Konsumwahnsinn.

Grafik: www.circularmonday.com
Minimalist:innen behaupten doch immer, dass weniger mehr sei. Lasst es uns diesen Black Friday ausprobieren! Und wie schön wäre es, wenn wir uns und insbesondere anderen tatsächliches, nachhaltiges Glück und Liebe schenken, indem wir mit unserem eingesparten Geld und unserer übrigen Zeit gute Zwecke unterstützen? Super schön!

Wir haben da mal ein bisschen Inspiration für euch, wie ihr das konkret anstellen könnt.

1. „Wie geht’s dir eigentlich wirklich?“

Was will unser Umfeld eigentlich mit dem Konsum (vergünstigter) Produkte am Black Friday kompensieren? Wann hast du zuletzt deine Freund:innen, deine Familie oder gar Bekannte gefragt, wie es ihnen eigentlich wirklich geht? Es klingt banal, aber die aufrichtige Frage nach dem eigenen Befinden kann so viel bewirken. Vielleicht geht es den Menschen in deinem Umfeld super und ihr könnt gemeinsam eure gute Laune ausleben. Vielleicht brauchen sie aber auch ganz dringend ein offenes Ohr – und diesen Akt der Liebe kannst du ihnen ganz kostenlos entgegenbringen!

Auch wichtig: Wie geht es dir eigentlich selbst?

2. Zwei für eins: Ökostrom von Polarstern für uns und Familien in Entwicklungsländern

Lasst uns beginnen, dem Konsumwahn und den damit verbundenen CO2-Ausstößen was entgegenzusetzen. Im Bereich Strom zum Beispiel. Den braucht schließlich jede:r von uns. Wenn ihr auf Ökostrom von Polarstern umsteigt, habt ihr erstens Ökostrom (yay!) und tragt zweitens dazu bei, dass auch Familien in Entwicklungsländern umsteigen können (Doppel yay!).

Damit eine Energiewende global funktionieren kann, müssen alle mit anpacken. Für jeden Haushalt, der bei diesem Social Business Ökostrom bezieht, investiert Polarstern jährlich 20 Euro, um dies auch in Entwicklungsländern möglich zu machen. Und das hat so viele Vorteile!

Konkret bedeutet es für Kinder in Kambodscha und Mali, dass sie zur Schule gehen können, anstatt Holz für die Energiebeschaffung zu hacken (Win-win: weniger Abholzung!), für ganze Familien, dass sie endlich wieder saubere Luft atmen können und als Nebenprodukt Biodünger erhalten, der für höhere Erträge in der Landwirtschaft sorgt. Guckt mal rein und seht selbst.

Ganz nebenbei elektrifiziert Polarstern gerade ein Dorf in Madagaskar. Und wir können helfen: der Umwelt, den Menschen in Entwicklungsländern und uns selbst. Lieben wir.

Familie in Kambodscha. | Foto: Polarstern.

3. Ehemalige Lieblingsteile verschenken

Wie wär’s, wenn wir im Zuge des Black Fridays nicht nur nichts Neues kaufen, sondern auch ein paar Altlasten loswerden? Wann habt ihr zuletzt ausgemistet? Wahrscheinlich viel zu lange her. Und selbst wenn es vor Kurzem war: Man findet doch trotzdem immer noch mehr Sachen, die man eigentlich gar nicht mehr braucht und eigentlich auch viiiel zu lange nicht genutzt hat.

Also, ab an den Kleiderschrank, den Bücherschrank und vielleicht sogar die Elektronik? Mit euren alten Sachen, die ihr lediglich aus Gewohnheit im Schrank stehen lasst, werdet ihr anderen Leuten noch so viel Freude bereiten. Informiert euch, wo es Kinderheime, -gärten, Büchereien und Kleiderkammern in der Nähe gibt, die Sachspenden annehmen und ab an die heimischen Schränke!

Wenn ihr gar nicht weiter wisst, wo ihr mit euren alten Sachen anderen Menschen noch etwas Freude bereiten könnt, schaut mal bei wohindamit.org nach. Und ansonsten: in den Hausflur! Auch Nachbar:innen freuen sich über gut erhaltene Bücher, Klamotten und Co.

4. Der Familie, Freund:innen und Fremden seine Hilfe anbieten

Brauchen deine Eltern Hilfe bei der Entrümpelung der Garage? Ist für deine Oma längst ein Einführungskurs in moderne Handys oder Computer nötig? Hast du jemals etwas mit deinem Kind gebastelt? Kannst du gut Interior Design und deine Freund:innen scheitern immer weider beim Einrichten ihrer Wohnung? Muss deinem Patenkind dringend mal wieder etwas vorgelesen werden? Müsstest du dem Typen an der Straßenecke beim Hochtragen helfen?

Ihr seht, die Liste der Fragen ist unendlich lang. Wir kennen alle Menschen, die irgendetwas nicht umgesetzt bekommen, weil sie eigentlich Hilfe brauchen. Oft haben wir keine Zeit, weil wir selbst total am Limit sind oder keine Lust haben, aber vielleicht ist diese vorweihnachtliche Zeit genau die Zeit, um andere Menschen tatkröftig zu unterstützen. Lasst es uns anpacken. Natürlich nur, wenn das coronakonform geht.

5. Spenden an wichtige Hilfsorganisationen

Hilfsorganisationen schenken täglich Liebe. Indem sie unterstützen, oft in Krisengebieten vor Ort sind und immer wieder kleine Türen der Hoffnung öffnen, unterfüttert mit wertvollen Informationen und Hilfestellungen. Und das ist gar nicht immer einfach, weil es viele Menschen braucht, die den vielen anderen, hilfesuchenden Menschen helfen. Kostet Zeit und Geld! Wie wär’s also, wenn ihr euer eingespartes Geld einer Hilfsorganisation eurer Wahl zukommen lasst?

Wir haben da ein paar Inspirationen: Der Verein Freunde fürs Leben stellt Infos zu Depressionen und Suizidalität zur Verfügung, trägt zur Entstigmatisierung bei und leitet Betroffene an Hilfestellen weiter. Die TelefonSeelsorge ist erste Anlaufstelle für Menschen in jeglichen Krisensituationen. Im Jahr 2019 wurden über 900.000 Gespräche mit Hilfesuchenden geführt. Der Weiße Ring kümmert sich bundesweit in rund 400 Außenstellen um Kriminalitätsopfer. Die Seenotretter:innen von Sea Watch kennt ihr vermutlich alle schon. Und es gibt so viele mehr!

Fragt auch bei Hilsorganisationen in eurem Umfeld nach, ob sie physische Hilfe brauchen. Das geht gut, wenn ihr selbst kein Geld zum Spenden über habt.

6. Wer zuerst mehr Kleingeld zusammengesucht hat – 3, 2, 1 los!

In Berlin begegne ich beim Verlassen meiner Wohnung täglich mindestens fünf Menschen, die um Geld bitten. Damit sie sich die nächste Mahlzeit finanzieren können, ein warmes Getränk oder eine kostenpflichtige öffentliche Toilette. Ja, und manchmal auch andere Dinge. Oft wollen wir den Menschen helfen, haben es aber eilig, kein Kleingeld greifbar oder wollen unser Portmonee, in dem sich eventuell größere Scheine befinden, ungern vor allen Nutzer:innen der U-Bahn auspacken.

Lasst uns ein paar Münzen zusammensuchen und sie gut greifbar in einer Jacken- oder Hosentasche verstauen, damit wir nächstes Mal wenigstens einer Person ein bisschen Liebe und hoffentlich eine warme Mahlzeit schenken können. Alternativ freuen sich Obdachlose auch oft über Essensspenden, es lohnt sich also auch, wenn ihr einfach eine Brezel oder eine Stulle mitnehmt – auch für euch selbst, sollte euch der kleine Hunger überfallen!

7. Schnappt euch die Leine!

Für die unter uns, die sich den Black Friday ohnehin nicht leisten können: eine ganz kostenlose Variante, Liebe und Glück zu schenken. Auf ins nächste Tierheim, schnappt euch die Leine und einen Vierbeiner und ab ins Grüne. Die Hunde werden sich freuen und die Vereinsmitglieder ebenfalls. Tierheime verzeichnen nämlich seit Corona weniger freiwillige Gassigeher:innen. Und mit einem Stündchen im Grünen tut ihr nicht nur den Tieren, sondern auch euch selbst was Gutes. Weg vom Computer und den Sales und rein in die Natur.

Wenn ihr dann doch noch ein paar Euro übrig habt, freut sich der Tierschutzbund über eine kleine Spende. Denn auch finanziell leiden Tierheime unter der Pandemie und können jeden Cent gebrauchen.

Kuscheln ist für alle schön. | Foto: Chewy via Unsplash.

8. Liebe schenken durch ein paar nette Worte

Wow, die neue Frisur meiner Chefin sieht super aus! Der Mann, der dort drüben Gitarre spielt, hat eine wirklich schöne Stimme. Meine Mutter strahlt so viel Freude aus, seit sie wieder arbeiten geht.

Komplimente machen nicht nur unser Gegenüber glücklich, sondern auch uns selbst. Schenkt anderen und euch selbst am Black Friday ein bisschen Liebe, indem ihr ihnen einfach mal sagt, wie toll ihr sie findet oder wie sehr sie euch inspirieren. Strahlendes Lächeln und Glückseligkeit garantiert – auf beiden Seiten! Und vielleicht fühlt sich der:die Empfänger:in unserer Komplimente dann gar nicht mehr so sehr nach Rabatt-Shopping, weil er:sie bereits ein Lächeln auf den Lippen trägt, und sich dieses nicht erst erkaufen muss.

Was auch super ist: online Komplimente machen, besonders in der Corona-Krise. Ihr habt irgendwo Essen bestellt und es war mega? Bewertet das Restaurant. Damit tut ihr euch durch die gute Tat und den anderen einen riesigen Gefallen.

9. Kindern weltweit neue Chancen ermöglichen

Nicht nur Menschen in unserer direkten Umgebung, sondern insbesondere Menschen weiter weg brauchen unsere Hilfe. Für viele Kinder sind Shopping und Black Friday fernab ihrer eigenen Lebensrealität. Ihnen mangelt es an Grundbedürfnissen wie dem Zugang zu Trinkwasser, gesunder Ernährung, Bildung und medizinischer Versorgung. Sie haben womöglich eins oder beide Elternteile verloren.

Organisationen wie PLAN International, World Vision und SOS Kinderdörfer weltweit kümmern sich um eben solche Kinder. Alle drei Initiativen können durch einmalige Spenden unterstützt werden, die direkt den Kindern zugutekommen. Darüber hinaus könnt ihr Pat:in werden und einem Kind kontinuierlich Liebe schenken und dazu beitragen, dass es Zugang zu Essen, Trinken, medizinischer Versorgung und Bildung hat.

Die Schüler:innen und Lehrer:innen der Williams-Hill Nursery & Primary School in Uganda könnt ihr ebenfalls finanziell unterstützen. Für drei Euro finanziert ihr einem Waisenkind neue Flip-Flops, 15 Euro sichern einem Kind den Schulbesuch und die Verpflegung für einen Monat und 180 Euro sogar für ein Jahr.

Überschlagt doch mal schnell, wie viel ihr spart, wenn ihr nicht am Black Friday teilnehmt und seht nach, was der Betrag einem (Waisen-) Kind ermöglichen kann. Sicherlich eine Menge!

Disclaimer: Polarstern ist langfristiger Partner von uns und unterstützt uns fürs eigene Überleben dieses Magazins immer wieder mit echten Geldscheinen. Diesen Monat können wir unsere Büromiete davon zahlen. Danke!

Headerfoto: Angelika Agibalova via Unsplash. („Heal the World“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!

Jenny liebt Musik. In besseren Zeiten schlug sie sich die Nächte in Fernbussen um die Ohren, um Konzerte quer durch Europa zu besuchen und sich im Moshpit zu verausgaben. Seit das in der Form nicht mehr möglich ist, ist sie seltener verletzt und kann sich voll und ganz aufs Lesen und Schreiben konzentrieren. Das liebt sie mindestens genauso sehr und hat so ihren Weg ins traumhafte im-gegenteil-Team gefunden. In ihrer Freizeit hält sie sich stundenlang in Buchhandlungen auf, liebt Kino und ernährt sich ausschließlich von Nudeln. Besonders Udon!

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