Unerwartete Begegnung – hemmungsloses Verlangen

Die Party ist langweilig. Irgendwie sind nur Snobs hier. Ich hole mir meinen dritten Drink in der Hoffnung, dass die Stimmung besser wird. Wird sie nicht. Ich hatte mich aufs Tanzen gefreut, auf einen ausgelassenen Abend, an dem ich mich einfach frei fühlen kann. Die Musik ist allerdings viel zu chillig. Es tanz ohnehin keiner. Die Männer stehen in Anzügen beisammen und unterhalten sich, die Frauen stehen stumm daneben und sehen mehr wie Mitbringsel aus als Partnerinnen.

Ich lasse mich auf eine Couch fallen, um nicht schon wieder ein Gespräch über Finanzen, Börse und Aktienkurse mitanhören zu müssen, als du dich neben mich setzt.
„Prost“, sagst du und hältst mir dein Glas entgegen.
„Prost“, erwidere ich und verliere mich augenblicklich in deinem Lächeln.

Du trägst Hoodie, Cap und Baggyjeans, passt so gar nicht ins Bild. Ich bin verzaubert. Du erkennst meine Gedanken und lachst: „Ein Freund hat mich eingeladen. Er feiert hier heute Geburtstag. Ich weiß, ich passe nicht rein. Aber, ohne es böse zu meinen, du auch nicht.“
Und so verstricken wir uns in ein Gespräch, über Themen, die ganz anders sind, als die, die hier sonst geführt werden.

Sofort ist eine Anziehungskraft zwischen uns

Wir lachen unheimlich viel. Ich merke, wie du mir immer mehr gefällst. Die Dinge, die du erzählst, wie du sie erzählst, wie du dabei gestikulierst. Dein Knie rückt immer näher an mein Bein. Die Erwartung, die diese Berührung auslöst, elektrisiert mich. Immer öfter, fast zufällig, fassen wir einander an. Unverkennbar scheint uns etwas aneinander anzuziehen, was wir noch nicht gänzlich entdeckt haben.

Ich fühle mich berauscht von dem Gefühl, welches du mir vermittelst und will mehr. Mehr von dir. Mehr Dich.

Animiert von dir und ungehemmter durch den Alkohol greife ich nach deiner Hand, führe sie an meine Lippen, nehme deinen Daumen in den Mund, umkreise ihn kurz mit der Zunge und ziehe ihn dann ganz langsam wieder hinaus, dir dabei unablässig in die Augen schauend. Ja, das war gewagt, dennoch mein Signal an dich, dass ich jetzt sofort aufhören will mit den Gesprächen, weil du mich so anziehst, dass ich dich nur noch körperlich spüren will.

In deinem Gesicht erkenne ich zuerst starke Überraschung, diese wandelt sich ziemlich schnell in Erregung, das kann ich dir ansehen. Unsere Hände fallen auf meine Beine, wo sie ineinander verhakt, liegen bleiben. Eine kurze Stille entsteht zwischen uns. Ich vermute, in deinem Kopf überschlagen sich die Gedanken. In meinem gibt es nur einen: Ich will dich!

Du packst meinen Hinterkopf, ziehst mich zu dir hinüber und küsst mich. Wild und entschlossen. Nichts Zaghaftes. Gut so. Deine Lippen führen genau die Bewegungen aus, die ich will. Deine Zunge ist der reinste Genuss. Einen solch intensiven Kuss habe ich noch nie erlebt. Jedes Haar an meinem Körper stellt sich auf, vor Verzückung.

Das, was ich mit dir anstellen will, kann ich hier nicht tun. Wir müssen weg, schnell!

Das, was ich mit dir anstellen will, kann ich hier nicht tun. Wir müssen weg, schnell! Also entziehe ich dir wiederwillig meine Lippen. „Wohin?“, hauche ich dir entgegen. Du nimmst meine Hand, stehst auf und ziehst mich hinter dir her. Wir gehen eine schmale Treppen nach unten und verschwinden auf der Herrentoilette. In diesem Club gibt es nur die eine. Daher sind wir durch das Verschließen der Tür ungestört.

Wild knutschend packst du meinen Po und hebst mich auf das Waschbecken. Deine Küsse entführen mich in eine andere Welt. In eine Welt, bestehend aus reinster Lust. Alles in mir kribbelt, du weckst das Verlangen, dich überall spüren zu wollen. Während du mir den Slip unter dem Kleid abstreifst, ziehe ich einfach ruckartig an deiner Hose. Das ist der Vorteil an Baggypants.

Und dann bist du in mir. Heiß, stark und sagenhaft groß. Ich stöhne laut auf. Deine heftigen Stöße durchdringen meinen ganzen Körper, als könnte ich dich in jeder noch so winzigen Zelle von mir spüren. Mit dem Gesicht versunken in deiner Halsbeuge, meine Hände festgekrallt in deinen vollen, leicht gewellten Haaren, gebe ich mich dieser Lust vollkommen hin. Ich drifte ab in pulsierende Schauer, die mich durchströmen und lausche dabei deinen lustvollen Geräuschen. Deine Küsse werden nun zärtlicher. Gestillter.

Vollkommene Hingabe

„Das war … unerwartet“, sagst du und lächelst mich an. Dabei glitzern deine Augen und ich sehe einen Funken darin, der mich nahezu sprachlos macht. Ich fürchte, ich war dir vom ersten Moment an verfallen. Vollkommen.

Darauf kann ich nichts erwidern. Ich lache und ziehe mir meinen Slip wieder an. Als ich nach dem Toilettenschloss greife, hältst du mich auf und bietest mir an, mich nach Hause zu fahren. Ich will nicht und ich will so sehr. Wenn ich jetzt nicht verschwinde, dann brennst du dich zu sehr in mich ein. Das geht nicht. Und doch, ich will nicht von dir weg. Noch nicht. Noch immer bin ich gefangen in einer Art Rausch, den du mir gibst. Also sage ich ja. Irgendwie glücklich, von dieser lahmen Party wegzukommen und weiterhin ein wenig Zeit mit dir allein verbringen zu können.

Du fährst gut. Etwas, was ich an Männern sehr mag. Du fährst schnell, aber sicher. Als wärest du selbst das Auto und nichts könnte passieren. Mit deinem ganzen Selbst strahlst du eine Sicherheit aus, die mich sehr fasziniert und gleichzeitig verunsichert. Wer bist du nur und wohin führt das alles? Ich werde unsicher, nervös. Du merkst es und fährst am nächsten Rastplatz von der Autobahn ab. Du siehst mich fragend an.

Ich will etwas sagen, mich erklären, doch bekomme kein Wort raus. Also küsse ich dich erneut. Wir klettern auf die Rückbank und versinken augenblicklich ineinander. Täusche ich mich oder strahlen deine Küsse dieselbe Sehnsucht, dasselbe Verlangen aus, welches sich tief in mir regt? Das kann einfach nicht stimmen.

Ich will dich unbedingt schmecken, also schiebe ich dich zurück, öffne deine Hose und umschließe deinen harten Schwanz mit meinem Mund …

Wir lassen uns dieses Mal mehr Zeit. Deine Küsse gleiten meinen Hals hinab, über meine Brüste und meinen Bauch. Deine Finger liebkosten erst meine Schenkel, dann meine feuchten Lippen. Ich will dich unbedingt schmecken, also schiebe ich dich zurück, öffne deine Hose und umschließe deinen harten Schwanz mit meinem Mund, sauge ihn in mich auf, umkreise ihn mit meiner Zunge, spiele mit dir und deiner Lust.

Ich setze mich auf dich und lasse dich ganz langsam in mich gleiten. Erneute bin ich erstaunt wie groß du bist, wie hart und heiß. Ich beginne, an dir auf und ab zu gleiten. Erst ganz langsam, dann schneller, härter.

Plötzlich reißt du mich herum, sodass ich rittlings vor dir sitze. Du packst meine Haare und stößt zu. Mir entfährt ein lautes Stöhnen. Deine Stöße werden immer härter. Du bringst mich so heftig zum kommen, dass ich danach nicht anders kann, als zuckend auf der Rückbank liegen zu bleiben. Deine Küsse wandern erneut über meine Brüste, meinen Hals, meine Arme und meine Beine. Als ich wieder atmen kann, bist du wieder in mir, küsst mich heftig und kommst nach ein paar weiteren Stößen ebenfalls zum Höhepunkt.

Auch du sackst zusammen und bleibst auf mir liegen, schwer atmend. So liegen wir zwei nackt auf der Rückbank deines Wagens, im Schutz der dunklen Nacht, und ich fühle mich auf einmal selten sicher.

Ein unbeschreiblicher Abend

Als du vor meiner Tür hältst, lächelst du und erneut ergreift mich ein tiefes Verlangen nach dir. Ich halte es zurück. Wir kennen einander nicht und das, was heute Abend passiert ist, habe ich zuvor noch nie gemacht.

„Danke. Für den unbeschreiblichen Abend.“ sage ich und steige aus. Ich höre dich wegfahren und denke noch wehmütig darüber nach, dass ich dich gern wiedersehen würde, weil du irgendwie besonders, irgendwie anders bist. Ich greife in meine Jackentasche, um meinen Schlüssel hervor zu holen. Dabei streifen meine Finger eine Stück Papier. Ich ziehe es heraus und finde darauf geschrieben eine Handynummer.

Hoffentlich die deine.

Headerfoto: Hände auf Rücken via Shutterstock. („Sexy-Times“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!

SOZUSAGEN lebt und wirkt bei Hamburg und wurde in den 80ern geboren. Sie hängt oft hinter Gedankenschleiern, ist in ihrem extrovertiert Sein oft introvertiert (oder umgekehrt) und ist sich noch immer nicht ganz sicher, wer sie ist, was sie in diesem Leben soll und wie sie die Zeit in ihrem Leben am sinnvollsten gestaltet. Ihre Texte stammen zum Teil direkt aus ihrem Herzen und Leben. Andere Texte sind der Feder ihrer Kreativität entsprungen. Dennoch sind auch die frei erfunden stets real. Für alles andere möchte sie Raum für Fantasie lassen.

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