Wie soll ich Dich jemals vergessen? Sobald es draußen anfängt kalt zu werden, wird mein Herz wieder schwer. November ist Herzensmonat – immer wieder kommen mir Erlebnisse in den Sinn. Und ich besuche Orte, die im Dämmerlicht an Dich erinnern. Der abendliche Wind bläst mir ins Gesicht. Ich schau mich um und habe das Gefühl, dass es gerade Du gewesen wärst, der mir von der Seite ins Gesicht gepustet hat.
Und dann: diese Leere. Denn Du warst es leider nicht und Du bist auch nicht da. Weit und breit nicht.
Ich kämpfe gegen die Kälte in meinem Herzen. Aber es passiert mir immer wieder: Ich schreibe Dir doch. Und Du schreibst immer zurück.
Ich kämpfe gegen die Kälte – die Kälte in meinem Herzen. Aber es passiert mir immer wieder: Ich schreibe Dir doch. Und Du schreibst immer zurück. Kurze, belanglose Unterhaltungen, niemals eine Frage nach dem Befinden. Oberflächliches Geschwätz, meist irgendein lustiger Link zu einem lustigen Video – etwas, das wir damals zusammen angeschaut hätten und Du immer und immer wieder hättest schauen wollen, nur weil es so lustig ist. Ich sehe Dein Gesicht vor mir, wie es lacht, wenn Du das Video siehst.
Wir wissen beide, dass es vorbei ist. Eigentlich. Wir haben uns gegenseitig so oft verletzt, dass wir einander viel zu viel vergeben müssten – und doch: Ich vermisse Deine Nähe, Dein Lachen, Dein Gesicht, Deine winterlich ausgeblichenen Sommersprossen. Ich vermisse die kleinen Streitereien. Ich vermisse es, tagelang mit Dir im Bett zu liegen. Ich frage mich immer wieder: »Werde ich jemals über Dich wegkommen?« Wird mein Jahr jemals entspannt enden, ohne diese Sehnsucht – ohne die Gedanken an Dich?
Ich gebe es ab, will es nicht mehr in meinem Herzen tragen und trotzdem nimmst Du so viel von meinem Herzen ein, dass es kaum Platz für anderes gibt.
THE ONE. Ich gebe es ab, will es nicht mehr in meinem Herzen tragen und trotzdem nimmst Du so viel von meinem Herzen ein, dass es kaum Platz für anderes gibt. Wenigstens habe ich meine Emotionen nach außen im Griff. Nur innerlich ist diese Leere. Niemand sieht es mir an, zum Glück. Doch ich kann es nicht ertragen, wenn jemand von Dir spricht. Und wenn Du doch manchmal zum Thema wirst – winke ich schnell ab. Bloß nicht an Dich denken.
Und dann, *bling* – eine neues Facebook-Profil-Bild. Herzstillstand, bei jedem Deiner moves online. So oft wollte ich Dich da löschen – dann wärst Du weg, für immer. Keine Kontaktmöglichkeit mehr. Bisher hab ich’s nicht geschafft, Dich zu löschen. Weder bei Facebook, noch aus meinem Herzen. Ich kann den Weg einfach nicht finden, den mein Herz bräuchte, um sich von Deinem zu lösen.
Mein Herz lebt auf der Landstraße; und wird es dann wieder Frühling, bin ich mir sicher, kommt es zurück und erholt sich von den kalten Tagen im Jahr, an denen es Dich so schmerzlich vermisst hat.
Mein Herz lebt auf der Landstraße; und wird es dann wieder Frühling, bin ich mir sicher, kommt es zurück und erholt sich von den kalten Tagen im Jahr, an denen es Dich so schmerzlich vermisst hat und einfach nach Hause wollte. Wirst Du es jemals auch in der kalten Jahreszeit nach Hause lassen? Werde ich nach Hause kommen? Zu Dir? Ich weiß es nicht.
Denn wenn wir ehrlich sind, ist es meine Entscheidung. Eine, die ich nicht treffen kann – weil ich noch niemals einen Menschen so sehr in mein Herz gelassen habe und mich so verletzlich gezeigt habe. Du warst es, der mein Herzensfeuer neu entfacht hat, wie ein Abenteuerfeuer hat es gelodert – THE ONE.
Nun ist es Winter und ich liege ich da, leer. Und warte, bis es April wird. Um dann vielleicht doch wieder nach Hause zu kommen oder für immer zu gehen.
Luciellach liebt das Leben und ist eine sehr lustige Person. Auf Reisen sowie zu Hause ist sie gerne unter Freunden und lacht viel. Musik zu hören ist der Balsam für ihre Seele, den sie so nötig hat. Auf der Suche nach kompletter Freiheit steht ihr oft ihr Herz im Weg.
Headerfoto: Grant Ritchie via Unsplash.com. (Gedankenspiel-Button hinzugefügt, Bild gecroppt.) Danke dafür.