Traummann – wenn du mich nachts besuchst

Es ist Abend und ich krieche in mein Bett. Mein Tag war anstrengend, aber ich habe viel gelacht und umso mehr Eindrücke erhalten. Nun ist mein Kopf voll und ich komme schwer zur Ruhe, liege da und höre auf meinen Atem. Mein Körper ist angespannt. Ich weiß, dass ich nicht einschlafen kann. Dann kommst du. Du bist einfach da.

Deine Nähe, deine Wärme, dein Körper an meinem … geben mir Sicherheit

Ich drehe mich auf die Seite und halte meine Decke fest in meinem Arm. Ziehe meine Knie an. Ich spüre dich. Deinen Atem an meinem Nacken und mein Atem ändert sich gleich. Er wird entspannter. Ich spüre deine Nähe und deine Wärme an meinem Rücken. Deine Oberschenkel schmiegen sich an meinen Po und passen sich perfekt an meine Beine an. Wie ein Zusammengleiten. Eine perfekte Symphonie. Deine Hüfte drückt sich an meine und dein Oberkörper ruht an meinem Rücken. Da ist sie, diese Sicherheit.

Du suchst meine Hand und vergräbst mich mit deinem starken Oberarm. Hältst meine Hand fest, die sich in die Decke krallt. Langsam löst sich meine Anspannung und mein Atmen wird immer gleichmäßiger. Deine Brust schmiegt sich an meine Schulterplatten. Ich spüre deine Nähe. Du gibst mir zärtlich einen Kuss auf meine kurzen Haare.

Wir liegen da wie zwei Toastscheiben. Meine Haut nimmt jede winzige Berührung auf. Langsam streichelst du meinen Arm. Liebevoll. Ich schaffe es, dass alles von mir abfällt. Meine kleine Welt ist nun sicher und ich fühle mich so geborgen, wie ich es noch nie gespürt habe. Dann schlafe ich ein.

Morgens bist du dann weg.

Ich habe dich zu mir geholt in einem Moment, in dem ich dich gebraucht habe.

Ich weiß, du bist gestern Abend nicht da gewesen. Es war alleine meine Vorstellungskraft, die dich zu mir geführt hat. Ich habe dich zu mir geholt in einem Moment, in dem ich dich gebraucht habe. Bei unserem letzten Treffen habe ich alles aufgenommen wie ein Schwamm. Ich habe versucht, mir alles zu merken. Meine Haut hat jede Berührung gespeichert, die ich mittlerweile abrufen kann.

Wo deine Hände überall waren. Das Gefühl des Fallenlassens und das anschließende Aufgefangenwerden. So bist du immer da, wenn ich dich brauche. Um die Sicherheit zu spüren und um abzuschalten. Vielleicht kommst du ja bald wieder in meine reale Welt, um mich zu halten, um Körper verschmelzen zu lassen. Damit ich den Moment wieder genießen, alles aufnehmen und es mir in schwachen Momenten wieder vorstellen kann.

Nur eins schaffe ich leider noch nicht; ich schaffe es nicht, dich zu riechen. Aber vielleicht vergisst du das nächste Mal ja rein zufällig ein Shirt bei mir.

Pia lebt und lacht als Mingle in Berlin, liebt die Freiheit, aber auch die Vertrautheit in dieser großen Stadt. Sie nimmt alles wie ein Schwamm auf, um anschließend Wörter und ganze Sätze daraus zu basteln, die meist sehr viel Herz haben.

Headerfoto: Katja Stückrath via Unsplash. („Gedankenspiel“-Button hinzugefügt, Bild gedreht.) Danke dafür!

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