„Wir dürfen unser Glück nicht von anderen abhängig machen.“ Eine oft gehörte Aussage, an der durchaus etwas dran ist. Dennoch machen wir Glück zwangsläufig von irgendetwas abhängig. Sei es von Familie, Freundinnen und Freunden, Partnerinnen und Partnern und der Liebe und Zuneigung, die diese Menschen uns geben. Vom Beruf, einer schönen Wohnung, seinem Geld, von dem wir uns alles das leisten können, was uns wichtig für das Leben erscheint. Von gewissen Umständen, die wiederum für etwas Positives sorgen. Oder von guter Gesundheit. Ach, die Liste lässt sich wahrscheinlich noch ins Unermessliche erweitern.
Das Glück steht immer in Verbindung mit irgendetwas
Aber wir werden kaum glücklich sein – glücklich sein KÖNNEN – nur weil wir am Leben sind, nackt und ohne Hab und Gut, so wie Mutter Natur uns schuf.
Wir werden kaum glücklich sein – nur weil wir am Leben sind, nackt und ohne Hab und Gut, so wie Mutter Natur uns schuf.
Denn wir brauchen Kleidung, um uns wohlzufühlen (wenigstens, damit wir in der Kälte nicht frieren) und wir brauchen Nahrung, um zu überleben. Und dann kommt gewiss noch die ein oder andere Notwendigkeit hinzu, selbst für jene, die möglichst frei, minimalistisch und alternativ leben möchten.
Da jedoch eher die Wenigsten diese Art von Leben anvisieren oder verwirklichen können, bedeutet das, dass der Rest der Menschen zudem ein festes Dach über dem Kopf braucht und somit das dritte des bereits aufgezählten Unabdingbaren zu Tage tritt.
Es gibt schon eine Menge, von dem das Glück letztendlich doch abhängig gemacht werden muss.
Das alles erfordert Geld und somit eine Erwerbstätigkeit. So gibt es schon eine Menge, von dem das Glück letztendlich doch abhängig gemacht werden muss.Was zeigt, dass so ein auf den ersten Blick schöner Satz wie „Wir dürfen das Glück nicht von anderen abhängig machen“ nichts weiter als eine unüberlegte Floskel ist.
Vielleicht nehme ich es zu genau. Natürlich weiß ich, wie das gemeint ist. Wir sollen mit uns im Reinen sein, uns selbst lieben und schätzen, nach unseren eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen leben, uns eigene Beschäftigungen suchen, wir selbst und unabhängig sein.
Natürlich weiß ich, wie das gemeint ist. Wir sollen mit uns im Reinen sein, uns selbst lieben und schätzen…
Einfach unser Leben leben, ohne jemand anderen zu benötigen. Und möglichst dankbar sein, für das, was wir haben, die kleinen Dinge schätzen und uns an alldem erfreuen. Das erzeugt eine innere Zufriedenheit – und was kann es Schöneres und Gesünderes geben, als zufrieden zu sein?
Was bedeutet Glück?
Glück ist nicht beständig, das Glück ist ein Gefühl, ein kurzer Moment. Glück ist ohne Leid nicht möglich, erst, wenn wir Leid oder zumindest unschöne Erlebnisse erfahren, wissen wir das Glück zu schätzen. Erst dadurch wissen wir überhaupt, was Glück bedeutet.
Glück ist nicht beständig, das Glück ist ein Gefühl, ein kurzer Moment.
Alleine diese Erkenntnis ist schon ein großes Glück, denn das Streben danach kann verdammt mühselig und ernüchternd sein. Erkennen wir aber, was glücklich sein wirklich bedeutet, nimmt es die hohe Erwartung, die wir oft an das Glück haben und können so überhaupt erst glücklich sein.
Dennoch tragen die Lebensumstände und andere Menschen sehr stark dazu bei und können das Glück andersherum ebenso stark trüben. Weil wir letztendlich doch nur Menschen sind, die bestimmte Dinge zum Leben brauchen, und soziale Wesen, die vom Miteinander zehren. So schließt sich der Kreis und wir sind wieder bei der Abhängigkeit angelangt. Vielleicht sollten wir uns viel mehr die Frage stellen, ob es denn schlimm ist, abhängig zu sein? Es kommt auf das Maß an und auf die Situation. Aber kann und darf es nicht auch eine gesunde Abhängigkeit geben?
Headerfoto: RF._.studio (Kategorie-Button hinzugefügt und Bild gecroppt.) Danke dafür!