„Ich mach die Heizung eigentlich nur für Besuch an, ich brauche einen kühlen Kopf.”
Beim Betreten des Innenhofs von Lauras Wohnkomplex wird es plötzlich still. Sobald sich die Tür schließt, hört man keine Tram und kein Auto mehr, nur ein leichtes Scharren und zwischendurch ein Krähen. Ja, richtig gelesen: Krähen. In Lauras Innenhof lebt ein Hahn, der die Frühaufsteherin somit jeden Morgen in den Tag begleiten kann. Ein Zaubertraum.
„Ich bin total nervös“, erzählt Laura uns bereits bevor wir ihre „Schuhwohnung“ überhaupt betreten haben. Selbiger Titel erklärt sich von selbst, Schuhe dürfen anbleiben, der Gemütlichkeit im Wohnbereich der Wohnung tut das keinerlei Abbruch. Gut so. Gegen die Nervosität trinken wir erstmal ein Sektchen und siehe da, die gebürtige Ostberlinerin ist insgesamt genau wie man sich eine echte Berliner Göre vorstellt: tough und offen und quatscht in einem Hauch von zauberhaftem Berlinslang munter drauf los.
Laura hatte kurz mal mit dem hessischen Kassel und einem Kurort bei Paderborn geliebäugelt und sich dann doch wieder für das Leben in good old Berlin entschieden. Und auch wenn sie manchmal von einem Mehrgenerationenhaus in Schweden träumt, bleibt die Hauptstadt aufgrund der Familie und des Freundenetzwerks (zumindest bisher) stets die erste Wahl.
Die junge Mama lebt mit ihren beiden Söhnen bereits in der dritten Generation Patchwork und das heißt auch, dass sie als Familie bereits rausgefunden haben, welche Vorteile dieses Familienkonstrukt mit sich bringen kann. Zum Beispiel hat Laura so alle 14 Tage ein komplett kinderfreies Wochenende. Dann findet man sie bei einem Spaziergang, in einer Kunstaustellung oder in einem netten Café und abends gern auch bei einem alkoholischen Kaltgetränk mit Freunden oder auch tanzend im Süß war Gestern.
Die große Sehnsucht nach ständigen exzessiven Partywochenenden ist im Alter kleiner geworden. Das schmälert aber Lauras Abenteuersinn und Lust auf Neues keineswegs. Am Wochenende spontan in den Zug und raus aufs Land? Kein Problem mit der lebenslustigen Laura. Und dabei musste ihr die Mama als Teenie noch den so genannten „Außerhausarrest“ geben, aber die Zeiten als Stubenhockerin liegen ganz klar hinter ihr.
In ihrem Berufsleben ist Laura ähnlich vielseitig interessiert wie in ihrer Freizeit. Nach der Schule begann sie ein Grafikdesignstudium, brach dies dann ab und entschied sich nach der Geburt ihres ersten Sohnes für eine Ausbildung im Büro bei „den Grünen“. Das hat vor allem ihr politisches Interesse geweckt, das bis heute nicht eingeschlafen ist. Dennoch war Laura immer klar, dass sie vor allem eine Affinität zur Arbeit mit Menschen hat.
Ehrenamtlich hat Laura lange mit demenzkranken Menschen gearbeitet und auch ihren geliebten Großvater in den letzten Monaten seiner Krebserkrankung mit gepflegt. Deswegen hat sie sich noch einmal entschieden, den sozialen Berufsweg zu gehen und befindet sich nun im dritten Jahr der Ausbildung zur Erzieherin, geht zur Schule und arbeitet aktuell in einem Grundschulhort. Doch sie träumt auch jetzt schon wieder von der Zeit danach.
Ob sie dann nun Traumapädagogin oder Theaterpädagogin wird oder eine Kombination daraus ihr ermöglichen wird, dann so sogar selbstständig zu arbeiten, steht noch in den Sternen, das macht es aber eben auch etwas spannend. Dream big!
Der aktuelle Job lässt sich ganz wunderbar mit dem Leben der alleinerziehenden Mutter verbinden. Ihre beiden Kinder sind 5 und 11 Jahre alt und sie genießt es zu sehen, dass ihre Söhne immer selbstständiger werden. Zu erleben, wie die beiden Jungs ihre ganz eigenen Persönlichkeiten entwickeln und zu kleinen Individuen heranwachsen, fasziniert sie als Mutter, ebenso als Pädagogin und wenn sie davon berichtet, spürt man, wie sehr sie ihre Mutterrolle genießt.
Trotz oder vielleicht auch wegen der großen Liebe zur Familie, weiß die alleinerziehende Mutter aber auch: ihre Familienplanung ist abgeschlossen. Das letzte Familienmitglied, das erst vor einigen Monaten eingezogen ist, ist und bleibt Kater Karlie.
Laura spricht von ihrer Oma als eine Mischung aus bester Freundin und Vorbild, zum Beispiel auch im künstlerischen Bereich. Oma zeichnet Landschaften, unter anderem den Familiengarten im Oderbruch, Laura hingegen lebt ihre kreative Ader in der Erstellung von Comicstrips aus. Sei es die Kennenlerngeschichte mit ihrer liebsten Freundin oder die Lebensgeschichte ihrer Supermama, die unser Single aufs Papier bringt. Liebe kommt da eben aus der Feder.
Die Frühlings-Liebhaberin lebt bewusst und probiert gerne aus. Neuerungen und persönliches Wachstum sind ihr wichtig, da gehört Scheitern auch mal dazu und wird akzeptiert. Unnötiger Perfektionismus hat in diesem Haushalt nichts zu suchen. Ebenso wenig wie militante Einstellungen zu Essen oder politischen Ideen.
In einer Partnerschaft auf Augenhöhe braucht Laura eine Mischung aus angenehmem Freiraum und einem romantischen Miteinander, in dem es auch wichtig ist, stets füreinander interessant zu bleiben. In einer entspannten Partnerschaft geht es darum, miteinander zu wachsen und voneinander zu lernen. Hier hat Laura ihre Großeltern als Vorbild, die es vor dem Tod des Großvaters auf stolze 50 Jahre Eheglück gebracht haben. Ein Ziel, mit dem unser Single definitiv auch noch weiter liebäugelt.
Als zukünftiger Partner für unsere Laura solltest du am gemeinsamen Essen gehen interessiert sein. Vom neuesten Sudanesen um die Ecke bis hin zu guter deutscher Hausmannskost zeigt sich unser Single auch in diesem Lebensbereich ganz wunderbar flexibel. Wenn du auch noch selber kochen und Laura da überraschen kannst, umso besser.
Teilst du eine Leidenschaft für Indie-Konzerte? Perfekt, da ist das erste Date doch bereits geplant. Du magst David Bowie? Super, der erste Anknüpfungspunkt! Du kannst bei einem ironischen Spruch kontern und bringst auch sonst entsprechenden Humor und sogar Kreativität mit? Ding, ding, ding! Worauf wartest du noch?
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Leider ist Laura nicht mehr auf der Suche. Aber keine Sorge, mehr Porträts aus Berlin gibt es hier.