Dein Wille ist meine Fantasie – Kontrolle und Kontrollverlust | Teil 2

Teil 1 des Textes findest du hier: Zwei Frauen, die sich zaghaft ihrer Lust hingeben.

Ich öffne meine Lippen ebenfalls ganz leicht. Mein Mund ist nur noch Millimeter von ihrem entfernt und ich spüre die Luft, die sie ausstößt, während sie leise stöhnt. Wow! Ich war ihr noch nie so nahe. Noch nie hatte ich einen so intimen Moment mit ihr.

Und nun wage ich es, ganz langsam meine Lippen auf ihre zu legen. In der Sekunde, in der ich ihre Lippen berühre, zuckt sie ruckartig zusammen und ruft: „Stopp!“

In der Sekunde, in der ich ihre Lippen berühre, zuckt sie ruckartig zusammen und ruft: ‚Stopp!‘

Sie legt ihre Hand blitzartig an meinen Hals. Ihr Gesicht ist ernst, beinahe erschrocken, ihre Augen sind kalt wie Eis und schneidend wie Glas. Sie schaut mich an. Ich spüre ihren engen Griff um meinen Hals. Sie tut mir nicht weh, doch sie kontrolliert mich und bei diesem Gedanken bahnt sich eine neue Welle tiefster Erregung in mir an.

Sie hält mich fest und ich spüre jeden einzelnen ihrer Finger. Sie schürzt ihre dünnen Lippen und ich kann nicht anders, als ihren Schock zu nutzen, um erneut jeden einzelnen Millimeter ihres Gesichtes zu bewundern: jeden Fleck, jede Falte. Ihr Gesicht hat so viel Struktur, so viele Konturen und so viel Individualität. Als hätte sie ein Künstler erschaffen.

Sie legt ihre Hand blitzartig an meinen Hals. Ihr Gesicht ist ernst, beinahe erschrocken, ihre Augen sind kalt wie Eis und schneidend wie Glas.

Sie hebt nun auch die andere Hand und streicht damit über meinen Rücken, bis sie zu meinem Nacken kommt. Ihre Finger greifen in meine Haare und verhaken sich fest darin. Sie zieht nicht stark, doch so, dass ich ihr folge und meinen Kopf nach hinten überstrecke.

Kontrolle und Kontrollverlust 

Ich habe das Gefühl, sie will so schnell wie möglich aus dieser Situation heraus, um wieder die volle Kontrolle über mich und vor allem über sich selbst zu erlangen.

Und genau in diesem Moment nähert sie ihren Kopf dem meinen. Sie legt ihr Kinn an meines, sodass sich unsere Lippen fast berühren, dann haucht sie mir in meinen Mund: „Komm für mich.“ Ich atme die Luft, die eben noch in ihrem Mund war, tief in meine Lungen ein – ihre Worte ein Konzert in meinen Ohren.

Ich habe das Gefühl, sie will so schnell wie möglich aus der Situation heraus, um wieder die volle Kontrolle über mich und vor allem über sich selbst zu erlangen.

Sie zieht nochmal etwas stärker an meinen Haaren, bevor sie ihren Griff löst und ihren Arm um mich herum legt. Die andere Hand behält sie aber mit gleichbleibendem Druck um meinen Hals.

Ich verlagere mein Gewicht auf ihren rechten Oberschenkel und stütze mich mit meinen Händen auf die Armlehnen ihres Stuhls,  schaue ihr so tief in die Augen, dass ich das Gefühl habe, in sie einzudringen und bewege meine Hüften langsam vor und zurück. Und schon beim ersten Mal bin ich so nah am Orgasmus, dass ein Zittern durch meinen ganzen Körper fährt.

Deutlich spüre ich, wie sich jeder ihrer Finger noch ein wenig enger um meinen Hals schmiegt. Und noch einmal bewege ich meine Hüften vor und wieder zurück. Ich habe das Gefühl, meine Klitoris brennt sich durch meine Strumpfhose in ihre Jeans ein und ich spüre, wie es sie anturnt.

Ihr Mund öffnet sich leicht und ich höre ein leises Stöhnen. Sie ist so überirdisch, losgelöst von allen Regeln der Natur – wunderschön.

Ihr Mund öffnet sich leicht und ich höre ein leises stöhnen. Sie ist so überirdisch, losgelöst von allen Regeln der Natur – wunderschön.

Plötzlich spüre ich, wie sie behutsam mit ihrem Zeigefinger und Daumen so gegen meinen Unterkiefer drückt, dass sich mein Kopf sanft nach oben bewegt und mein Blick an die weiße Decke fällt. Ich schließe meine Augen, als ich sie flüstern höre: „Sage meinen Namen während du kommst.“

Say my name 

Ich weiß, ich bin gleich soweit und fange an, ihren Namen zu flüstern. Immer und immer wieder flüstere ich ihren Namen wie ein Mantra vor mich hin.

Ich schließe meine Augen, als ich sie flüstern höre: ‚Sage meinen Namen während du kommst.‘

Und dann durchfährt es mich. Es strömt wie eine zauberhafte Energie von meiner Klitoris durch meinen kompletten Körper bis in meinen Kopf. Mein ganzer Körper verkrampft sich und kurz habe ich Angst, dass die Anatomie des Menschen nicht fähig ist, diese hoch elektrisierende Spannung zu verkraften.

Nicht gekannte Knospen explodieren zu prächtigen Blumen und ich spüre mich selbst bis in die letzte Zelle meines Körpers, meiner Seele. Ich fliege innerhalb einer Sekunde um die ganze Welt, schwimme in den tiefsten Tiefen der Ozeane und lasse mich von den höchsten Bergen der Welt in tiefe Vulkane fallen.

Meine üblichen Sinne können nicht mal annähernd erfassen, was ich gerade spüre. Und gerade als ich das Gefühl habe, völlig abgehoben zu haben, weil ich mir sicher bin, einer überirdischen Macht in die Augen zu schauen, atme ich fast schon schreiend wieder ihren Namen aus. Und ich habe das Gefühl, als würde ich nach einem stundenlangen Tauchgang wieder ans Ufer schwimmen.

Ich fliege innerhalb einer Sekunde um die ganze Welt, schwimme in den tiefsten Tiefen der Ozeane und lasse mich von den höchsten Bergen der Welt in Vulkane fallen.

Ich falle in mich zusammen und spüre nur noch ihren Arm, der um mich geschlungen ist und mich festhält, während ich meinen Kopf erschöpft auf ihre Brust lege. Mit der anderen Hand streichelt sie mir nun sanft über meinen Kopf. Und ich wünsche mir ernsthaft, dass die Zeit stehen bleibt, damit ich für immer in diesem Moment lebe.

Fortsetzung folgt.

Ruth Petrichor ist Anfang zwanzig und jeden Tag von neuem dabei sich selbst zu finden. Zwischen verträumt, sensibel und selbstbewusst, leidenschaftlich ist ihr Innenleben voller verschiedener Emotionen und Gedanken. Diese drückt sie gerne kunstvoll mit Worten aus. Am liebsten schreibt sie wenn es regnet, mit Ausblick zum Wald.

Headerfoto: cottonbro von via Pexels. (Kategorie-Button hinzugefügt und Bild gecroppt.) Danke dafür! 

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