Freund*innen der Nachhaltigkeit, des Sozialwesens und der Weltverbesserung: Augen verschließen nützt ja nix, die Welt brennt ab (siehe Australien) und wir dürfen dabei echt keine Sekunde länger zusehen. Das, was wir als Konsument*innen tun können, ist, wenig einzukaufen und wenn dann nachhaltig und sozial. Nachhaltige Firmen gibt es inzwischen glücklicherweise viele. Den Rest muss dann endlich mal die Politik und Wirtschaft erledigen.
Nachhaltige Firmen gibt es inzwischen glücklicherweise viele. Den Rest muss dann endlich mal die Politik und Wirtschaft erledigen.
Falls eine*r von euch da ganz oben mitliest: Ist nicht euer ernst, oder? Leute, das geht so nicht weiter, denkt doch mal nicht nur an euer eigenes Wohl, sondern schaut über den Tellerrand und auf die Allgemeinheit. Kinder, Rentner*innen, Alleinerziehende, Hungernde, Flüchtende – hach, diese Liste könnte jetzt ewig weiter gehen. Wenn wir ehrlich sind, wissen wir, wie viel Scheiße da draußen abgeht.
Und natürlich soll die ganze Last und Schwere dieser Erde nicht auf deinen (zarten/kräftigen/formschönen) Schultern liegen. Wir freuen uns, wenn du deinen Teil zu einer besseren Welt beiträgst und in Zukunft ein*e noch bewusstere*r Konsument*in wirst. Hier kommt unsere total subjektive Liste von guten Unternehmen mit guten Produkten, die die Welt nicht ausbeuten. Die ist selbstredend nicht vollständig. Hinterlasse gerne einen Kommentar, wenn du noch andere wertvolle, nachhaltige Firmen kennst. Wir freuen uns und sammeln fleißig!
1. Polarstern Energie*
Warum wir die Polarsterne und ihre saubere und transparente Energie – Ökostrom und Ökogas – richtig super finden, haben wir euch letztes Jahr schon mal aufgeschrieben. Natürlich gibt es viele verschiedene Anbieter von Ökostrom und Ökogas, aber nicht all deren Produkte sind wirklich “sauber“. Polarstern bringt neben der 100%igen Transparenz ihrer Produkte auch noch die soziale Komponente ins Spiel.
In Zeiten, in denen die Welt untergeht, ist den Gründern Nachhaltigkeit und das Gemeinwohl unserer Erde wichtiger als immer absurd höher werdende Gewinne. Und weil sie so viel Bock auf das Soziale im Business haben, versüßen sie uns allen das Leben mit einer Social-Business-Landkarte! Du suchst wirklich gute Unternehmen verschiedenster Branchen, z.B. Hotels, Bekleidung, Gastronomie, Kultur und Bildung, die über unsere Liste hinaus gehen? Finde sie hier. Fetten Dank dafür! Kleiner Tipp: Die Karte lässt sich am Computer deutlich besser bedienen als am Handy.
2. Ecosia
Sind die Suchergebnisse von Google oft passgenau wie Arsch auf Eimer? Sicherlich. Ist Google ein unterstützenswertes Unternehmen? Fragwürdig, denn neben den ganzen guten Dingen, die Google so tut, bauen sie auch ganz schön viel Scheiße. Wer Lust auf eine angsteinflößende Liste der Kritik am Tech-Giganten hat, folge bitte diesem Pfad. Meine Standard-Suchmaschine ist seit längerem Ecosia, denn die haben seit Gründung 2009 mehr Nachhaltiges im Sinn als Spionage.
Regelmäßig veröffentlicht die nachhaltige Suchmaschine seine Finanzberichte, legt Gehälter, Büro- und Reisekosten offen und stellt dem Ganzen seine Baumpflanzbelege gegenüber. Denn pro ca. 45 Suchanfragen pflanzt Ecosia einen Baum, die Suchen werden zu 100% mit erneuerbaren Energien angetrieben und sie werden nicht permanent gespeichert und deine Daten nicht an werbetreibende Unternehmen verkauft. Das ist wahnsinnig unterstützenswert. Hier könnt ihr Ecosia als eure Startseite einrichten. PS: Schnurrt auch auf dem Handytelefon.
3. GLS Bank
Wenn du auf Ecosia nach “ethische Banken“ suchst, wird dir auf altbekannten Webseiten wie z.B. utopia.de eine Liste von Finanzhäusern angezeigt, die das Geld der Kund*innen weder in die Rüstungsindustrie investieren, mit Lebensmitteln spekulieren oder Kinderarbeit fördern. Du bist noch bei einer unethischen Bank? Schade drum, die meisten davon finanzieren sich über Arschloch-Moves, die die Welt zu einem schlechteren Ort machen. Wir haben unsere Konten bei der GLS Bank und sind dort sehr zufrieden.
Alle anderen ethischen Banken leisten bestimmt auch gute Arbeit. Jule ist privat zum Beispiel bei der Tomorrow Bank. Recherchiere einfach ein bisschen und gucke, welche am besten zu dir passt. Reminder an mich selbst: Ich hab irgendwo noch ein altes Postbankkonto. Und die Postbank gehört ja jetzt zur Deutschen Bank. Und die investiert mit dem Geld ihrer Kund*innen wirklich in gruselige Sachen. Fuck, ich muss das sofort auflösen. Geht gar nicht.
4. SIRPLUS
Jährlich werden in Deutschland 18 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Das entspricht einer LKW-Ladung pro Minute. Und das ist einfach nur krank. Auf der ganzen Welt werden viel mehr Lebensmittel produziert, als wir alle bräuchten, um satt zu werden. Leider erreicht die überschüssige Nahrung selten die, die wirklich Hunger leiden. Sie wird weggeworfen. Und da wiederhole ich mich gerne: Das ist einfach nur krank. SIRPLUS, die Lebensmittelretter*innen, sind daher eines unserer liebsten Startups aus dem Social-Impact-Bereich.
SIRPLUS kauft überschüssige Lebensmittel mit fast oder leicht abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum auf oder rettet Lebensmittel, die nicht der Norm entsprechen, und bringt sie wieder in den Einkaufsmarkt zurück. In Berlin gibt es drei Filialen, ihr könnt aber auch ganz easy online bestellen. Der Mitgründer Raphael Fellmer hat übrigens auch foodsharing ins Leben gerufen. Falls ihr diese Lebensmittelrettungsinitiative noch nicht kennt, lest euch gerne ein.
Mein Vater arbeitete im Dunstkreis der Lebensmittelindustrie und wenn meine Schwester und ich als Kinder eines gelernt haben, dann das: Ein Mindesthaltbarkeitsdatum ist eben nur ein MINDESThaltbarkeitsdatum. Fast alle Lebensmittel könnt ihr weit darüber hinaus konsumieren und genießen. Vertraut eurem Geruch und Geschmack, die belügen euch nicht. Versprochen.
5. To Good to Go
Wo wir gerade bei Lebensmitteln sind, hat Özay aus unserem Team noch einen heißen Tipp: To Good To Go. Hier kannst du per App herausfinden, welches Restaurant, Supermarkt, Bäckerei, etc. in deiner Nähe noch überschüssiges Essen parat hat, das sie dir zu sehr günstigem Preis verkaufen. Dieses wunderbare, aber eben noch unverkaufte Essen kann in deiner “Wundertüte“ landen. Du weißt vorher nicht ganz genau, was drin ist. Aber du weißt, dass du Obst oder ein vegetarisches asiatisches Gericht kaufst.
Am Ende musst du es nur noch abholen und voilà: Lebensmittel zum Schnäppchenpreis gerettet. Das bedeutet natürlich auch weniger Verschwendung für die Betriebe und Ressourcenschonung für die Umwelt.
6. einhorn
„Ich bin ein Einhorn, so wurde ich geboren, das, was ich sag, ist wahr, bin für das Gute da.“ Ja, es gibt gute Gründe, warum ich diesen Song fast täglich höre (habe Kind!) und gar nicht mal so scheiße finde (lasst mich!). Naja, und ihr wisst ja, wie es ist: Die einhörner dürfen in unserer Liste natürlich nicht fehlen. Denn mal ganz abgesehen von ihrem Fairstainability-Ansatz und ihrer Initiative zu Olympia12062020, produziert die Bande einfach mal wirklich hochwertige und ethisch vertretbare Produkte.
Liebe die Kondome, wirklich. Ich sag’s jetzt, wie es ist: Mehrfachmehrfach ausprobiert und immer begeistert gewesen. Die einzigen, die ich kenne, die nicht irgendwann nach Autoreifen riechen. Und die Periodenprodukte lassen sich ebenfalls sehen. Cup, Öko-Tampons, Öko-Binden und Öko-Slipeinlagen. Wir Ladies aus dem Office haben alles davon probiert und alles bekommt einen fetten Daumen nach oben.
Du kannst den o.b. und die always wirklich mehr als getrost beiseite legen. Chemie hat im Körper eh nix verloren. Und die Qualität der einhorn-Produkte, gepaart mit dem nachhaltigen und fairen Ansatz, rechtfertigt den Preis aber so was von hart. Gibt’s gar nicht. #erektion
7. Guppyfriend
Guppys lieben wir ja! Und damit die kleinen Schwimmer noch möglichst lange überleben, sollten wir uns alle einen Guppyfriend zulegen. Denn ein Großteil unserer Kleidung besteht aus synthetischen Materialien. Wenn wir diese Stoffe dann waschen, gelangen abgebrochene Kunststofffasern der Bekleidung über das Abwasser in unsere Flüsse und Meere. Und schaden damit massiv unseren Gewässern und der Umwelt.
Die im Guppybag gesammelten Kunststofffaser-Bruchstücke deiner Kleidung lagern sich vor allem in den Ecken des Beutels ab und können dann rausgesammelt und über den Hausmüll entsorgt werden. Das soll dich jetzt wirklich nicht anregen, mehr neue Klamotten zu kaufen, weil du sie jetzt “sauber“ waschen kannst. Es soll eine gute Lösung für deinen aktuellen Kleiderschrank bieten. Weiterhin gilt: möglichst wenig waschen, lieber auslüften, Flecken einzeln auswaschen, Ökowaschmittel benutzen, keinen konventionellen Weichspüler, auf niedrigen Temperaturen waschen etc. pp.
Übrigens gehen die Erlöse aus dem Verkauf der Guppyfriend Waschbeutel an STOP! Micro Waste, um mit der STOP! Plastik Akademie bei Schüler*innen, Erwachsenen und Industriepartner*innen auf das Thema (Mikro-) Plastikverschmutzung aufmerksam zu machen. Eine gute Sache!
8. Ecover
Das belgische Waschmittel-Unternehmen Ecover steht für sauberes Waschen auf ganzer Linie. Ihr bekommt hier Waschmittel für Bekleidung und Geschirr und eine gute Bandbreite an Putzmitteln für die Wohnung, das Büro und euer Sex-Dungeon. Ecover hat Bock auf saubere Meere und saubere Geschäftspraktiken. Dem Unternehmen sind die schnelle und vollständige biologische Abbaubarkeit, die hohe aquatische Sicherheit und die Verwendung von erneuerbaren Rohstoffen besonders wichtig.
Die Verpackungen sind ebenfalls aus recycelten Materialien hergestellt. Mehr Infos zum Reinigen und dem nachhaltigen Ansatz der Produkte bekommst du hier. Alle Geschäftsbereiche von Ecover werden übrigens regelmäßig auf Nachhaltigkeit untersucht und bei Bedarf verbessert. Rohstoffe werden möglichst regional eingekauft, um Lieferwege zu verkürzen, außerdem checkt das Unternehmen den eigenen Wasser- und Energieverbrauch, um ihn jeweils zum besten anzupassen. Nice!
9. Wildplastic
Unsere Julia war neulich auf einem Purpose-Company-Vortrag, lauschte dort der Gründerin von WILDPLASTIC und war hellauf begeistert. WILDPLASTIC räumt aktiv die Umwelt auf und erschließt das Potenzial bisher ungenutzter Wertstoffe. WILDPLASTIC sammelt bereits vorhandenes Plastik, was noch in der Umwelt rumliegt. Und das ist auch der große Unterschied zu recyceltem Plastik, denn dieses ist bereits im Recycling-System (Gelber Sack, Post-Industrial, etc.) enthalten.
Produkte aus recycleltem Plastik gibt es schon viele, aus wild rumliegendem Plastik noch nicht. WILDPLASTIC lässt den „Müll“ von zertifizierten Partnerorganisationen in Haiti, Indien, Philippinen und Indonesien sammeln. Der Transport zur Weiterverarbeitung nimmt nur einen kleinen Teil des CO2-Footprints ein. Erste Produkte aus wildem Plastik könnt ihr demnächst kaufen. Stay tuned!
Um diese Mission des von Plastikmüll befreiten Planeten zu erfüllen, hat sich das Unternehmen als Purpose GmbH gegründet. Ihr Handeln ist auf diese Mission ausgerichtet und WILDPLASTIC darf weder verkauft, noch vererbt werden. Gewinne werden im Unternehmen reinvestiert und fallen somit automatisch der Maximierung des Impacts zugute. Schöni!
* Werbung: Die Polarsternchen hätten wir ja so oder so in dieser Liste aufgezählt, der glasklaren Transparenz zu Liebe hier trotzdem der Hinweis: Das Unternehmen unterstützt uns ab und an mit kleinen Finanzspritzen, damit wir unseren Service der Liebe aufrecht erhalten können. Social Business halt. Ehrensache. Danke. <3
Headerfoto: Tanya Trofymchuk via Unsplash. („Heal the World“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!
Danke!!!