Überall hört man „lasse los“, aber niemand sagt, wie man Gedanken und Gefühle wirklich loslässt. Das meiste, was man darüber hört, ist ein Verdrängen und kein Loslassen.
Ich wurde immer schlechter gelaunt, als ich meine starken Ängste und negative Gedanken weg haben wollte. Sie wurden immer stärker durch das Weghabenwollen. Du musst sie erst mal akzeptieren, egal was du denkst oder fühlst. Aber um etwas wirklich loszulassen, musst du die Empfindungen an deinem Körper wirklich spüren, die aufkommen, wenn du an deine Ängste und negativen Gedanken denkst. Das ist die beste Form des Reinigens und Loslassens.
Wenn du mit den Gefühlen bleibst, welche hochkommen, wenn du an deine Ängste und Sorgen denkst, werden die Gefühle irgendwann schwächer, sie werden abklingen und du fühlst dich zumindest etwas leichter. Wenn du dich leichter fühlst, hast du etwas losgelassen.
Routine ist der Schlüssel
Ich mache diesen Prozess mindestens jeden Morgen, indem ich an bestimmte Sorgen denke oder was heute auf mich zu kommen könnte. Dann erlaube ich mir einfach, das Gespürte (was mit den Sorgen und Ängsten assoziiert ist) zu spüren. Es kann sein, dass du dich anspannst, anders atmest oder sogar weinst, alle Gefühle sind okay, du solltest sie so weit es geht und dir noch gut tut fühlen.
Gedanken und Gefühle wollen gehen. Man hat nur seit klein auf gelernt, dass es nicht okay ist, zu fühlen. Wenn man weint, hört man so was wie „sei nicht so kindisch“ oder „es gibt keinen Grund zu weinen!“. Würden wir uns erlauben, all unsere Trigger sofort zu spüren, würden sie schnell wieder gehen. Ich will auch noch mal darauf hinweisen, dass das loslassen von Emotionen, Triggern usw. etwas ist, das man machen muss.
Lebe die Änderung
Es bringt nichts, darüber nachzudenken und das Wissen aus diesem Artikel nur aufzunehmen. Du musst in einer Meditation deine Ängste und Sorgen spüren, um sie loszulassen, soweit du es ertragen kannst und es dir noch gut tut. Sie wollen gehen, du musst es ihnen erlauben, indem du sie spürst.
Das ist letztendlich fast alles, was ich mache und fast eine magische Pille für das loslassen von vielen Ängsten und Sorgen. Du musst nur den Mut haben zu fühlen. Vielleicht wirst du erst sehr wenig spüren, weil wir daran gewöhnt sind, fast nichts zu spüren und nur in unserem Kopf zu leben. Vielleicht wirst du aber auch sofort viel fühlen, weil die Emotionen angestaut sind und sie jetzt endlich die Erlaubnis haben, gespürt zu werden. Es kann für jeden unterschiedlich sein.
Die Trigger liegen im Alltag
Wir alle laufen getriggert durch den Alltag, jemand schaut dich komisch an oder jemand sagt etwas Negatives zu dir und du merkst direkt eine kleine Verletzung in dir. Es geht darum, diese Trigger zu spüren, am besten wenn sie gerade hochgekommen sind. Wenn du getriggert wirst, sind sie in deinem Bewusstsein und du kannst sie sehr gut wahrnehmen, nicht mehr nur in deinem Unterbewusstsein.
Loslassen ist, zumindest meiner Meinung nach, der Weg zu Glück. Von klein auf nimmt man so viele schadende Sichtweisen über sich und die Welt auf, war in Situationen, die einen verletzt haben und wird einfach nicht wirklich glücklich, weil all dieser Ballast von früher ungefühlt bleibt.
Wenn dich jemand als Kind verletzt, beschäftigst du dich nicht mehr damit und machst einfach mit deinem Leben weiter. Es geht darum, die Trigger von heute (also Ängste, Sorgen und alles was du loslassen willst) zu spüren und dann zu schauen, wann es mal früher eine ähnliche Situation gab, um diese auch zu spüren und so loszulassen.
Noch einmal kurz gesagt: Du lässt los, indem du etwas fühlst, bis es mehr und mehr abklingt. Jetzt hast du nur noch die logische Wahrnehmung eines Erlebnisses und das emotionale Momentum ist weg. Oft entfernen sich die assoziierten Gedanken von den Gefühlen, wenn du etwas mehr und mehr AUSgefühlt hast.
Headerfoto: Julian Jemisonvia Unsplash. („Wahrheit oder Licht“-Button hinzugefügt, Bild gecroppt.) Danke dafür!