„Ich bin so gar kein klassischer Typ.“
Im Hamburger Hafen landete diesmal der Bielefelder Thomas. Den „Noch-Bielefelder“ muss man wohl sagen, denn Hamburg soll in absehbarer Zukunft seine neue Heimat werden. Wir freuen uns, treffen Thomas im Reh in Ottensen und versuchen, ihn euch (ausnahmsweise ohne unsere liebste Verbündete, der Wohnung) vorzustellen.
Gar nicht mal so einfach, denn Thomas möchte sich nicht in irgendein Schema stecken lassen, der stete Wandel und ein tiefes Auseinandersetzen mit seinem Innersten sowie dem großen Außen bestimmen sein Leben. Wahrscheinlich würde er das alles jetzt auch anders formulieren, aber, Thomas: Wir geben unser Bestes!
Steigen wir easy ein: Geboren wurde Thomas als dritter von drei Brüdern in Minden. Seine Eltern ließen den Jungs ihre Freiheiten und so verbinden Geschichten von allerhand Schabernack die drei. Am wichtigsten war Thomas in seiner Kindheit der Sport – also so richtig viel Sport, viel ausprobieren. Angefangen im BMX-, hin zum Schießverein. Nein, keine Tontauben.
Nach und nach lösten Kickboxen und Taekwondo ab, bis er sich – wie so viele – in der Jugendzeit aus dem Vereinsleben verabschiedete. Anderes wurde priorisiert, zudem gelang es ihm immer weniger, den Vereinsgedanken friedlich neben seinem wachsenden Freiheitsgedanken koexistieren zu lassen. Daran hat sich bis heute nichts geändert: Statt Verein gibt es freies Sporteln in Form von Schwimmen, Klettern, Sonnengrüße auf der Yogamatte oder Hochschulsport.
In Minden ging er auf die Gesamtschule und hatte in seiner Abizeit zum ersten Mal das Gefühl, dass die Welt ihm offen steht. Thomas probierte sich durch vieles: Fallschirmspringen, Überlebenstraining und ja, die Bundeswehr. Ein weirdly schönes Beispiel für seinen Wandel. Während sich viele damals wünschten, als dritter von drei Brüdern einen Freifahrtschein zu bekommen, meldete sich Thomas freiwillig – einfach um zu sehen, wie es da so läuft.
Hm. Okay. Unser pazifistisches Herz freut sich, dass er tatsächlich etwas mitgenommen hat: Nämlich die Erkenntnis, wie wichtig ihm seine Persönlichkeit ist. Und einen guten Freund. Check!
Überhaupt betont Thomas, dass Erfahrungen ihn weitaus mehr prägen als beispielsweise Bands, die er als Jugendlicher hörte. Also gab er sich hin und sammelte Erfahrungen – auch die ein oder andere schmerzhafte: Während Thomas jahrelang unbeschadet durch den BMX-Ring düste, war es dem Leichtmut des Rausches zu verdanken, dass er eine Kurve mit einem Rad unterschätzte und daraufhin der diensthabenden Belegschaft des Krankenhauses versichern musste, dass er nicht von einem Auto überfahren wurde. Überhaupt: Glück im Unglück hatte Thomas bei seinen (jugendlichen) Eskapaden eigentlich immer. Yeah!
Und eine bessere Überleitung bekomme wir nicht, denn Thomas setzt sich intensiv mit Karma und allem was dazugehört auseinander. Ein komplexes Thema, wie er findet, uns lässt er es an dieser Stelle grob auf Ursache-Wirkung herunterbrechen.
Aus seinem Rucksack kramt er das Buch Schicksal als Chance. Oh ha, wir sind gespannt. Generell beschreibt sich Thomas als Melancholiker, der emotional und extrovertiert ist. Mit Anfang 20 kam er das erste Mal in seinem Leben an einen Punkt, an dem er sich eingestehe musste, dass er nicht glücklich war und begann, seinem Wesen und seiner Umwelt auf den Grund zu gehen.
Sagen wir mal so: Klassische Vermeidungsstrategien à la „Wenn ich den Brief der Bank nicht öffne, habe ich auch keine Schulden“ sind definitiv nicht sein Ding. Er geht ehrlich ran an die Punkte, die weh tun. Entdeckt, analysiert und reflektiert Verhalten, Denken und Biografie. Heute sieht er das Leben als einen Fluss der Bewegung (Stichwort: Panta Rhei) und in jeder Erfahrung eine Chance, innerlich zu wachsen.
Sein genaues, analytisches Naturell und sein hohes Maß an Empathie beeinflussen sicher auch seine Berufswahl. Thomas hat nebenberuflich neulich eine Ausbildung zum Personal Coach absolviertmacht und macht aktuell gleich noch eine zweite zum Heilpraktiker für Psychotherapie. Hingekommen ist er einmal mehr auf Umwegen, denn er hat den universitären Teil des Jura-Studiums in der Tasche. Da die Juristerei nicht “seine große Liebe” war, sattelte er um.
Inzwischen ist er im Master Philosophie/Erziehungswissenschaft und nutzt diesen, um sich hin und wieder in Veranstaltungen aus dem Psychologie-Studium zu sneaken #eigenkompetenzerwerbundso. Dass sein Herz hier mehr drin steckt, merken wir, indem wir immer wieder abdriften und u.a. von der Temperamentenlehre des Hippokrates erfahren. Öhm, wie war das mit den Steinen?
Okay, Zeit für ein bisschen, yes, Game of Thrones! Thomas „schmökert“ zwar gerne in Sachbüchern über Buddhismus oder spirituelle Welten, ist dennoch ein absoluter Serienjunkie! Neben GOT konnte ihn unter anderem Francis Underwood immerhin für einige Staffeln fesseln. Jetzt mal alle vorstellen, was Underwood wohl zur einer bohèmen Lebensweise sagen würde?
Thomas setzt sich intensiv, und durchaus kritisch, mit unserer Gesellschaft auseinander und versucht sich, von deren Normen und Wertvorstellungen freizumachen. Bohème eben. Zumindest so gut es geht. Um sich einer 100-prozentigen Bohème-Lebensweise zu verschreiben, ist Thomas zu sehr Realist, aber die innere Freiheit, Entscheidungen zu treffen, jederzeit, die lässt er sich nicht nehmen.
Während er davon entfernt ist, einen „aktiven Kampf“ gegen die Gesellschaft zu führen, engagiert er sich für Dinge, an die er glaubt, und musste schon mal von den Gleisen getragen werden #atomkraftneindanke, überklebte Plakate von Zirkussen mit Wildtieren und was würden seine Jura-Kollegen wohl zu seiner Philosophie-Bachelorarbeit mit dem Thema „Direkte Aktionen im Rahmen der Tierbefreiung“ sagen? Well, das wollen wir lieber gar nicht so genau wissen. Nur so viel: Den Realist tröstet oft sein Glaube an Karma.
Wichtig sind Thomas Dinge, die jeder für sich selbst im Kleinen beeinflussen kann, wie Kaufentscheidungen. Und während die beiden Jungs in der Runde sich intensiv darüber austauschen, für welche Hauttypen Mandelöl besser ist als (Bio!) Creme, google ich heimlich „Waschnüsse„. Ein Geheimtipp von Thomas, den ich an dieser Stelle niemandem vorenthalten möchte.
Thomas achtet auf eine ökologisch bewusste Lebensweise und ist, hach ja, Vegetarier. Das wäre ihm auch wichtig bei den Mädels, die sich melden. Nein, Vegetarierin muss sie nicht sein, denn jeder ist sein eigener Freigeist, aber ein Interesse an Zusammenhängen und Empathie findet er gut. Und überhaupt, solange er nicht mit ihr Bob Dylan hören muss, muss sie auch nicht mit ihm meditieren oder auf Festivals, wie das Hurricane, pilgern. Alles entspannt.
Und alle, die während des Lesens versucht waren Hippokrates oder Panta Rhei zu wikipedian – tut es nicht! Schreibt lieber. Jetzt. Hier. Sofort. Thomas beantwortet eure Fragen sowieso viel besser! Namaste!
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Bist du gerade auch so verliebt wie wir? Dann schreib Thomas ein paar Zeilen:
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