Sagt öfter Ja zueinander – Wie eine zufriedene Langzeitbeziehung funktionieren kann

Gerade ist eine knackige Zeit. Für Singles, Paare, Menschen mit Kindern, ach, irgendwie alle. Und knackig ist hier wirklich nicht sexy gemeint, sondern mehr so im Sinne von heftig.

Geil waren die letzten anderthalb Pandemiejahre wahrscheinlich nur für bekennende Introverts, die ihr Zuhause lieben, mit sich selbst am besten klarkommen und finanziell irgendwie abgesichert sind. Für diese Menschen freue ich mich, ganz ehrlich. Und widme mich im Folgenden einer etwas anderen Perspektive: die der gestressten Paare in Langzeitbeziehungen. Manche davon mit Kind(ern).

Streit in der Beziehung

Neulich saß ich weintrinkend im Garten einer Freundin, als ich ihr erzählte, dass mein Mann und ich uns mehrere Tage in Folge richtig ätzend gestritten hatten. Dass wir beide – seit 16 Jahren zusammen, seit 13 Jahren verheiratet, ein Kind – einen passiv-aggressiven Ton an den Tag legten und uns bewusst mit nervigen Sätzen verletzten. Nach drei Tagen beschlossen mein Mann und ich, dass wir so auf keinen Fall sein wollen, dass uns das alle Kräfte raubt. Und wir das nicht brauchen und sofort ändern müssen.

Wir haben dann direkt die Gründe für unseren Streit erörtert:

  1. plötzlicher Stress auf Arbeit
  2. bestes Kind der Welt, das allerdings sehr viel Aufmerksamkeit und Interaktion braucht
  3. Putzkraft sagte spontan ab (kommt 14-täglich, First World Problems, aber wir schaffen das Putzen alleine nicht mehr)
  4. müde
  5. Wetterumschwung in Berlin (kalt, nass, grau, eklig)

Und schwupps waren da fünf gute Gründe, um sehr schlechte Laune zu haben und die endlich mal an dem/der Partner:in auszulassen.

Mein Mann und ich hatten uns mehrere Tage in Folge richtig ätzend gestritten.

Meine Freundin – selbst seit acht Jahren in einer Beziehung und ebenfalls ein Kind – reagierte folgendermaßen: „Du, ich schlaf seit drei Wochen auf der Couch. Mein Freund und ich leben gerade nebeneinander her und streiten viel zu oft. Wir versuchen alles, damit der Kleine das nicht mitkriegt, aber ich hab grad keinen Bock und keinen Nerv mehr. Und bei Freundin X ist das ähnlich und bei Freundin Y übrigens auch. Richtig krass, alles kurz vorm Zusammenbruch.“

Leute, ich sag‘s euch: Das war jetzt nicht das erotischste Jahr unseres Lebens.

Ich sag‘s euch: Das war jetzt nicht das erotischste Jahr unseres Lebens.

Ein großer Teil unserer Körperlichkeit geht mittlerweile fürs Kind drauf. Wir sind alle drei krasse Kuschelmenschen. Diese Nähe, das Streicheln, das Knutscheln, das machen wir überdurchschnittlich viel jeweils mit dem Kind oder einfach zu dritt. Dreierkussi ist unser Ding. Wow, finde ich selbst ein bisschen doll und unangenehm familienfilmreif, wenn ich das so schreibe. Euch darf jetzt ruhig ein bisschen Kotze hochkommen, ist okay.

Und alles, was da an Körperlichkeit drauf geht, ist jetzt in der Zweierbeziehung nicht unbedingt an Häufigkeit on top gekommen. Also rein sexuell gesehen. Aber: Kuscheln und Anfassen im Alltag gibt es bei uns immer noch. Und das kann ich auch nur empfehlen. Das verbindet, das beruhigt und das gibt Kraft.

Umarmen, Streicheln, Berühren

Gestern meinte ein Freund zu mir, dass er und seine Ex sich schon zwei Jahre vor der Trennung kaum mehr umarmt oder einfach mal so gestreichelt haben. Ich glaube daran, dass Umarmen, Streicheln und bewusstes Berühren super elementar für eine lange, stabile und (größtenteils) harmonische Beziehung sind. Ja und sexuell gesehen: Just don’t stop.

Und falls ihr aufgehört habt, findet einen neuen gemeinsamen Anfang in sexuelle Bereiche. Redet darüber. Geht zur Paartherapie. Bestellt euch Toys. Benutzt das, womit ihr euch wohlfühlt. Ich glaube, es geht nicht unbedingt um die Häufigkeit der sexuellen Interaktionen, sondern mehr um den Spaßfaktor während des Akts. Bei uns ist es mal mehr, mal weniger, aber immer FUN. Ehrlich gesagt sogar besser geworden.

Findet einen neuen gemeinsamen Anfang in sexuelle Bereiche. Redet darüber. Geht zur Paartherapie. Bestellt euch Toys.

Im letzten Urlaub hatten wir eine „Jeden Tag Sexy Times“-Challenge. Die haben wir sogar fast durchgehalten. Ha! Sich als Paar diese Räume zu schaffen, wo was geht, ohne Uhr, Druck und krasse Routine, das finde ich super. Und ja, wir sind alle müde und es ist alles nicht mehr so crazy aufregend wie am Anfang, aber manchmal muss es auch einfach gemacht werden.

Nicht lustlos, nicht, um es abzuhaken, sondern, um sich immer wieder daran zu erinnern, wie toll Sex eigentlich sein kann. Wieviel Kraft es einem gibt. Zumindest, wenn zwischeneinander alles stimmt und es Spaß macht. Und das erreichen die meisten Menschen durch Kommunikation. Mal ganz abgesehen von der sexuellen Ebene gibt es eh nichts Wichtigeres als ehrlich miteinander über das zu sprechen, was einen bewegt.

Mal ganz abgesehen von der sexuellen Ebene gibt es eh nichts Wichtigeres als ehrlich miteinander über das zu sprechen, was einen bewegt.

Einige Freund:innen in Langzeitbeziehungen öffnen sich auf erotischer Ebene gerade anderen Menschen – die einen dürfen mit anderen knutschen, die anderen dürfen Langzeitaffären beginnen. Das funktioniert für die gut, die alle Regeln und Grenzen vorher penibel absprechen, sich dann auch wirklich daran halten und stets den Check-In mit dem/der Langzeitpartner:in machen, ob das genau so noch alles okay ist.

Mein Mann und ich haben uns gefragt, ob wir vielleicht nicht so spießbürgerlich sein sollten und das auch mal ausprobieren wollen und waren beide so: „Nee, auf keinsten, Hilfe, can’t do it, don’t wanna do it. Unsere Sexy Times reichen uns total aus. Macht alles noch Spaß. Angst. Nee. Krass!“

Sich ganz bewusst Raum geben

Bleiben wir also „uncool“ und gehen weiter monogam unseren Weg. Besprechen wir weiter die tiefen Abgründe und hellen Lichter unserer Seelen, und auch alles dazwischen. Nehmen wir uns weiter in den Arm und wieder mehr Zeit, um die andere Person zu streicheln, zu küssen und zu fühlen. Als wir neulich auf einer Hochzeit waren, haben wir höchst betrunken total eng umschlungen getanzt und geknutscht wie 16-Jährige. Das war geil, fanden wir beide.

Und genau für diese Momente möchten wir uns noch mehr Raum geben, ganz bewusst. Langzeitpaare brauchen solche Abende. Wo sie sich wieder komplett sehen und fühlen und geil finden. Wir dürfen nie aufhören, das Zusammensein zu zelebrieren. Wir dürfen uns auch mal wieder richtig schick machen für unsere:n Partner:in und dann ein ernst gemeintes Kompliment nur für unser Äußeres einheimsen.

Langzeitpaare brauchen solche Abende. Wo sie sich wieder komplett sehen und fühlen und geil finden.

Das, jedenfalls, sind meine besten Ideen, um eine wohlige Langzeitbeziehung zu führen. Wer komplett aufhört, sich für den/die Partner:in zu interessieren oder zu begeistern, wird es schwer haben, eine lange, zufriedene Beziehung zu führen. Das ist mitnichten ein Vorwurf, manchen Paaren passiert das und sie finden einfach nicht mehr zueinander. Und das ist okay. So ist das Leben.

Wer halbwegs glücklich zusammenbleiben will, muss auf allen Ebenen in Kontakt bleiben. In echtem, ehrlichem Kontakt. Oder eine Lösung finden, wie der Kontakt, der auf manchen Ebenen nicht mehr besteht, einvernehmlich ersetzt werden kann. Wer in einer Langzeitbeziehung hauptsächlich das Gefühl von Zufriedenheit erlebt, macht meiner Meinung nach vieles richtig.

Kein Mensch rennt dauerhaft kreischend vor Glück durchs Leben. Das wäre auch ein bisschen viel verlangt vom Universum. Ein Hoch auf die gute, alte Zufriedenheit. Möge sie mit euch sein, wenn ihr euch das wünscht.

Kein Mensch rennt dauerhaft kreischend vor Glück durchs Leben.

Ich habe im nächsten Jahr Bock auf mindestens 87,3% davon. Und die hol ich mir, das schwöre ich euch!

Dieser Artikel ist in liebevoller Zusammenarbeit mit AMORELIE für die Adventskalender 2021 entstanden, die dazu anregen JA zu sagen: JA zu neuen Erfahrungen, JA zu Abenteuern, JA zueinander.

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ANNI ist Gründerin von im gegenteil und seit vielen Jahren verheiratet. Mit einem echten Mann! Wahnsinn! Mittlerweile hat sie sogar ein Kind. Willkommen im Spießerleben <3. Anni ist Texterin, Konzepterin, hat ein Händchen für Sales und kann ALLES organisieren. Die Frau liebt Nachhaltigkeit, verkuppelt für ihr Leben gerne Menschen und legt manchmal noch als Fleshdance DJs im Club auf. Aber nie länger als bis 1:30h! Wegen Schlafen! Im Büro sorgt Annibunny für Atmung, Spirituelles, sehr gute und sehr sehr schlechte Gags. Stay funny. Stay hydrated. Stay Frischluft.

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