Gemütlich komme ich in mir an. Meine Augen sind noch geschlossen, aber ich spüre meinen gequälten Körper. Die ganze Nacht habe ich durchgetanzt. Bin mit Freunden von Club zu Club gezogen. Habe die Nacht in mir aufgesogen und alles Verpasste nachgeholt. Die Tanzfläche war mein sicheres Zuhause, die Theke ein enger Freund.
Jetzt liege ich in meinem eigenen Bett, stelle fest, dass meine Kissen eine bekannte Unbequemlichkeit und die weißen Vorhänge eine gefährliche Helligkeit verursachen. Mein Nacken schmerzt, meine Augen sind noch schwer, mein eigener Atem würde jegliches Leben in Sekunden zerstören. Mein Körper schreit gleichzeitig: „Was hast du nur getan?“ Und „Oh mein Gott, war das geil!“
„Loslassen“, denke ich und lasse auch jetzt los. Genüsslich entweicht ein Furz aus meinem geschundenen Körper. Lange, langsam und sehr laut!
Eine Millisekunde bereue ich es, aber eigentlich weiß ich, dass es das schönste Gefühl des Jahres war. Einfach tanzen, den Körper spüren, die Musik in den Adern pulsieren hören und loslassen. „Loslassen“, denke ich und lasse auch jetzt los. Genüsslich entweicht ein Furz aus meinem geschundenen Körper. Lange, langsam und sehr laut! Bis sich nicht nur in meinem Bauch, sondern auch in meinem ganzen Körper eine außergewöhnliche Zufriedenheit eingestellt hat.
Ich drehe mich um und möchte mich noch einmal auf die andere Seite legen, um mich auch dort einzukuscheln und der ungemütlichen Helligkeit auszuweichen. Ich mag diese Wochenend-Morgen einfach – wenn ich zufrieden bin, wenn es gemütlich ist, wenn ich weiß, dass ich noch liegenbleiben kann. Meine Gedanken kommen abrupt zu einem Ende, denn plötzlich ramme ich unkontrolliert – was denn eigentlich? – Einen Mann! Hupsi!
Ein guter Pups ist, wenn man trotzdem lacht
Panisch öffne ich die Augen und schaue in wunderschöne blaue Augen. „Guten Morgen!“ Er scheint also wach zu sein. Grinst mich an und lässt alles Geschehene unkommentiert. Aber wir beide wissen, dass gerade etwas sehr, sagen wir, Besonderes passiert ist. Schamesröte schießt mein Gesicht hoch, nein, eine ganze Armee roter Feuerwehrkräfte ist in meinem Gesicht angekommen.
„Ich habe jetzt nicht ernsthaft gerade laut gefurzt?“, denke ich und will eigentlich nur weg. In meiner unkontrollierten Panik hebe ich die Decke hoch, um mich darunter zu verstecken. Keine gute Idee, wie ich schnell feststellen muss. Bierfurz halt. Ich muss würgen, lachen, denke nur „Ihhhh“ und „Oh mein Gott“! „Wie witzig und wie peinlich zugleich“.
„Ich habe jetzt nicht ernsthaft gerade laut gefurzt?“, denke ich und will eigentlich nur weg. In meiner unkontrollierten Panik hebe ich die Decke hoch, um mich darunter zu verstecken.
Inzwischen habe ich mich in einen eingekugelten Körper verwandelt, der unbequem unter der Decke verschwunden ist. Und ich muss lachen, so sehr, dass mein Bauch weh tut und mein Gesicht durch noch mehr Röte glänzt. „Er kann es glücklicherweise nicht sehen“, denke ich und im selben Moment höre ich auch ihn auch laut lachen.
Er steigt ein, grunzt beim Lachen und schlägt immer wieder mit seiner Faust auf das liebevoll von mir bezogene Bett. Wir lachen! Lachen unkontrolliert, lachen schamlos und hören uns dumpf durch die Trennung der sicheren Decke beim Lachen zu. Jeder in seinem eigenen Lach-Flow versunken.
Wir prusten beide los, das Eis ist gebrochen. Na dann: Guten Morgen!
Als die Luft rein ist, im buchstäblichen Sinne, weil ich jeglichen Gestank unter der Decke eingeatmet und so wieder in meinem Körper verschlossen habe, luge ich vorsichtig unter der Decke hervor. Immer noch liegt er seitlich mit dem Gesicht zu mir und strahlt mich an. „Guten Morgen!“, sage ich und auch er steigt mit rötlichem Gesicht und einem fetten Grinsen ein: „Guten Morgen!“
Wir prusten beide los, das Eis ist gebrochen. Na dann: Guten Morgen!
Headerfoto: cottonbro (Kategorie-Button hinzugefügt und Bild gecroppt.) Danke dafür!