Der erste Teil dieses Textes wurde 24 Stunden, nachdem wir uns das zweite Mal getrennt hatten, auf im gegenteil veröffentlicht. Es tat schrecklich weh, diese Benachrichtigung zu bekommen und gleichzeitig war es schrecklich ironisch. Ich schrieb davon, dass ich bereit war, dir wieder zu vertrauen, dich wieder voll und ganz lieben, dass ich den Lego-Blumenstrauß wieder aufgebaut hatte.
Ich schrieb davon, dass ich bereit war, dir wieder zu vertrauen, dich wieder voll und ganz zu lieben.
Getrennt habe dieses Mal ich mich, ich habe es getan, ohne groß zu überlegen, aber es fiel mir so schwer, diese riesige, dunkle Wolke über uns zu ignorieren. Diese tiefschwarze Wolke bestand aus sehr viel Verlustangst meinerseits und den großen Zweifeln auf deiner Seite. Sind noch Gefühle da oder sind sie einfach verloren? Eine Frage, die wir uns ständig still und heimlich allein fragten. Ich wollte nicht wahr haben, dass es vielleicht so sein könnte und du wolltest mich nicht verletzen. Schließlich dachte ich, ich müsste den Schritt der Trennung gehen, um mich zu schützen. Ich habe nicht lange darüber nachgedacht, ich dachte, ich müsste einfach nur schnell das Pflaster abziehen und dann würde es schon nicht so schlimm werden. Ich habe mich getäuscht.
Die Flucht
Ich bin geflüchtet, ich habe versucht, dem Schmerz zu entkommen, ich wollte das alles nicht wahrhaben. Ich habe auf der Zugfahrt nach Brandenburg tausende von Szenarien durchgespielt, wie ich es hätte verhindern können. Den Rest der Fahrt haben wir uns Nachrichten geschrieben, immer wieder. Jede Nachricht versetzte mir einen Stich ins Herz, ich weinte die ganzen sieben Stunden, bis ich in Brandenburg war.
Jede Nachricht versetzte mir einen Stich ins Herz, ich weinte die ganzen sieben Stunden, bis ich in Brandenburg war.
Ich wollte nichts tun außer weinen und in meinem Bett liegen, aber die Angst vor dieser tiefen Trauer ließ mich loslaufen. Ich ging joggen, ich ging spazieren, ich fuhr mit dem Auto, ich wollte einfach nicht stehen bleiben und den Schmerz fühlen.
Hoffnung
Ab dem dritten Tag fing ich an, mir Hoffnung zu machen, ich erkannte die Muster, die ich in der Beziehung lebte, die weder für mich noch für dich gut waren. Ich habe an mir gearbeitet, ich habe in den darauffolgenden Wochen versucht, die Dinge abzulegen. Ich fühlte mich bereit dazu, die Beziehung auf eine neue Ebene zu bringen, ich war mal wieder bereit und voller Hoffnung. Ich wollte einfach mein neues Leben mit dir teilen.
Der dritte Versuch
Etwa eine Woche, nachdem wir uns getrennt hatten, haben wir uns zum Reden verabredet. Ich hatte mich auf alles vorbereitet, ich hatte mein Ladekabel dabei, falls ich bei dir übernachten würde, ich hatte aber auch einen Abschiedsbrief dabei.
Du warst dem neuen Versuch zu Beginn sehr abgeneigt, aber irgendwie sind wir wieder zusammen gekommen und für einen Moment waren wir beide erleichtert und glücklich. Wir verbrachten ein Wochenende voller Leichtigkeit und Spaß, ich habe dich an diesem Samstagnachmittag so sehr geliebt wie zu keinem anderen Zeitpunkt. Ich konnte dich endlich wieder so sehen, wie du warst, ohne viel zu hinterfragen. Ich konnte es einfach genießen und das habe ich geliebt.
Ich konnte dich endlich wieder so sehen, wie du warst, ohne viel zu hinterfragen.
Drei Tage nach diesem Samstag hast du mir gestanden, dass du es bereuen würdest, dass wir wieder zusammen gekommen sind. Du hast gesagt, dass einfach sehr wenige Gefühle da sind, aber dass du auch nicht aufgeben möchtest, denn du willst den Schmerz der Trennung nicht schon wieder durchleben. Also blieben wir zusammen und ich fühlte mich einfach schrecklich naiv. In diesem Moment erkannte ich, dass meine Versuche, mich auf dich einzulassen, zu nichts führten. Mir wurde klar, dass mir die Hände gebunden waren, gleichzeitig wollte ich es einfach nicht wahrhaben. Deswegen kämpfte ich den nächsten Monat über für uns.
Die dritte Trennung
Wir wussten bereits wochenlang, dass ich in einigen Tagen umziehen würde. Ich dachte, wir würden es als neue Chance für unsere Beziehung sehen, vielleicht gäbe uns die Fernbeziehung, die Sehnsucht zurück und dir vielleicht deine Gefühle.
Drei Tage vor meinem Umzug war ich bei dir. Du hast mich vom Bahnhof abgeholt und wir haben uns geküsst, ich habe es kribbeln fühlen und war glücklich. Ich dachte, du würdest auch so empfinden. Die letzte Nacht mit dir war unbeschreiblich, ich habe mich dir so verbunden gefühlt, wie schon lang nicht mehr.
Am nächsten Abend hast du dich aus heiterem Himmel von mir getrennt.
Am nächsten Abend hast du dich aus heiterem Himmel von mir getrennt, bei dir sind einfach keine Gefühle mehr da. Eine Welt ist für mich zusammengebrochen, ich war der festen Überzeugung, dass du ein Teil meines neuen Lebens sein würdest, in der neuen Stadt.
Du warst eiskalt zu mir, du konntest mich nicht ansehen, weil ich geweint hatte. Ich konnte es nicht fassen, von heute auf morgen kein Kontakt mehr…
Das letzte Gespräch
Vor meinem Umzug bat ich dich um ein letztes Gespräch, ich wollte diese bedeutungsvolle Beziehung zwischen uns nicht auf diese Weise enden lassen. Wir redeten zwei Stunden lang und weinten. Es gab einen letzten Kuss, eine letzte Umarmung, ein letztes „ich hab dich lieb“ und dann war es einfach vorbei.
Ein neues Leben ohne dich
Mein Leben ist gerade schön, schöner als ich es mir vorgestellt hätte. Ich lerne täglich neue Menschen kennen, neue Orte und neue Seiten an mir selbst. Doch das alles würde ich gerne mit dir teilen. Zwischendrin sehne ich mich nach nichts mehr, als dich einfach anzurufen und dir von meinen coolen Tagen zu berichten. Du fehlst mir, deine aufgedrehte Art fehlt mir, für dich da zu sein fehlt mir, dir zuzuhören fehlt mir. Es fehlt mir einfach alles an dir.
Es fehlt mir einfach alles an dir.
Ich habe mir eine Dating-App heruntergeladen, ich dachte das wäre eine gute Idee. Ich swipe aber ständig nur nach links, weil ich einfach niemanden ansprechend finde. Wir haben seit fünf Tagen keinen Kontakt und es tut mir gut, aber ich möchte nicht, dass es mir gut tut.
Ein kleiner Teil von mir denkt immer noch, dass wir einfach füreinander bestimmt sind, weil es sich einfach so unglaublich toll mit dir angefühlt hat, bis zur letzten Sekunde. Ein Teil meines Herzens wird immer für dich schlagen und im Moment liebe ich dich noch, aber nur noch mit diesem kleinen Teil.
Headerfoto: Alex Green (Kategorie-Button hinzugefügt.) Danke dafür!