Eng umschlungen,
schweißgebadet,
Arme und Beine ineinander verknotet,
liegen wir uns in die Augen schauend
auf dem Sofa.
Sind uns ganz nah.
Ich streiche eine Strähne aus deinem Gesicht.
Sie fällt zurück, wie auch du immer wieder zurück kommst.
Es kribbelt, wenn ich dich anseh,
ich küsse dich sanft.
Meine Hände halten deinen Kopf,
deine Wangen so zart.
„Mein Löwe“, sage ich.
Du siehst verliebt aus.
Nervöser Blick aufs Handy.
Neue Nachricht.
Ich muss sie checken.
Er kommt bald.
Du willst gehen.
Warum?
Bleib!
Hier ist es nichts Verbotenes mehr.
Ich verstehe dich.
Wir werden unruhig,
haben noch einen Moment,
doch schielen bereits auf unsere Sachen.
Zu nackt für eine dritte Person.
Ich werde traurig.
Du magst das nicht.
Du versprichst, wieder zu kommen.
Ich weiß, dass du Recht behalten wirst.
Doch bis dahin,
wirst du zu ihr zurück.
Du wirst mit ihr zu Abend essen,
ihr redet von eurem Tag,
du musst wohl lügen,
ihr guckt eine Serie auf der Couch – kuschelnd?
Wenn sie schlafen geht, bekommt sie einen Gute-Nacht-Kuss.
Ich werde in der ganzen Zeit sehr wenig von dir hören.
Du hältst uns gern getrennt voneinander.
Du schaltest mich aus.
Ich will dir sagen,
dass ich nicht traurig bin,
weil ich glaube, dass du nicht zurück kommst.
Ich lasse es.
Keine Emo-Gespräche zum Abschied.
Du gehst,
ich schaue dir aus dem Fenster hinterher.
Bald bist du weg
und ich frage mich,
wieso gehst du immer wieder?
Ich rieche noch nach dir.
Meine Hände duften nach deinen Haaren.
Dein Leben geht wieder ohne mich weiter.
Wie machst du das bloß?
Ich lege mich aufs Bett und starre an die Wand.
Es muss aufhören.
Es muss endlich aufhören.
Es tut zu sehr weh.
Jedes Mal mehr.
Unerträglich.
Schmerz.
Headerfoto: Ben Blennerhassett via Unsplash.com. („Gedankenspiel“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!
Alle die betrügen, verdienen den zehn-fachen Schmerz, den sie verursachen. Und dann noch heulen…