Aus dem Bett, durch die Welt in den Waggon und keiner hier hat Bock drauf. Wir sind Bänker, Schüler, Junkies, Kontrolleure. Wir sind Killer, Bettler, Staatssekretäre. Im Bauch der U-Bahn sind wir alle gleich. Die Augen zu und die Gesichter bleich.
(Oliver Koletzki feat. Axel Bosse – U-Bahn)
Du klinkst dich aus, um nicht einzurasten. Rastest aus, um nicht einzurosten.
Drehst und wendest dich, um nicht stehen zu bleiben.
Bleibst stehen, weil du sonst aus der Bahn gerätst.
Du läufst. Läufst weiter, um nicht gegen den Strom zu schwimmen.
Schwimmst, um dich über Wasser zu halten.
Du bist laut. LAUT, um aufzufallen.
Aber schweigst, um nicht das Falsche zu sagen.
Du atmest. Ein. Aus.
Spürst, wie deine Gedanken tanzen.
Aber wartest darauf, dass der Takt sich ändert.
U-Bahngeratter.
Du öffnest deine Augen, während der Alltag einfach weiterrast.
Menschen, Häuser, Dönerbuden. Sie ziehen an dir vorbei.
Deine Beine, sie zittern. Roboterbeine.
Du stehst auf. Drückst den Stop-Knopf.
Die Bahn hält. Du steigst aus.
Die Sonne, sie scheint dir ins Gesicht.
Du läufst los. Weiter, immer weiter.
Lässt die U-Bahnstation hinter dir.
Menschen, Häuser, Dönerbuden.
Du ziehst an ihnen vorbei.
Der Alltag, du lässt ihn rasen.
Lässt endlich los. Bist endlich frei.
Headerfoto: Frau in U-Bahn-Station via Shutterstock.com! (Gesellschaftsspiel-Button hinzugefügt.) Danke dafür.
Cooler Beitrag 🙂 Gefällt mir, das ist mal kreativ. Weiter so 🙂 Viele Grüße aus Schenna bei Meran und ich bin gespannt auf die nächsten Artikel.