Thomas Böhm (Hrsg.)
„New Level. Computerspiele und Literatur“
Auf den Punkt gebracht:
Thomas Böhm hat sich zusammen mit zwanzig waghalsigen Literaten getraut, das wohl genialste Gedankenexperiment in diesem Jahr herauszubringen. Von Wladimir Kaminers Ego-Shooter bis hin zum geheimen NS Attentat-Kommando durch Jaroslav Rudiš. Willkommen beim literarischen Computerspiele-Szenario!
Keine Angst, es wird viel geschossen.
Wer soll es lesen:
Unbedingt Frauen, Nerds, Fans der Zombie-Apokalypse, Gamer und Anti-Gamer, Strategen, Querdenker, Tierschützer, Nicht-CDU-Wähler, Eltern, Quizduell-Junkies
Mit der Axt in der Manteltasche klingelt Herr Spalter an der Tür der Nachbarin.
Wladimir Kaminer, Je doller dosto jewski
Ist geil, weil:
Total frauenfeindlich, bestens geeignet für angehende Amokläufer, konzipiert für den kleinen dicken Jungen im Keller: Videospiele haben es nicht immer leicht in unserer Gesellschaft, ihre Entwickler schon mal gar nicht. Thomas Böhm zeigt mit „New Level“, dass man sich der Game-Industrie auch anders nähern kann, dass diese kleinen interaktiven Kunstwerke mehr Potenzial haben als der allgemeine Skeptiker oder USK-Leiter annimmt. Komplexe Geschichte, gruselige Utopien, zeitvertreibende Jumps and Runs. Unabhängig von ihrer technischen Realisierbarkeit, entwirft eine Reihe namhafter Autoren geniale Spiele, die sowohl der eingefleischten Community als auch dem ehemaligen Game Boy-Besitzer ein wahres Lesevergnügen bereiten. Computerspiele und Literatur. Meiner Meinung nach der beste Zusammenschluss seit Vodka Red Bull. Ob es am Ende tatsächlich Spielern und Lesern schmeckt, überlasse ich dir.
Nur mal so:
Einer Umfrage der britischen Daily Mail zufolge, haben 10% der insgesamt 1500 befragten Männer angegeben, dass sie für ein gutes Spiel ihr Date platzen lassen würden. What? Jungs, warum nicht einfach die Liebe im Computerspielemuseum in Berlin Friedrichshain starten?
„New Level. Computerspiele und Literatur“, erschienen im Metrolit Verlag für 18,00 Euro