Oft sind wir in unseren eigenen Welten. Du in deiner und ich in meiner. Manchmal gibt es Schnittstellen, die ich ziemlich genieße. Dann schaffen wir es, die Zeit zerfließen zu lassen. Sitzen in deiner Küche und vernichten Dosenbier. Oder plündern das nächste Asia-Restaurant, um uns mit Wan Tan voll zu stopfen, bis wir auf dein Sofa rollen.
Wie ein Kätzchen. Schnurre leise und genieße den Moment. Das Sein bei dir. Höre deinem Atem zu und schlafe ein.
Ich kullere mich dann auf deinem Sofa ein und liege auf deiner Schulter. Warm und weich. Wie ein Kätzchen. Schnurre leise und genieße den Moment. Das Sein bei dir. Höre deinem Atem zu und schlafe ein. Darf über Nacht bleiben und bin unendlich dankbar für diesen Moment, denn ich gebe mich mit wenig zufrieden.
Wie ein Suchti auf Drogen, der auf seinen Dealer angewiesen ist. So viel, dass es reicht. So viel, dass es nicht zu viel wird für uns beide. Dass jeder Seins behält, aber das Gegenüber aufnehmen kann. Morgens verschwinde ich wieder, denn ich habe genug getankt. Meine Akkus sind wieder voll für die nächsten Tage.
Wie Toastbrote schliefen wir dicht beieinander
Am Anfang unserer Zeit war es mehr. Wir schliefen wie Toastbrote im Bett. Dicht beieinander. Keiner durfte zu weit weg gehen. 90 Zentimeter vollkommen ausreichend. Ich genoss diese Nähe. Du hast mich gehalten und hast mir Raum gegeben, um ihn anschließend zu nehmen.
Kochten wir in der Küche zusammen, beobachtetest du mich. Deine Blicke schafften es, mich auszuziehen. Mit einem Bier in der Hand und deiner coolen Art standest du einfach so da. Ab und zu eine Berührung bis ich mich dann auszog und wir es gerade noch bis zu den Nudeln schafften. Ungeplant, aber intensiv.
Du bist bei mir gewesen, nicht nur körperlich, sondern auch geistig.
Haben wir uns zwei Wochen nicht gesehen, hast du mich förmlich aufgefressen. Ich gab dir alles und du hast dir genommen, was du gebraucht hast. Du bist bei mir gewesen, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Deine Hand ist mir oft in den Nacken gefahren … hat meinen Po gestreift. Rein zufällig und ich bin jedes Mal geschmolzen. War sofort bereit für dich.
Nach einer Flasche Wein saßen wir knutschend auf dem Sofa, wie Teenies. Du hast mich in mein Bett getragen und jeden Zentimeter meiner Haut berührt. Du warst überall. Deine Finger verschwanden in mir und ich genoss es. Tief und innig. Die Welt stand still.
Jetzt hat sich unsere Zeitzone verschoben. Es ist kalt. Noch nicht frostig, aber kühl. Oft musst du arbeiten, oder hast den Kopf voll mit anderen Dingen. Nach dem Essen lächelst du kurz, bevor du dein Smarthphone in die Hand nimmst, um Facebook zu checken.
Es hat sich etwas verändert, du möchtest alleine sein
Bei dir übernachten kann ich nicht, denn du scheinst beschäftigt zu sein. Möchtest die Zeit für dich haben. In deiner Blase schwimmen. Alleine. Ohne mich. Es hat sich etwas verändert. Ich spüre das und weiß auch, dass du das spürst. Langsam geht mir gerade die Luft aus und ich wünsche mir wieder die alte Zeit herbei.
Die gemeinsame Flasche Wein oder das Dosenbier. Die Gesprächsthemen und deinen Arm, der mich hält. Deine Arme, die mich halten. Das fehlt mir am meisten, denn die Flasche Wein schaffe ich alleine. Aber deine Arme fehlen. Deine Nähe. Der gute Sex.
Nicht mehr das Gefühl haben, du machst es, weil ich es will, sondern weil ich dich anmache. Weil du mich anfassen willst. Mich erkunden. Jeden Millimeter von mir neu entdecken. Denn ich will das! Ich will dich! Nach wie vor. Die Teile, die ich bekomme. Toastbrotliebe.
Ich möchte keine Erwartungen haben und doch erwarte ich so viel.
Stellen an deinem Körper suchen, die ich noch nicht erkundet habe. Wissen, was du magst und was du nicht magst. Mich ausprobieren und dich ausprobieren lassen. Aber auch hier wirkst du immer distanzierter. Das tut weh. Obwohl ich das nicht will. Ich möchte keine Erwartungen haben und doch erwarte ich so viel.
Zuhause rolle ich mich in meine Decke ein. Es sind mittlerweile viele Decken, denn ich brauche Nähe. Viel davon. Ich wünsche mir, dass du mich wieder umgibst. Mich halten kannst. So wie du es schon einmal gemacht hast, als wir Toastbrote waren in einem winzigen Universum.
Deine Geborgenheit fehlt
Nur du und ich. Mir die Geborgenheit gibst, die mir in meinem Leben fehlt. Die Geborgenheit, welche mir der Yogitee nicht geben kann. Diese Berührung, welche ich zum Leben benötige, um weiterhin aufblühen zu können.
Denn dein Kuscheln repariert mich. Jeden Tag aufs Neue. Komm wieder, guter alter Freund. Du fehlst.
Headerbild: Henri Pham via Unsplash. („Gedankenspiel“-Button hinzugefügt.) danke dafür!