Wieder hier – und wieder mit Dir

Und so liegen wir wieder hier. Wieder nebeneinander. Wieder die Hände ineinander geschlungen und wieder die Gesichter benetzt vom Salz getrockneter Tränen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir so nebeneinanderliegen. Um genau zu sein, lagen wir schon sooft auf diese Weise nebeneinander, dass ich mich gar nicht mehr daran erinnern kann, dass es jemals anders gewesen wäre.

„Es tut mir wirklich leid“, flüsterst Du. Ich kann nur meinen Kopf zu einem leichten Nicken bewegen, weil mir bei jedem Versuch, meinen Mund zu öffnen, mein Kinn zittert. So gern würde ich es verstehen. Nur kann ich es einfach nicht.

So gern würde ich es verstehen. Nur kann ich es einfach nicht.

Ich kann bis heute nicht verstehen, wieso Du mich so sehr bei Dir haben willst, aber mich doch immer wieder von Dir stößt und mir diese messerscharfen Worte in mein Herz presst und dabei selbst ein verquollenes Gesicht von all den Tränen Deiner Augen hast.

Ich will wirklich verstehen, wie Du nach zwei Jahren keinen Funken der Gefühle für mich mehr übrig haben kannst, ich Dir aber anscheinend in keiner Sekunde des Tages aus dem Kopf gehe. Ich will es wirklich verstehen, aber ich kann es einfach nicht.

Und wie so viele Male zuvor – gehe ich. Ich ziehe mich an, wir küssen uns ein letztes Mal mit vibrierenden Lippen und ich gehe nach Hause.

Und wie so viele Male zuvor – gehe ich. Ich ziehe mich an, wir küssen uns ein letztes Mal mit vibrierenden Lippen und ich gehe nach Hause. Wie die anderen Male zuvor wollen wir das so erwachsen wie nur irgendwie möglich lösen. Wir wollen Freunde bleiben und uns nicht aus den Augen verlieren, aber es beenden – endgültig.

Unser Endgültig hielt nur noch nie besonders lange – sonst wären wir nicht wieder hier. Wieder nebeneinander. Wieder die Hände ineinander geschlungen. Nur abwartend bis zu einem weiteren letzten Kuss. „Ich kann nicht mit Dir und ich kann nicht ohne Dich“, endlich ergibt dieser Satz einen Sinn für mich. Das ist wenigstens ein Endgültig, an das ich mich halten kann.

Die Frau mit den Geschichten schreibt am liebsten über Herzschmerz, weil sie manchmal nichts anderes kennt. Das klingt jetzt furchtbar traurig, aber eigentlich ist es das nicht, denn dann kommen ganz viele Texte dabei raus. Sie hat angefangen zu studieren, was all ihre Zeit und Gedanken frisst. Sie versucht aber wieder regelmäßiger ihre Blogseite zu aktualisieren. Drückt ihr also die Daumen.

Headerfoto: Dani Vivanco via Unsplash.com.  („Gedankenspiel“-Button hinzugefügt) Danke dafür.

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