„Ihr seids halt auch nett!“
Dreizehn Quadratmeter hat der Flur, in dem wir stehen und scherzen, dass sie ihn als Catwalk nutzen könnte. Barbaras Schuhauswahl, die noch auf ein Regal wartet, wäre schon mal ein guter Anfang. Bis wir in die Küche kommen, haben wir bereits mehrfach gelacht und mögen sie auf Anhieb: Babsi, mit ihrem tollen Haar und dem umwerfenden Lächeln. „Ich hatte eine Bilderbuchkindheit“, sagt sie und stellt Muffins auf den Tisch. Aufgewachsen ist Barbara in einem nahezu winzigen Ort im Raum Erding, und zwar so winzig, dass das Dörfchen nicht mal eine Kirche hat. In Bayern. Sie ist die älteste von drei Mädchen, und dieser Überschuss an weiblichen Menschen in ihrem Leben wird sich noch durch so einige Abschnitte ziehen, aber wir bleiben chronologisch.
Wenn Barbara den für die drei Kinder umgebauten Bauwagen nicht in ein imaginäres Café oder Hotel verwandelte, reiste sie mit der Familie nach Italien. Campingurlaub, volle Fahrt voraus im Wohnwagen gen Süden. Manches anderes ließ sie dabei aus, beispielsweise ein Instrument abseits von Blockflöte zu lernen. Außer Ballett, das hat sie mehrere Jahre getanzt und ist dann in der Jugend zu Modern Dance übergegangen. Barbara sagt von sich, dass sie schon immer eine Träumerin war und bereits in jungen Jahren anfing zu schreiben, vor allem sehr Persönliches, was sie auch heute noch macht. Einer der rebellischsten Tage ihrer Jugend war der, an dem sie sich pinke Strähnchen färbte. Hach. Nach der Grundschule ging es auf eine katholische Realschule für Mädchen, worüber sie sagt: „Busfahren war am geilsten, da saßen wenigstens Jungs mit drin.“ Sie wählte aus bis heute unerfindlichen Gründen den mathematischen Zweig und machte trotz Liebe und Hang zur Kreativität ihren Abschluss. Überhaupt ging sie gerne in die Schule, hat dort beispielsweise gesungen und viel Theater gespielt, Letzteres etwas, das sie eigentlich als Schauspielerin weiterführen wollte, sich allerdings nie zum Vorsprechen durchringen konnte.
Es folgte die FOS mit sozialem Zweig. Auch hier waren nur drei Jungs in der Klasse, ich sagte ja, das zieht sich durch, und weil sie weiterhin so viel Spaß am Theaterspielen hatte und einfach nichts lernte, stürmte Barbaras Mama eines Tages ins Zimmer und hing einen großen Plan auf, der die kommenden Prüfungen dokumentierte. Das hat dann auch gewirkt, Barbara hat ihren zweiten Abschluss mit bereits siebzehn Jahren gemacht. Was übrigens währenddessen nicht so reibungslos lief, war der Führerschein. Zweimal ist sie durch die Praxis geflogen, der arme Papa hatte jedes Mal den Wagen vorgefahren, um ihn dann doch wieder in der Werkstatt des Nachbarn abzustellen. Weiter geht’s im Lebenslauf mit dem Stichwort Generation Praktikum, mit dem sie selbst die kommenden Jahre beschreibt. Beim Magazin Freundin absolvierte sie nämlich eins in der Moderedaktion, woraufhin sie beschloss, an der AMD Modejournalismus zu studieren – auch dort mit nur einem Jungen im näheren Umfeld.
Dass sie während des dreijährigen Studiums noch zuhause wohnte, bezeichnet Barbara als „jenseits von clever“, denn während andere in feiertaugliche WGs zogen, fuhr sie zurück in das Dorf ohne Kirche. Das war nach drei Jahren allerdings vorbei, sie konnte sich das fertige Studium mit Schwerpunkt in Medienkommunikation auf die Fahne schreiben und zog aus Mangel an Kohle ins Olympiadorf, wo sie sich ein Zimmer mit einer Chinesin teilte. Sagenhaft. Mehrere Praktika folgten, unter anderem bei 3sat in Mainz. Falls euch die Dame übrigens bekannt vorkommt: Für das Format Avenzio stand sie als Mode-Expertin vor der Kamera. Überhaupt gefallen ihr beide Aspekte beim Fernsehen gut – das Drehen, Schneiden und Texten sowie das Moderieren. Barbara ist quasi ein Multitalent und hat ziemlich schnell das gefunden, was ihr wirklich Spaß macht.
Wir ziehen ins Wohnzimmer um, setzen uns auf die gemütliche Couch und Barbara erzählt davon, wie sie eigentlich nie nach Berlin wollte, um dann plötzlich in Mitte zu stehen und einen Tag nach ihrem Vorstellungsgespräch den Job zu bekommen. Alles passte, selbst, als das Format nach drei Monaten eingestellt wurde, denn zu diesem Zeitpunkt wurde The Voice hochgezogen und damit kam auch eine der spannendsten Zeiten in ihrem Leben: Nachdem sie dort in der Castingredaktion gearbeitet hatte, übernahm sie die Einspielerredaktion, sie war also Schnittstelle für alles, was außerhalb der Studioaufnahmen gedreht wurde – bäm. Vier Jahre Berlin vergingen wie im Flug, und wenn sie nicht arbeitete, arbeitete, arbeitete, dann saß sie bei Heiners Bar und trank Wein und ließ es sich gutgehen.
Als ihr Vater starb, nahm sie sich eine Auszeit, kehrte zurück nach München und merkte: Hier gehöre ich hin. „Alles ist möglich in Berlin, aber in München habe ich Bodenhaftung“, sagt sie und kam zurück in die Heimat. Hier sitzt sie nun gerne in der Loretta Bar und auch in der Gruam. Das Quattro Tavoli empfiehlt sie jedem, der gerne Italienisch isst. Pizza, Pasta, aber auch Burger, Schnitzel und Steak: Barbara mag es deftig. Was sie sonst noch mag? Spazieren gehen und sich dabei durch die Stadt treiben lassen, außerdem die Musik von Friska Viljor und zu Moderat hat sie im Frühling alleine getanzt, der guten alten Zeiten Berlins wegen. Schöne Dinge findet sie auch gut, das sieht man ja auch der Wohnung an, Bügeln dagegen ist doof, genauso wie unfreundliche Menschen und der Geruch von Zwiebel-Knobi-Döner.
Barbaras Herz schlägt für München. Hier ist sie nun wieder, übrigens als Producerin für ein Datingformat. Das passt, da geht’s ums Knutschen, und hier bei uns ja auch. Also Freunde, es ist offensichtlich: Barbara ist ein Goldstück. So eine, die man festhält, wenn sie ins Leben tritt!
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