„Gänsehaut.“
Du sagst dieses Wort mit so viel Sanftheit, dass sich mein Kopf ein wenig dreht. Dass alleinig Worte aus meinem Kopf es schaffen, bei dir eine körperliche Reaktion auszulösen, erfüllt mich jedes Mal aufs Neue mit tiefer Zufriedenheit und…ja, mit Glück.
Wir stehen uns gegenüber und dein Blick schaut in mich hinein.
Wir stehen uns gegenüber und dein Blick schaut in mich hinein. Deine Augen öffnen sich weit und werden ganz tief, wie kleine Brunnen voller Gold. Ich hüpfe ganz leicht hinein, ohne Zögern und ohne Angst. Das Changieren deiner Iris im hellen Sonnenlicht bricht sich jedes Mal ein bisschen anders, am Ende bleibt aber die Farbe dieselbe ausfüllende Schönheit, die sie ist: pures Gold. Sonnengeflutete, abenteuersuchende Farbe des vollends Begehrlichen.
Ich liebe es, in deine Augen zu tauchen.
Ich liebe es, in deine Augen zu tauchen. Ich brauche niemals Luft dafür – wenn ich anfange, nur noch dich zu atmen, dehnen sich meine Lungen vor lauter Schönheit. Luft erscheint da wie die schlechtere Alternative der realen Welt. Wieso sollte ich so etwas mondänes wollen, wenn ich die süße Tiefe deiner sehenden Blicke schmecken kann?
Um deine Augen sind kleine Fältchen, die Zeugnisse ablegen von deinem wunderschönen Lachen. Wenn sich deine Lippen spannen, wird die Sehne deines Körpers so straff, dass auf ihr der pure Wohlklang gespielt werden sollte. Wie mit einem Bogen, ganz sanft angestrichen. Geigendes Musizieren, klingende Freude. Jedes Fältchen ist schön. Weil jedes einzelne zeigt, wie gerne du lachst. Deine Augenbrauen ziehen zusätzlich ganz leicht nach oben, weil deine Augen so viel freudigen Raum einnehmen, dass man sich ihnen einfach beugen muss. Und ich verneige mich mit allem, was in mir ist.
Ich denke gerne über deine Lippen nach.
Ich denke gerne über deine Lippen nach. Ich mag es, dass sie mir immer vertrauter werden. Da ist immer weniger, das mich überraschen kann. Diesen Ausdruck erleben zu dürfen, fühlte sich vor kurzer Zeit noch so undenkbar an – und ist jetzt so vertraut, als wäre er schon immer hier gewesen. Mir kommt es fremd vor, dass ich vor drei Wochen noch nicht wusste, wie deine Lippen schmecken. Eine komplette Welt, die sich mir zu Füßen gelegt hat – ein ganzes Sein, das nun sein darf. Mein Blick wandert über deine Nase zu deinem Mund. Die Mundwinkel ziehen nicht sofort nach oben, und doch sehe ich in deinen Augen, dass dort ein Strahlen wohnt. So viel Sinnlichkeit, die allein darüber strahlt und Ausdruck findet.
Jedes Mal aufs Neue bin ich fasziniert davon, wie sinnlich du bist.
Jedes Mal aufs Neue bin ich fasziniert davon, wie sinnlich du bist – in so vielen deiner Bewegungen liegt Anziehendes. Oder besser: Ausziehendes. Deine Fingerspitzen berühren mein Gesicht. Ganz sanft stoßen deine Finger an meine Wangen, deine Hände greifen zärtlich meinen Kopf und halten ihn wie einen kleinen Schatz in ihren Flächen. Er ist hier sicher, das spüre ich. Deine Hände berühren mich wie eine Kostbarkeit. Ich liebe dieses Gefühl. Weil ich mich dadurch kostbar fühle. Dein Blick wandert mein Gesicht entlang. Ich mag das Gefühl, von dir beobachtet zu werden. Kurz blitzen meine Gedanken zu einer anderen Situation – du, nackt, über mir. Mit deiner Hand in meinem Sein und deinen Lippen um meine Lust. Blickkontakt. BOOM! Wieder im Jetzt. Ich grinse. „Woran denkst du?“, fragst du. Direkt erwischt. Ich muss noch breiter grinsen.
Meine Hände umfassen deine Hüften und wandern weiter nach hinten.
Meine Hände umfassen deine Hüften und wandern weiter nach hinten. Ich liebe die Formen, die dein Körper hat. Jede Ausprägung ist so ein Geschenk für mich: Der sanfte Bogen, den deine Taille unter deinen Rippen hat, bevor sie ins Becken übergeht. Der Muskelstrang, der diese gesamte Stecke entlangfährt. Meine Finger würden am liebsten nur dort sein. Die Ausprägung deines Rückens, direkt hinter deinem Brustkorb. Wie perfekt diese Form in meine Hände passt, wenn diese dich umfassen. Oh, die Sehne, die aus deiner Hüfte in deinen Oberschenkel übergeht, wenn du deine Beine spreizt. Kribbeln in mir. Das Gefühl, das in mir entsteht, wenn meine Finger sie berühren. Wenn meine Lippen sie küssen. Jenseits von Kribbeln.
Dein Gesicht passt so gut in meine Handflächen.
Dein Gesicht passt so gut in meine Handflächen. Wenn meine Finger sich um deine Wangenknochen schließen, leicht hinter deinen Ohren greifen und deine Haare nach hinten streichen, fühlt sich das so schön an. Dein Blick wird noch durchdringender. Dein Gesicht wandert auf meines zu. Dein Blick hat seine Form verändert – er ist jetzt rötlich statt nur golden. Wie ein Flecks Leidenschaft, der sich in den Strudel aus Wärme gemischt hat. Ich mag es, wenn ich es schaffe, das in dein Sein zu klecksen. Im Moment der Berührung zwischen uns löst sich immer eine Anspannung in mir. Selbst dann, wenn mir vorher nicht bewusst war, dass da etwas hart oder irgendwie fest war. Als wärst du meine wunderschöne Erinnerung daran, dass es niemals Härte braucht, um schön oder voll zu sein.
Niemals ein Zwingen, Nehmen oder Fordern. Einfach ein Hingeben.
Niemals ein Zwingen, Nehmen oder Fordern. Einfach ein Hingeben. Hingabe beschreibt mein Gefühl in diesem Moment sehr gut – ich mag mich dir hingeben. Meine Lippen sind das Opfer an die Schönheit dieses Moments. Mein Opfer, mit dem ich mich selbst aufs Äußerste aufbreche. Ganz ohne Gewalt, wie mit Federn. Hope is the thing with feathers. Mein Einsatz mit unendlichem Gewinn. Jackpot, Klingeln, Münzausgabe.
„Gänsehaut“. Unsere Lippen berühren sich.
„Gänsehaut“. Unsere Lippen berühren sich. Wie weiche Kissen, in die ich mich lege. Weiche Kissen mit Leinenbezug, in die ich mich fallen lassen kann. Es duftet leicht nach Lavendel, und du fällst neben mich. Wir sind beide ohne Sünde – und gleichzeitig bereit, unser Seelenheil aufs Spiel zu setzen. Eine Verschränkung von Glück entsteht. Als würden sich unsere Geister durch unsere Münder beatmen. Die schönen werden schöner, und die hässlichen werden friedlicher. Tiefes, sanftes und friedliches Atmen. Geisteratmen.
Ich atme wieder nur dich. Luft? Nie wieder, bitte.
Ich atme wieder nur dich. Luft? Nie wieder, bitte. Unsere Zungen berühren sich leicht. Meine Zähne streichen an deiner Oberlippe entlang. In mir steigt Erregung auf. Meine Hände greifen dein Gesicht fester, bestimmter. Dein Körper richtet sich zu mir aus. Frontal – hier bin ich. Hallo. Bitte sei hier. Bei mir. Vor mir, neben mir, auf mir. Unter mir. Du lächelst. Ich sehe nicht, wie sich deine Lippen formen, aber ich spüre es mit meinen Lippen.
Wie schön das ist. Wie schön du bist. Momentenhalt. Sekundenstopp. Ich atme ein.
Florian war mit Worten schon immer und gern kreativ, braucht aber oft emotionale Anstöße, damit auch was Brauchbares rauskommt. Schreibendes Ventilieren mit vielen Bildern und Poesie könnte man das nennen. Ansonsten? Polaroid-Ultra und Potter-Nerd, der dieses Erwachsensein gerade lernt. Mehr von Florian gibt es auf Instagram und seinen „Fotostuff“ gibt es hier.
Headerfoto: Ba Tik (Kategorie-Button hinzugefügt.) Danke dafür!