Warum Treue das einzige Geschenk ist, das sich unsere Generation noch machen kann

Vor ein paar Tagen traf ich eine alte Freundin aus Berlin wieder, die ich längere Zeit nicht gesehen hatte. Als wir auf das Thema Männer kamen, verdrehte sie, inzwischen Dauersingle, entnervt die Augen.

„Weißt du, in Berlin ist das inzwischen so: Man lernt sich kennen, man vögelt rum und sobald du denkst, dass es tatsächlich ernster wird, musst du fragen, ob dass dann nur eine Sache zwischen euch beiden ist.“
„Eine Sache nur zwischen euch beiden?“, frage ich verdutzt.
„Na ja, du musst vorher abklären, ob ihr eine geschlossene oder offene Beziehung führen wollt.“
„Aha“, antworte ich nur verwundert.
„Das Schlimme ist, dass die inzwischen alle so drauf sind. Wenn du Treue willst, musst du das vorher ausdrücklich ausmachen. Es lassen sich nur die Wenigsten noch darauf ein.“
„Wieso?“
„Ja, weil die reisen wollen und so, frei sein eben, sich gute Gelegenheiten nicht entgehen lassen, wenn sie sich ergeben.“
„Gute Gelegenheiten?“
„Na, wenn sie Sex mit anderen Frauen haben könnten. Beim Feiern zum Beispiel oder eben auf Reisen.“

Freiheit = Sex mit mehreren Menschen?

Ich dachte nach. Frei sein, feiern und reisen wollte ich auch, und dasselbe natürlich meinem Partner gewähren. Aber musste das bedeuten, dass ich mich, um mich frei zu fühlen, von fremden Männern vögeln lassen muss? Oder – noch tausendmal schlimmer –, dass mein Freund, wenn er feiern geht, anstatt danach zu mir ins Bett, zu einer andern steigt?

Die Vorstellung, mein Freund, meine tiefe Liebe, mein größter Unterstützer, mein sicherster Garant, mein einziger Fels, mein Zukunftsehemann hätte außer mir noch andere Frauen, ist unerträglich. Jede:r, der:die schon mal geliebt hat, muss so fühlen. Denn da ist nicht nur die Angst vor dem Verlust oder vielleicht die Angst vor dem Vergleich, dem man nicht standhalten kann – nein, da steckt noch mehr dahinter!

Unsere Generation lebt in einer Zeit von noch nie dagewesener Freiheit. Wir können alles wählen, alles entscheiden, alles ändern.

Unsere Generation lebt in einer Zeit von noch nie dagewesener Freiheit. Wir können alles wählen, alles entscheiden, alles ändern. Die Türen stehen uns offen und hinter jeder von ihnen scheint etwas noch Besseres zu liegen! Der bessere Studienplatz, der bessere Wohnort, das bessere Jobangebot, das bessere Reiseziel.

Haben wir uns endlich mal entschieden (Entscheidungsunfähigkeit – die Volkskrankheit unserer Generation) und merken dann, das gefällt uns doch nicht so, wechseln wir. Wir wechseln wie die Unterhosen – Jobs, Wohnungen und eben auch Beziehungen.

Das Streben nach Mehr

Schaffen wir es aber tatsächlich mal über die Verliebtheitsphase hinaus und merken: Hey, der oder die ist richtig gut! Warum verdammt noch mal brauchen wir dann immer noch immer mehr? Warum sind wir so unersättlich in unserem Drang nach Genuss, Reiz und Selbstbestätigung, dass wir nicht merken, damit alles bedeutungslos zu machen? Zu viel Wechsel bedeutet nämlich immer auch Austauschbarkeit. Indem wir uns und unseren Partner sexuell ersetzbar machen, verlieren wir an Wert für den anderen.

Warum sind wir so unersättlich in unserem Drang nach Genuss, Reiz und Selbstbestätigung, dass wir nicht merken, damit alles bedeutungslos zu machen?

Natürlich gibt es da die, die biologische, evolutionstechnische Gründe ins Felde führen und ja, sie haben recht – Monogamie kann verdammt langweilig werden auf Dauer. Aber: Gerade in unserer schnelllebigen Generation ist eine gute Beziehung etwas Besonderes! Eine gute Beziehung zu haben, bedeutet, eine:n gute:n Freund:in an unserer Seite zu haben in dieser krassen Welt voller Möglichkeiten und Unsicherheiten.

Untreue, auch abgesprochene, führt zu Hass, Verletzung und Feindschaft. Warum das Besondere aufs Spiel setzen? Für einen Abend voller Spaß, für einen Moment voller Selbstbestätigung, für einen sekundenschnellen Höhepunkt, der uns befriedigen soll? Polygamie, das ist Harem für beide, nur in abgeschwächter Form.

Eine Generation voller Angsthasen

Als ich abends nach dem Gespräch mit meiner Freundin mit der U-Bahn zurück fuhr, las ich im Waggon folgendes Reklameschild von der Charité Berlin:

„Leiden Sie an Schmerzen aufgrund Ihrer HIV-Erkrankung? Dann melden Sie sich, um in die Studie aufgenommen zu werden.“

Ein Schild, das sowohl in dem kleinen Vorort, in dem ich aufgewachsen bin, als auch in München niemals hängen würde. Sicher nicht, weil dort nicht rumgevögelt wird, sondern eher, weil dort noch der Anschein von Monogamie und einem Leben frei von Geschlechtskrankheiten gewahrt wird. Doch zwingt uns der parallele Anstieg von HIV, STDs und unserer Promiskuität nicht zum Nachdenken?

Die Wahrheit ist: Wir sind eine Generation voller Angsthasen. Angst vor der Zukunft, denn sie ist so viel unsicherer geworden als die Zukunft unserer Eltern oder Großeltern. Wir wissen nicht, in welchem Beruf wir arbeiten, an welchem Ort wir leben werden und ob wir heiraten und Kinder kriegen. Wir lernen heute auch niemanden mehr kennen und verschenken unsere Jungfräulichkeit und ein Verlobungsversprechen gleich mit dazu.

Lasst uns innerlich feiern, tatsächlich jemand Besonderen gefunden zu haben!

Im Gegenteil – wir trennen uns häufiger. Aber unsere Beziehungen sind auch intensiver als die Jugendbeziehungen unserer Eltern und Großeltern. Lasst sie uns doch bitte als ein Fest sehen. Lasst uns innerlich feiern, tatsächlich jemand Besonderen gefunden zu haben, in einer Welt voller Instagramfilter und Tinder-Penisbildern.

Und unsere Treue ist unser Geschenk, das wir mitbringen. Hübsch verpackt in Kostbarkeit und Verlass, umwickelt mit einem Gefühl aus Heimkommen und Fallen-lassen-dürfen.

Ronja ist gerade mit ihrem Master in „Germanistik“ fertig geworden und möchte nun vor allem eins: schreiben. Seit einigen Monaten tut sie dies vor allem für andere, da sie sich als Texterin und Virtuelle Assistentin selbstständig gemacht hat, um langfristig zeit- und ortsunabhängig arbeiten zu können. Die Idee zu ihrem eigenen Blog Generation Y (auch bei Facebook zu finden) kam ihr schon vor eineinhalb Jahren, allerdings konnte sie erst jetzt den Schweinehund besiegen und ihn online stellen. Mit ihren 27 Jahren kennt sie die süßen und schmerzhaften Tage sowohl als Single als auch in einer Beziehung ganz gut.

Headerfoto: Mädchen im Vergnügungspark via Shutterstock.com. („Gesellschaftsspiel“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!

7 Comments

  • Liebe Ronja,
    
ich lese aus deinem Text raus, dass du viel Wut auf Ungebundenheit, Angst vor der Zukunft, Entscheidungsunfähigkeit, etc. 
Und wie ich das sehe, suchst du dafür einen Sündenbock: die Untreue.

    Wir leben in einer anderen Zeit als unsere Eltern oder Großeltern und müssen uns mit anderen Umständen auseinander setzten. Ja, wir haben mehr Möglichkeiten und ich denke wir sind auch oft überfordert mit dem Gedanken daran, dass wir alles machen können, was wir wollen. 
Doch nicht die sexuelle Exklusivität wird dich darin unterstützen mit der Welt klar zu kommen, sondern nur du selbst. Du kannst dich mit deinen Gefühlen, Ängsten und Wünschen auseinander setzten. 
Und wenn du dir sexuelle Exklusivität wünschst, dann ist das super! Mach das, kommuniziert das. Denn das ist genauso ok, wie nicht sexuell exklusiv sein zu wollen.

    „Untreue, auch abgesprochene, führt zu Hass, Verletzung und Feindschaft.“
    Untreue wird oft damit gleichgesetzt mit jemanden anderen außerhalb der Beziehung Sex zu haben. Untreue bedeutet aber eigentlich eine Absprache, die man mit einander hat, zu brechen. 
Wenn du also in einer monogamen Beziehung bist und mit jemanden anderen schläfst, ja dann hast du eine Absprache gebrochen. 
Wenn du aber eine Beziehung hast mit der Absprache, es ist ok mit anderen Menschen zu schlafen, dann ist das keine Untreue, sondern eine bewusste Entscheidung.
    
Und die kann zu mehr Verbundenheit, Liebe und Tiefe in einer Beziehung führen. 
Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Und es kann ein Abenteuer sein, eine gemeinsame Reise. 
Daneben geht es je nach Beziehungsform nicht nur um Sex, sondern um Beziehungen mit einander, um Liebe! 



    Nicht-Monogamie und den Anstieg von STIs und HIV in den Zusammenhang zu bringen ist sehr oberflächlich behandelt. Ein sehr wichtiger Teil, wenn man mehrere Sexpartner*innen hat ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Sich nicht zu schämen, sondern offen und ehrlich darüber zu sprechen. Und safer sex mit einander zu haben! 
Diesen Dialog kann man aber nur führen, wenn man sich nicht verurteilt fühlt, sondern ehrlich mit einander ist. 
Ein Grund für die Verbreitung und den Anstieg von STIs ist, dass es wenig positives Auklärungsmaterial gibt. Das heißt STIs werden immer noch als was schlechtes, schmutziges verurteilt. Doch wer Sex haben will, egal mit wem oder mit wie vielen, sollte sich mit dem Thema auseinandersetzten!
    Hier kann ich die Seite sehr empfehlen: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/
    Außerdem zeigen viele STIs wenig bis keine Symptome, so dass Infektionen übertragen werden ohne das man es weiß. 
Gerade deswegen ist es wichtig einen offenen Dialog über sowas führen zu können.

    
Ich wünsche mir eine Welt in der wir für Vielfalt, gegenseitigen Respekt und Offenheit für einander einstehen! Und das heißt für mich alternative Beziehungsformen genauso zu feiern, wie die Monogamie.

  • „…wer einmal geliebt hat, muss so fühlen.“ An dieser Stelle bezieht sich die Autorin auf Verlustangst und Unzulänglichkeitsgefühle im Vergleich zu anderen Menschen, wenn der Partner mit eben jenen intim wird.
    Ich empfinde diese Behauptung als diffamierend und engstirnig gegenüber Emotionswelten der Autorin unbekannten Individuen und freiwilligen alternativen Beziehungskonzepten. Abseits von einer Zustimmung oder Ablehnung ihrer Meinung ist es wirklich mehr als unangebracht von sich selbst auf andere zu schließen und denjenigen, die anders lieben, vorzuwerfen nicht oder nur fälschlicherweise zu lieben, wenn sie das nicht (sexuell) exklusiv tun. Dieser vorverurteilende Ton verletzt und zeigt wie wenig sich tiefergehend mit den Beweggründen für Alternativen zur Monogamie im Vorfeld des Artikels auseinander gesetzt wurde. Schade! Tiefere Einsichten gelingen nicht auf den ersten Blick. Aber kein Grund nicht mal ernsthaft über den Tellerrand hinaus zu spinksen.

  • Liebe Ronja!
    Hängt eine Beziehung NUR von sexueller Treue ab? Lebenslange oder freundschaftliche Loyalität (bzw. Treue) finde ich wichtiger. Sie ist tief und wird nicht verhandelt. Sie ist da oder nicht. Genau wie Freundschaft da ist oder nicht. Das entwickelt sich genauso wie ein Paar sich gemeinsam miteinander entwickelt oder auseinander entwickelt. Diese Loyalität, dieser sichere hafen, den man in einer anderen Person findet, ist täglich präsent. Sexuell ist man nicht immer miteinander. Braucht man auch nicht. Es ist ja eine Nebensache. Dieser Artikel jedoch macht einen entscheidenden Fehler: Er stilisiert Sexualität hoch zu einer Hauptsache. Ein hausgemachtetes Beziehungsproblem.

    Sexuelle Treue hingegen ist meiner Meinung nach eine Utopie und Zuwiderhandlung gegen die Natur des Menschen. Wir haben keine Angst davor, diese Treue einzuhalten, sondern wir haben Angst davor, dem anderen sexuelle Freiheit zu geben und uns selber auch. Wir haben auch keine Ahnung, wie das individuell für uns als Paar laufen könnte: Jeder für sich, beide gehen gemeinsam auf Abenteuer ganz vorsichtig und umsichtig oder ganz mutig und waghalsig. Wie auch immer. Wir haben Angst davor, uns unseren Herausforderungen, die all unsere Freiheiten mit sich bringen, zu stellen: Nämlich SPRECHEN über das, was uns Angst macht und sorgt und bewegt. Stattdessen reagieren wir wenig rational, zornig, beleidigt, wütend, traurig, anklagend….

    Es wird nach vielen, vielen Jahren einer Liebesbeziehung unweigerlich der Tag kommen, an dem die Leidenschaft Routine wurde und die sexuelle Richtung, die sexuelle Treue sowie die individuellen Bedürfnisse neu besprochen und verhandelt werden müssen. Der Schreck ist groß, wenn das bis dahin nicht getan wurde. Die Herausforderung für die (jungen) Menschen heute: adäquat über Sexualität sprechen können. Und zwar über alles, was damit zusammenhängt. Auch und gerade die unangenehmen Themen. Die Einstellungen des anderen muss man wissen wollen und nicht gleich jedewede Phantasie oder jedwedes geäußerte Bedürfnis sollte man als Affront oder Verletzung interpretieren. Auch hier ist wirkliches Zuhören gefragt. Nachfragen sollte man. Solange man Gespräche über Sexualität vermeidet und implizit sexuelle Treue voraussetzt, wird man immer wieder an ihr scheitern und beleidigt und verletzt von einer in die nächste Beziehung stolpern.

    Schlimm finde ich, dass heutzutage sexuelle Untreue das K.O.-Kriterium einer Beziehung ist. Die Gründe für das „Außer-Haus-Speisen“ wurden sicherlich weder vorher und schon gar nicht nachher besprochen. Am Ende gibt es nur Täter und Opfer. Schlauer ist man nicht geworden – nicht über sich selbst und nicht über den anderen. Sexuell untreu zu werden, ist meiner Erfahrung nach auch nur solange interessant, wie es einem verboten wird. Wir sind alle erwachsene Kinder. Verbietet man was, ist es gerade interessant. Sexualität in einer Beziehung läuft nicht stillschweigend von selbst. Man muss sich mit ihr immer wieder auseinandersetzen. Man sollte sich mit seiner eigenen Sexualität auseinandersetzen.

    Ich vermute mal, dass es eine Reihe Menschen gibt, die in ihrem Kopf immer noch allerlei sexuelle Mythen haben: Der Mann ist für den Orgasmus einer Frau zuständig. Oder: Wenn man sich liebt, spürt man, was der andere will. Oder: Wenn man über Sex spricht, dann zerredet man ihn. Und so weiter. Das ist, was zu „langweiligem“ Sex führt. Er wird totgeschwiegen. Auch hierbei verhalten sich Menschen gerne reaktionär: Man wendet sich wortlos ab und zieht das Spiel ein paar Wochen oder Monate durch. Am Ende kommt dann der Satz: „Ja also, wenn du Sex willst, dann musst mich eben verführen.“ Danke für das Kommunikations-Paradoxon. Der Satz kommt meistens von Frauen. Da das Problem – immer noch unerkannt für sie selbst – in ihr liegt, kann er sich auf den Kopf stellen, denn er wird sie nicht verführen können, weil sie nicht will oder nicht kann. Was sie noch weniger kann, ist sagen, warum.

    Auch der Artikel auf dieser Seite hier dreht sich teils um Mythen. Früher war alles besser, war alles viel verlässlicher und viel romantischer. Wer das annimmt, hat in Geschichte gepennt. Derjenige oder diejenige hat noch nie tiefer in feministische Strömungen geblickt: Die hier skizzierte vergangene Gesellschaft, in der unsere Eltern und vor allem Großeltern gelebt haben, war ein Patriarchat. Die Geschlechterrollen war klar verteilt. Gesellschaftliche Sanktionierung zwang die meisten in eine Ehe hinein. Sehr romantisch. Uneheliche Kinder bedeuteten genauso gesellschaftliche Ächtung, also heiratete man. Scheiden lassen ging schon, war genauso wenig gern gesehen. Als Frau konntest du dann zu Mama und Papa ziehen. Frauen hatten bis in die 70er Jahre kein Recht auf eine eigene Wohnung. Es gab sicher Ausnahmen. Dem Gros der Menschen gerade in Kleinstädten oder in ländlichen Regionen ging es aber genau so. Und wir haben uns heute vom Patriarchat noch immer nicht ganz losgesagt. Es ging hierbei nicht immer um Liebe, sondern um die eigene Existenz (innerhalb einer Gesellschaft). Auch nur ein Stückchen von der Freiheit, die wir heute haben, hätten sich Frau und auch Mann sicherlich gewünscht. Die Uneigenständigkeit des damaligen Individuums begünstigte ein enges Sippengefüge, das uns heute – eventuell bedauerlicherweise – abhanden gekommen ist.

    Wollen wir in der Konsequenz doch lieber Uneigenständigekit? Oder wollen wir die Herausforderung lieber annehmen und schauen, wie wir mit unserer Freiheit vernünftig umgehen? Noch in keiner Generation wurden die Geschlechter in dieser Form dazu herausgefordert über Liebe, Mitgefühl und Treue so zu reflektieren. Wir werden nicht zur Gemeinschaft mit anderen Menschen gezwungen. Wir entscheiden uns dazu. Es liegt an uns, wie gut wir in der Lage sind, mitfühlend zu handeln und zu sprechen, wieviel Raum wir unserem Ego und unseren Emotionen einräumen. Die Basis für eine Beziehung – sich selber nicht so wichtig nehmen.

    Der Artikel ist pathetisch und inhaltlich nicht bis zu Ende gedacht. Gerade unsere Großeltern konnten wohl kaum genau voraussehen, was morgen ist. Ganz ehrlich, dieser Text ist definitiv nicht zeitgemäß und vermittelt den Glauben an ein Märchen – an ein gefährliches Märchen über wahre Liebe und Sexualität. Als ich noch jünger war, dachte ich auch mal eine Zeit lang, früher war alles besser, weil Oma und Opa und goldene Hochzeit hatten. Ich brauchte noch mehr wissen, um zu verstehen, dass dies sicher kein Ideal ist, sondern das Ideal ein anderes sein sollte. Zu aller erst: Feiern, dass man heute einfordern darf, dass Mann und Frau in Beziehungen auf Augenhöhe sein sollten. Feiern, dass wir uns entscheiden können, mit wem wir unsere Lebenszeit verbringen. Ich war mal mit einem Alkoholiker zusammen und bin heilfroh, dass ich den nicht heiraten musste. Diese Zeiten sind vorbei – Gottlob! Begrüßen wir das Neue!

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