Hallo liebe Liebenden. Unsere Herzenskategorie Verkuppelt kennt ihr ja bereits. Heute gibt es ein Verkuppelt plus deluxe supersize zum Quadrat: zwei Lover und zwei Babys. Diese Liebesgeschichte ist auf jeden Fall mit einem Twist gespickt, hochemotional und alles andere als klassisch. Fangen wir in Ruhe und von vorne an: Vor zwei Jahren und ein paar zerquetschten porträtierten Jule und ich den Mann, der am liebsten Kartfoffeln und Quark isst – Rico. Yummie. Heute ist Rico vergeben und stolzer Zwillingspapa. Wir hatten Emotionen vom Feinsten, als er uns vor ein paar Wochen kurz nach der Geburt ein Foto der Twins und seiner Freundin Sandra zukommen ließ. Schnell war uns klar, dass die beiden sich noch gar nicht so lange kennen können. Leute, wir sind mitschuldig an diesen kleinen Lebewesen. Und ja, diese Schuld nehmen wir gerne auf uns! Guilty as charged in the case of love! Hier die offene und ehrliche Geschichte zweier Menschen, die sich noch nicht lange kennen, gemeinsam dafür Großes leisten. Vorab schon mal fetten Respect!
Rico, wie lief es denn bei Dir, nachdem Dein Porträt online ging?
Rico: Am Anfang war es verhalten. Nach ein bis zwei Wochen wurde es mehr mit den Mails und besonders sonntagabends kam viel rein. Mit einigen habe ich geschrieben und wenige auch getroffen, aber es war nie was wirklich Spannendes dabei. Bis Sandra kam.
Sandra: Ich habe ihm letztes Jahr im August geschrieben, also 1 ¼ Jahr nachdem sein Porträt online ging.
Warte mal, letztes Jahr August? Und jetzt sind schon Zwillinge da? Ich war per se nie so das Mathegenie, aber da gehen bei mir direkt die Alarmglocken der Herzen an. I could not be more excited how this story evolves. Ehrlich. Hui. Aber immer schön langsam. Die fummeligen Fragen stelle ich erst nach genug Akklimatisierungszeit für alle. Aufregend.
Sandra, wieso eigentlich Rico und war er der einzige, dem Du bei uns geschrieben hast?
Sandra: Ich war schon öfter auf eurer Seite, hatte aber noch nie jemandem geschrieben. Ich kannte euch, weil ein Freund von mir bei euch seine Freundin gefunden hat. (Kurzes High Five an uns selbst. Läuft!) Ich bin erst seit zwei Jahren in Berlin und hatte Rico sofort gesehen. Ich fand sein Porträt total süß, hab aber nicht geschrieben. Warum, weiß ich gar nicht mehr. Ich hab ihn immer mal wieder bei euch auf der Seite gesehen, bin dann aber nach Asien verreist und dachte beim Wiederkommen nur: „Jetzt ist es mal an der Zeit, Rico zu schreiben.“ Da war ich dann auch bereit, mich auf was einzulassen.
Weiß einer von euch noch, was Sandra geschrieben hat?
Rico: Nee, nicht mehr so genau, deswegen habe ich letzte Woche noch mal nachgeschaut. „Ich schreib zum ersten Mal jemandem aus dem Internet und weiß gar nicht, was ich schreiben soll.“ Es war schon etwas länger, aber sie hat nicht wirklich was von sich Preis gegeben. Der Ton war sympathisch und ihr mitgesendetes Bild erst recht. Sie hat noch geschrieben, dass sie Kartoffeln und Quark auch total mag. Bodenständig.
Sandra: Eine Woche später haben wir uns direkt getroffen.
Rico: Ich finde es super, sich schnell zu treffen, anstatt wochenlang hin und her zu schreiben. Wir waren beim ersten Date im Volkspark Friedrichshain und haben sehr viel Wein getrunken. Sehr, sehr viel.
Sandra: Ich hatte vor dem Date schon das Gefühl, dass das was Besonderes ist mit ihm. Zu der Zeit hatte ich wegen der Arbeit öfter mal Typen versetzt bzw. Dates verschoben. Bei ihm war es aber anders. Ich wollte es auf keinen Fall absagen oder zu spät kommen. Ich bin an dem Tag extra um vier Uhr aufgestanden, war um sechs Uhr auf Arbeit, damit ich es rechtzeitig schaffe.
Rico: Ja, zu spät kommen ist mir auch irgendwie unsympathisch. Ich bin eher so der pünktliche Typ.
Und wie fandet ihr euch so?
Sandra: Mein erster Gedanke war: „Total sympathisch.“ Mir ist voll der Stein vom Herzen gefallen, nachdem wir die ersten Worte gewechselt haben.
Rico: Ich habe ja schon über ein Jahr via im gegenteil gedatet und hatte gar nicht so hohe Erwartungen oder besonderen Druck. Ich wollte sie einfach nur kennenlernen und gucken, ob da was draus wird. Ich fand sie richtig gut, hatte aber auch nicht direkt den Hintergedanken, dass das was total Ernstes werden könnte. Wir haben beim ersten Date übrigens wirklich nur geredet, auch wenn es ein sehr langer Abend wurde. Wir waren anständig.
Offensichtlich nicht so wirklich lange. Hihi. Siehe Zwillinge.
Sandra: Ja ja. Das stimmt. Wir haben uns direkt am nächsten Abend wiedergetroffen und weitergedatet.
Rico: Und dann ist es mit den Wochen so in eine Beziehung rüber geflossen, wir haben das gar nicht festgelegt und deutlich besprochen. Es war einfach irgendwie klar.
Sandra: Wir waren dann im September auf dem Lollapalooza-Festival und da sagte er nebenbei so was wie: „Am Wochenende sind wir immer bei Dir und unter der Woche bei mir“ und benutzte auch das Wort „Beziehung“. Da war mir dann klar, dass wir in einer Beziehung sind.
Rico: Und dann ist es passiert.
Ja genau, ihr Schnuggels, jetzt liegen hier so zwei zehnwöchige Wonneproppen, eure Zwillinge. Eile mit Weile ist wohl nicht so euer Motto?
Rico: Sagen wir mal so: Es war ein nicht vorhergesehbares Ereignis und wir sind froh, dass die Babys da sind.
Sandra: Ich mag die Fomulierung, dass die Zwillinge ein unerwartetes Geschenk des Universums an uns waren. Weil das einfach stimmt.
Ohne hier ins Detail gehen zu wollen, möchten wir noch mal kurz erwähnen, dass Antibiotika und die Pille sich nicht sonderlich gut vertragen. Vergessen wir Ladies ja gerne mal oder nehmen es auf die leichte Schulter. Nicht bei jedem geht das so gut aus wie bei unseren zwei Troopern hier. Also immer schön achtsam sein, gelle?
Mal ganz ehrlich, wie seid ihr mit der Schwangerschaftsbotschaft umgegangen? Das ist ja wirklich ziemlich fix nach dem ersten Date passiert.
Sandra: Wir waren beide erst mal geschockt. Meine Gefühle waren völlig durcheinander. Ich arbeite beim Fernsehen und musste ein paar Tage später auf einen Dreh und auch schwere Dinge wie die Kamera tragen. Ich wusste irgendwie gar nicht, wie ich damit umgehen soll.
Rico: Zu dem Zeitpunkt war es unseres Wissens nach auch nur ein Baby. Ich war überfordert und konnte mich mit dem Gedanken nicht locker machen, wenn ich ehrlich bin. Das habe ich ihr auch gesagt.
Sandra: Über einen kleinen Unfall und die Vermutung der Ärzte, dass ich das Kind verlieren könnte, habe ich dann erfahren, dass es zwei gesunde Babys sind. Eine emotionale Achterbahnfahrt. Als ich wusste, dass es Zwillinge werden, war ich mir auf einmal total sicher und fand das ganz toll. Bei mir hat sich ein Schalter umgelegt. Ich wusste in dem Moment der Zwillingsbotschaft, dass ich die Kleinen liebe, auch wenn sie noch Mini-Embryonen waren. Ich wusste auch, dass jetzt alles chaotischer und verwirrender wird, aber das war mir irgendwie egal.
Rico: Es war ja auch klar, dass wir irgendwann die Entscheidung treffen mussten, wie es weiter geht. Ich hatte Angst vor der kompletten Umstellung und Lebensänderung. Das klingt jetzt hart, das weiß ich. Aber so war es nun mal. Ich war noch nicht bereit dafür. Das denke ich jetzt immer noch, aber so ist es halt. Das hätte ich wohl auch in fünf Jahren noch gedacht.
Sandra: Ich wollte keinen Druck auf Rico ausüben. Ich habe ihm gesagt, dass er sich entscheiden kann, wie er will, ob er bleibt oder geht. Ich hätte es auch alleine durchgezogen. Ich wollte ihn auf keinen Fall zu was zwingen. Wir waren ja gerade erst zusammen gekommen. Aber glaubt mir, ich bin echt froh, dass er sich für mich und die Kinder entschieden hat.
Rico: Irgendwann kam der Punkt, wo ich gesagt hab: „Du, wir ziehen das jetzt durch.“ Da hatte ich dann Sicherheit. Es war kein konkretes Ereignis, sie kam einfach so in mir auf, diese Klarheit. Erster Step danach: Wohnungssuche. Zum Glück wurde es gleich die erste, die wir uns angeguckt haben. Im Dezember 2015 sind wir zusammen gezogen und haben alles für die Kinder eingerichtet.
Wow, echt eine mitreißende Geschichte. Klingt fast ein bisschen nach Hollywood mit Happy End. Wie läuft es denn so mit den kleinen Damen und was hat das Umfeld gesagt?
Sandra: Ich habe es mir anstrengender vorgestellt. Eigentlich sind die beiden ziemlich easy. Die schlafen nachts fast durch. Das ist cool, jetzt bekommen wir auch ein bisschen Schlaf. Yay! Die Zwillinge sind echt ganz lieb.
Rico: Die Reaktion der Eltern und Freunde war übrigens erst mal zwiegespalten. Ich habe Sandra meinen Eltern vorgestellt und im selben Atemzug verkündet, dass wir Zwillinge kriegen. Freudig geschockt waren sie, würde ich sagen. Ist ja auch verständlich.
Also läuft alles mit den Logistics, ja?
Sandra: Rico hat sich um den Plan gekümmert. Hebamme und Kitaplatz haben wir zügig auf sein Drängen hin gesucht. Da wäre ich alleine wirklich viel zu spät dran gewesen.
Rico: Ich bin der Planer und sie ist die Macherin.
Sandra: Wir sind echt total gegensätzlich. Wir sind das Gegenstück für den anderen, das noch gefehlt hat.
Rico: Ja, das stimmt. Recht hat sie.
Ach Rico, was für ein schöner Abschluss. Die beiden sind echt krass. Ganz ehrlich: Wer so schnell mit Zwillingen schwanger wird, steht wohl immer vor einer lebensverändernden Entscheidung. Rico und Sandra machen auf uns einen entspannten Eindruck. Die zwei wirken mit ihren Mädchen so zenmäßig, als hätte das alles genau so kommen sollen. Hier hat das fruchtbare Überraschungsuniversum zum Glück genau die Richtigen getroffen. Wir sind dankbar, einen klitzekleinen Teil in der Geschichte dieser jungen Familie spielen zu dürfen. Wir sind dankbar, dass die beiden die Achterbahn der Emotionen mit uns geteilt haben. Wir sind dankbar, dass es Liebe gibt. People of the world: Make love, because love makes you fucking happy.