Warum ich den Mann, der mir verschwiegen hat, dass er eine Frau und Kinder hat, noch immer liebe

An dich und alle, die glaubten, ihren Menschen gefunden zu haben. Beim Gedanken daran, über diesen einen Menschen zu schreiben, zieht sich mir alles zusammen. Leider nicht in diesem angenehm kribbeligen Gänsehautmoment, sondern eher, als würde mir jemand einen Eimer Eiswürfel über den Kopf schütten.

An dich, S.:

Nimm es mir nicht übel, dass ich einigen Idioten einen 3-Teiler gewidmet habe und du nur diese eine Geschichte bekommst. Aber so sehe ich uns. Wir sind nur diese eine Geschichte. Mehr brauchen wir nicht. Alles Weitere wäre nur Deko, aufhübschendes Beiwerk. Weder das eine noch das andere hat dir jemals was bedeutet und mir somit auch nicht.

„Ich hätte dich heiraten sollen“, sagtest du mir mal. Ja, das hättest du. Hast du aber nicht. Nehme ich es dir übel? Nein. Die Aussage schon. Du warst gut im Hoffnungen-Schüren und Himmel-Malen und im Spielen von Zukunftsmusik. Und ich liebte es, genauso wie ich dich liebte.

Ich kannte S. schon lange, bevor ich ihn das erste Mal sah. Wir arbeiteten zusammen, ohne uns dafür sehen zu müssen. Er war Kunde, ich war Dienstleisterin. Seine Mails und die Telefonate waren witzig. Schlagfertigkeit war sein zweiter Vorname. Interessant fand ich ihn schon zu diesem Zeitpunkt, aber er erschien mir nicht erreichbar. In meiner Vorstellung war er professioneller Staffelläufer, nur dass seine Staffeln Frauen waren. Frauen, die wahrscheinlich dankbar waren, wenn er ihnen, nach einer gemeinsamen Nacht, ein gekritzeltes „Tschüss“ auf einem Taschentuch auf dem Nachttisch hinterließ.

Entschuldigt, ich wollte die rosa Brille ja absetzen.

Irgendwann wechselte ich meinen Job und landete im gleichen Unternehmen wie S. und somit auch vor seinen Füßen. Auch wenn das nur bildlich gesprochen war, genauso fühlte es sich an. Als ob jemand die verloren gegangene verwirrte Katze seinem eigentlichen Besitzer zurück brachte. Als ich ihn das erste Mal sah, fügten sich seine Stimme, seine Witze, die Gespräche und Emails mit seinem Gesicht, seiner Körperhaltung und Ausstrahlung zusammen. Und es ergab Sinn.

Für ihn ergab ich wahrscheinlich keinen Sinn, denn im Gegensatz zu ihm war die Telefon-Tania, nicht die Real-life-Tania. Dass ich aber kein sinnvolles Wort herausbrachte, lag lediglich an ihm und somit schloss sich der Kreis dann doch.

Nach einem Vorstellen bzw. Gestammel meinerseits erhielt ich noch am selben Tag eine Nachricht auf mein Handy: „Nummer abgespeichert, da wir ja jetzt Kollegen sind. Gruß S.“

Erstes Date … wie ein perfekter Strandtag 

Wenige Tage später folgte dann auch schon die Frage nach einem Treffen. Unser erstes Date fand 2016 in der Icebar im Hilton Hotel, während des EM-Spiels Kroatien gegen Spanien, statt.

Ich weiß nicht, worüber wir sprachen, wahrscheinlich weil es mir einfach egal war, solange ich ihn dabei anschauen durfte. Aber ich erinnere mich daran, dass er mich für verrückt erklärte. Verrückt, weil ich in unserem Betriebs-Tippspiel auf Portugal als Europameister getippt hatte. (Ich gewann das Tippspiel lediglich aufgrund dieses Tipps.) Ihm zuzuhören war wie Pizza Quattro Formaggi, ein Strandtag und das perfekt sitzende schwarze Kleidchen im Sale auf einmal.

Wenn ich ihn beschreiben müsste, würde ich euch fragen, ob ihr einen Menschen kennt, der alle Blicke auf sich zieht sobald er einen Raum betritt, ohne arrogant zu sein? Jemand, dem alle an den Lippen hängen sobald er spricht, ohne es zu erzwingen. Jemand mit dem Selbstbewusstsein eines amerikanischen Staatsoberhaupts, nur viel redegewandter. So ist S.

Nach diesem Abend schrieben wir jeden Tag und jede Nacht. Wenn ich mal nicht innerhalb von 5 Minuten antwortete, schrieb er: „Ich mochte die Zeiten früher, als wir noch miteinander sprechen konnten.“ Wir schrieben viel, aber es folgte zunächst einmal keine Frage nach einem weiteren Date. Sodass ich mir sicher war, dass das erste Date für ihn doch nur platonischer Natur gewesen war.

Als einer der größten gastronomischen Betriebe in Köln richteten wir wie jedes Jahr eine riesige Außengastronomie am Rhein für die „Kölner Lichter“ aus. S. führte mich über das gesamte Gelände im Außen-und Innenbereich, es waren noch keine Gäste da und die Innenbereiche an dem Tag sowieso geschlossen. In einem der größeren Säle kam man über eine Bühne in einen Backstage-Bereich, welchen er mir auch zeigte. Er hätte mir auch die Relativitätstheorie auf indisch tanzen können, ich hätte wie ein kleines Mädchen zu ihm aufgeschaut und zustimmend genickt.

Der erste Kuss auf einer Bühne am Tag des größten Feuerwerksspektakels am Rhein. Aber so war es. Und in echt war es noch viel kitschiger, aber auch viel schöner.

Zurück auf der Bühne sagte ich, dass wir dann ja wieder nach draußen gehen könnten. Da packte und küsste er mich. Es war etwas stürmisch. Also der Kuss, nicht das Wetter. Ich weiß, kitschig. Der erste Kuss auf einer Bühne am Tag des größten Feuerwerksspektakels am Rhein. Aber so war es. Und in echt war es noch viel kitschiger, aber auch viel schöner.

Entschuldigt, ich musste die rosa Brille zum Schreiben wieder aufsetzen …

Wir arbeiteten den ganzen Abend bis in die Nacht. Aufgrund unserer unterschiedlichen Jobs liefen wir nur manchmal gestresst, aber mit Sicherheit mit einem fetten Lächeln, aneinander vorbei. Beim letzten Feuerwerk stellte er sich neben mich und da standen wir, nebeneinander, im Sand und schauten uns das Spektakel an.

Da nach dem Feuerwerk unsere Arbeit erledigt war, zogen wir noch in den Rheinpark und setzten uns auf (wir tauften sie später) „unsere Bank“. Wir redeten, wir knutschten, manchmal schwiegen wir, aber bei allem, was wir taten, ging hinter dem Rhein bereits wieder die Sonne auf. Und ja, ich weiß, Kitschmoment 2.0.

Ab diesem Zeitpunkt ging es genauso weiter. Sonnenaufgänge am Rhein, Tapas essen auf Decken auf meiner Terrasse, ewige Stunden in seinem Büro sitzend, wenn wir nicht zusammen sein konnten, telefonierten wir oder schrieben uns Mails hin und her. Da wir aufgrund des Jobs immer einen Anlass hatten, miteinander zu reden, nahmen wir das häufig in Anspruch.

Und auch wenn das meiste in 2 Minuten hätte geklärt sein können, dehnten wir die Telefonate auf gefühlte Ewigkeiten aus. Meine Kolleginnen hätten es kacke finden können, wenn es wohl nicht mindestens genauso unterhaltsam für sie war, zumindest meinen Part mit anzuhören.

Mit ihm war alles anders

„I don’t care about romance.“ Das würde ich auch immer wieder so von mir behaupten. Aber da war alles anders. Er war anders. Und ich war anders, wenn er bei mir war.

An dich S.:

Ich liebte deine Stimme. Wenn ich meistens nicht einmal meine eigene Mutter am Telefon erkenne, kann ich mir deine Stimme auch jetzt noch jederzeit in meinen Kopf rufen. Ich sagte dir, dass ich deine Stimme liebe.

Und deine Antwort darauf war: „Und ich liebe dich.“

Meine Antwort darauf: „Ich glaube, ich dich auch.“

Du hast mir meine Antwort ewig vorgehalten. Auf den dümmsten Auswüchsen unserer menschlichen Vergehen konntest du ewig herumreiten. Das war eins deiner größeren Talente.

Warum ich sagte „Ich glaube, ich dich auch“? Weil ich Angst vor der Größe dieser Geschichte hatte. Ich war schon viel zu früh, viel zu bereit, dir alles zu geben. Du hattest bereits diese Macht über mich.

Ich hatte Angst, dir diese Macht auch noch schriftlich mit Unterschrift, Notar und Siegel zu geben. Ich wusste zu dem Zeitpunkt schon, du würdest entweder das Allerbeste oder das Allerschlimmste für mich werden.

Als ich einmal mit einer Grippe im Bett lag, sagte S. ich solle mein Schlafzimmerfenster diesen Abend offen lassen. Er wollte nach der Arbeit vorbeikommen und mir durch mein Fenster eine Geschichte erzählen. (Zur Erklärung: Mein Heim im Erdgeschoss, Fensterhöhe ca. 1,80 m, Mann-Höhe ca. 1,95 m, Bett direkt unter Fenster.) Er erzählte mir eine Geschichte und ich durfte mir die Protagonisten aussuchen.

S. war das Einhorn und ich die Prinzessin. (Natürlich!) Das Einhorn in der Geschichte rettete die Prinzessin. In vielerlei Hinsicht hat mich das Einhorn auch im echten Leben gerettet. Aber niemand hat mich vor dem Einhorn retten können. In den folgenden Monaten, sogar Jahren, sollten sich immer mehr Einhörner in allen möglichen Formen, Farben und Materialien, Bücher von Einhörnern bei mir ansammeln. Geschenke. Wiedergutmachungen.

Im Folgenden werde ich meine Erzählungen abkürzen. Zum einen aufgrund der Länge, zum anderen aus Respekt vor allen Beteiligten. Alle Beteiligten fragt ihr euch jetzt? Ich stelle euch die Beteiligten vor:

Eines Abends erhielt ich eine Nachricht auf dem Handy von einer unbekannten Nummer, Absenderin war die Frau von S.

Er war verheiratet, Kinder inklusive. Ich beendete das, was ich und S. zu dem Zeitpunkt hatten.

Er war verheiratet, Kinder inklusive. Ich beendete das, was ich und S. zu dem Zeitpunkt hatten. An diesem Punkt würde ich gerne beschreiben, was ich gefühlt habe. Aber ich kann es nicht beschreiben. Und wahrscheinlich liegt es daran, dass ich nichts gefühlt habe, nicht konnte. Kennt ihr diese Filmszene aus Titanic? Eisberg gerammt, Wasser läuft in die Kesselräume, jemand schreit „Schließt die Schotten“? Das war ich. Irgendetwas Kaltes und Ekelhaftes flutete in mich hinein, ich fuhr riesige Stahlwände herunter. Nichts kam rein, aber auch nichts heraus.

In den nachfolgenden Monaten tingelten wir zwischen zwei Zuständen. Zustand 1: S. steht vor meiner Haustür mit gepackten Koffern, mich bittend, ihn zurück zu nehmen. Natürlich nehme ich ihn zurück. Die DHL wird zum besten Freund, weil mich immer mehr Geschenke erreichen. Versteht das nicht falsch. Kleine Geschenke, Geschenke mit Bedeutung. Niemals hätte er versucht, mich zu kaufen. Briefe, unzählige Briefe, lange Briefe. Briefe so intim, dass ich sie immer behalten werde, um zu verstehen, wer er war und dass es echt war, wir echt waren.

Zustand 2: S. erträgt es nicht, ohne seine Familie zu sein. Lässt mich sitzen, hängen. Und niemals gewöhnte ich mich daran. Jedes Mal aufs Neue rammte ich den Eisberg und etwas Kaltes und Ekelhaftes strömte in mich hinein und zog alles Schöne mit sich.

Die jeweiligen Zustände konnten unterschiedlich lang andauern. Manchmal waren es Tage, manchmal waren es Monate. Die Tage fühlten sich genauso lang an wie die Monate, zumindest wenn wir uns in Zustand 2 befanden. In Zustand 1 waren die Monate wie Sekunden.

Zwischen den Zuständen gefangen

Dass es nie in Zustand 2 blieb, lag auch an mir. Ich hatte mittlerweile begriffen, dass die Macht, welche S. über mich hatte, keine Einbahnstraße war. Ich hatte ebenso Macht über ihn. Wenn wir mal keinen Kontakt hatten und das Handy komplett still blieb, lag es lediglich an mir. Ich wusste, dass er mich niemals ignorierte, wenn ich nur den Anflug einer Kontaktaufnahme machte.

Wenn mal wieder Zustand 2 im Gange war, suchte ich Streit. Er hatte keine Chance auf ein Gespräch in sanften Gewässern. Ich drehte es immer so, dass wir in einem saftigen Hurrikan endeten. Warum ich das tat? Streit war besser als keinen Kontakt zu haben. Ihn zu hassen war besser als nichts zu fühlen.

Ihn zu hassen war besser als nichts zu fühlen.

Über 2 Jahre ging es so weiter. Über 2 Jahre redete ich mir ein, dass wir zusammengehörten, dass er erst glücklich werden könnte, wenn er sich endlich für mich entschied. Dass es auch so besser für seine Frau war. Denn immerhin schienen sie nicht glücklich zu sein. Warum hätte er sonst diese Gefühle für mich? Dass eine Beziehung zwischen ihm und mir ebenfalls unter einem fraglichen Stern stand, so wie wir uns bereits in dieses Chaos gestürzt hatten, wollte ich nicht sehen.

Mittlerweile verstehe ich, was es bedeutet, jemanden ziehen zu lassen, damit zumindest einer seinen Weg gehen kann.

Irgendwann tat es mir weh, ihn so zu sehen. Es tat mir auch weh um mich, aber darum ging es mir nicht. Ich hätte mir diesen Schmerz noch ewig aufladen können. Mittlerweile hatte ich mich an den Schmerz gewöhnt und auf eine unerklärliche Weise wollte ich lieber den Schmerz als auf ihn verzichten müssen. Die Situation machte ihn fertig und das wollte ich nicht mehr. Mittlerweile verstehe ich, was es bedeutet, jemanden ziehen zu lassen, damit zumindest einer seinen Weg gehen kann.

An dich S.: (Auszug aus einem echten, dem letzten Brief an S.)

Ich mag es, von dir zu hören, weil es mir das Gefühl gibt, dass es noch nicht vorbei ist, aber hier geht ein Kapitel definitiv zu Ende. […]

Ich verstehe dich, ich verstehe, warum du so bist, wie du bist und warum du so handelst, wie du handelst. Es ist kein Verständnis in der Form, dass ich deine Art mit Dingen umzugehen für richtig halte. Aber ich verstehe, dass es für dich Gründe gibt, die dich so handeln und denken lassen. […]

Was ich sagen möchte, ist, dass ich dich verstehe, aber dennoch entscheiden kann, dass dein Weg eben nicht mein Weg ist. […]

Alles, was ich für dich empfinde, ist das Schönste und das Traurigste, was ich jemals gefühlt habe. […]

Es ist schön zu hören, dass du an mich denkst und deine Erinnerungen an mich etwas Heilsames für dich haben. Du musst mir aber verzeihen, dass das auf mich nicht mehr zutrifft. Die Erinnerungen sind für mich schmerzhaft und ich wünsche mir manchmal, dass es viele Erinnerungen nicht gäbe. Ich weiß auch, dass dich das verletzt. […]

Ich bin in vielerlei Hinsicht ein Herz-Mensch und treffe so meine Entscheidungen. Und deswegen wird dich meine jetzige Entscheidung wundern, denn sie ist rational. Rational, weil ich dich liebe, aber entscheide, dich nun zu verlassen. […]

Und ja, du hast Recht. Meine Worte haben sich verändert. Aber irgendwann musste ich merken, dass ich in dem Kampf nichts mehr beitragen kann. Meine Worte sind ausgeschöpft. Ich lasse dich jetzt los.

Dieser Brief war das Ende unserer Geschichte. Wir hatten vor einem halben Jahr einen kleinen Rückfall. Aus dem Nichts stand er vor meiner Tür, verschwand dann aber auch wieder im Nichts. Glücklicherweise blieb es auch dabei.

Die Liebe bleibt 

Ich weiß manchmal nicht, ob es wirklich zu Ende ist. Oder ob wir uns in der bisher längsten Phase des Zustandes 2 befinden. Fakt ist, dass ich ihn liebe. Daran hat sich nichts geändert. Aber ich liebe ihn jetzt, ohne von Kälte überflutet zu werden, wenn er nicht da ist. Ich liebe ihn so, dass ich mir mittlerweile vorstellen könnte, zur richtigen Zeit, den richtigen Menschen wieder in mein Leben zu lassen. Ich liebe ihn so, dass ich mich freue, wenn er mit seiner Familie endlich Ruhe gefunden hat. Und ich denke, dass das zumindest eine deutliche Verbesserung darstellt.

Ob ich die Erfahrung eintauschen würde, das alles lieber nie erlebt hätte, kann ich im Moment immer noch nicht beantworten. Jedenfalls ist es schön zu wissen, jemandem viel bedeutet zu haben.

Tanimos Idol? Pipi Langstrumpf. Ein freches Mädchen, mit immer perfekt sitzender Frisur und Tendenz zur Rothaarigkeit. Sie trägt viel zu kurze Kleider und liebt Strümpfe. Sie lebt alleine in einer Villa Kunterbunt und ist das stärkste Mädchen auf der Welt. Sie hat eine eigenwillige Moralvorstellung, ist ein wenig naiv aber immer für ihre Freunde da und rockt ihr Leben ganz ohne Mann oder Vaterfigur. Mehr von Tanimo findet ihr hier. Dieser Text ist bereits erschienen.

Headerbild: Marcus Santos via Unsplash. („Gedankenspiel“-Button hinzugefügt und zugeschnitten.) Danke dafür!

2 Comments

  • Hallo Carmen,
    danke für dein Feedback und für deine lieben Worte.
    Ich finde, dass du toll schreibst, das kann man schon in deinem Kommentar sehr gut erkennen.

    Es tut mir Leid, dass du so fühlst und diese Erfahrung gemacht hast, obwohl ich weiß, dass du wahrscheinlich auf die Erfahrung nicht verzichten wollen würdest.

    Wenn du deine Story gerne mal bei uns veröffentlichen möchtest, melde dich gerne bei uns. Wir würden uns sehr freuen.

    Liebe Grüße,
    Tanimo

  • Ich würde gern so viel dazu schreiben. So viele Punkte der Geschichte hätten von mir geschrieben sein können. Nur kann ich nicht so gut schreiben 🙈.

    So oft habe ich Texte und Briefe geschrieben, um sie dann zu verbrennen, denn ich war der Meinung, sie werden meinen Gefühlen nicht gerecht.
    Diese Angst vor der Größe der Gefühle, der Intensität und der Tiefe dieser Beziehung. Auch ich habe diesen Mann ziehen ziehen lassen, weil ich ihn so sehr liebte und ihm Frieden in seinem Leben wünschte. Ihn standhaft und glaubhaft von mir wegzustoßen war das Schwierigste, was ich durchgemacht habe.
    Er wollte alles. Er war der Driver. Ich war die Bremse. Ich hatte Angst, wenn ich das alles zulasse, UNS zulasse – ein Scheitern nicht zu überleben.
    Er lebt in einem anderen Land. So viele Kilometer. Und trotzdem spüre ich noch heute, 3 Jahre später, dieses unsichtbare Band.
    Dein Satz,[…] Ich mag es, von dir zu hören, weil es mir das Gefühl gibt, dass es noch nicht vorbei ist[…] spricht mir aus der Seele.
    Ich höre sein Lachen, sehe sein Gesicht und höre seine Stimme, als hätten wir uns gestern verabschiedet.
    Er hat mittlerweile eine neue Partnerin. Den Kontakt gesucht hat er weiterhin. Ich habe es ausgebremst, auch meine Worte hatten sich verändert. Nicht für mich. Für ihn. Ich wollte ihm Frieden schenken. Ich dachte, es geht irgendwann vorbei. Wird irgendwann verblassen. Habe dagegen gekämpft, bin täglich kilometerweit gelaufen, um zu versuchen ihn mit jedem Schritt aus jeder Pore meines Körpers herauszulaufen. Es sind zu viele Poren, zu wenige Schritte, ich weiß es nicht. Er ist immernoch da. Tief in meinem Herzen und er wird dort auch bleiben. Das habe ich mittlerweile akzeptiert. Mir war nicht klar, dass man so fühlen kann, das etwas so matcht.

    Wenn jemand sagt, auf Worten kann man keine Gefühle oder keine Beziehung aufbauen, der hat noch nie mit der richtigen Person gesprochen. Es ist wie eine eigene Sprache, die man nur mit dieser Person teilt.

    Dein Text hat mich einfach direkt ins Herz getroffen. Vielen Dank dafür!!! Das ist, was ich eigentlich sagen wollte 😊.
    Die Liebe bleibt!

    Ps: wenn meine Freunde mich beschreiben würden, romantisch wär übrigens die letzte Eigenschaft die sie aufzählen würden 😁.

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