Ich meine das nicht als verbitterte junge Frau, die es aufgegeben hat, den Richtigen zu finden, und sich schon vorstellt, wie sie in zehn Jahren mit zwaznzig Katzen in einer Wohnung sitzt. Nein, ich liebe das Leben und nahezu jeden einzelnen Moment. Ich versuche, das Leben, die Liebe und das Glück zu verstehen, so wie schon tausend andere Menschen auch.
Liebe und Glück liegen total nah beieinander. Wenn ich liebe, dann bin ich glücklich. Wenn ich glücklich bin, liebe ich. Was ist also Glück? Glück ist ein wundervolles Gefühl, das in uns ist, das uns gehört. Meist ist es ein Moment, in dem wir uns zufrieden und wundervoll fühlen. Wenn wir glücklich sind, gehört der Moment uns. Er ist in uns. Wenn wir Glück empfinden, dann lieben wir den Moment und das Leben und das Jetzt.
Also, was ist Liebe? Sie steckt doch genauso in uns und in dem Moment. Lieben wir unseren Partner? Oder lieben wir nur den Augenblick, in dem wir Liebe empfinden, und unser Partner ist einfach nur der passende Mensch für den passenden Moment? Lieben wir nicht den Menschen selbst, sondern empfinden wir mehr als Glück in einer Situation, in die eben genau dieser Mensch gerade super passt?
Wenn wir jemanden lieben und es irgendwann nicht mehr tun, fühlen wir uns danach komisch, schämen uns, dass wir so dumm waren, jemanden zu lieben, der ja eigentlich gar nicht zu uns passt. Und ist es dann nicht so, dass wir einzelne Szenen im Kopf haben und uns an die Liebe, die wir in diesem Moment empfunden haben, zurück erinnern, nur dass diese Liebe entweder keine echte Liebe war oder wir nur den Moment geliebt haben?
Wenn die Liebe in diesem Moment aber keine echte Liebe war, dann kommt einem das ganze Leben vor wie eine Lüge. So kann das unmöglich sein! Und wenn wir an unsere Szene, in der wir Liebe empfunden haben, zurück denken, dann tun wir das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der Moment fühlt sich echt an.
Die Menschen in diesen Momenten voller Glück sind austauschbar. Die Liebe ist in uns, genauso wie das Glück.
Die Menschen in diesen Momenten voller Glück sind austauschbar. Die Liebe ist in uns, genauso wie das Glück. Also DIE eine Liebe ist Quatsch. Die Aufgabe im Leben ist es, jeden Moment zu lieben und zu leben, das Glück wahrzunehmen und zu fühlen. Menschen sind einfach nur Puzzleteile, die in diese Momente passen, so wie Sonnenstrahlen, die unser Gesicht wärmen und einen Augenblick vollkommen machen können.
Und genauso wie die Sonne nachts nicht scheint und im Winter unser Gesicht nicht warm hält, verändern sich auch Menschen. Wir alle verändern uns und dann kommt der Tag, an dem der Mensch, von dem wir dachten, dass wir ihn lieben, nicht mehr wie das perfekte Puzzleteil in unsere Momente passt. Dann fehlt etwas und wir fühlen das Glück und die Liebe nicht mehr, die wir einst empfunden haben, und fühlen uns unvollständig.
Dann trennen wir uns oder lassen uns scheiden und finden vielleicht irgendwann einen anderen Menschen, der wieder in unser Puzzle passt. Und das ist in Ordnung so. Wie können wir also so naiv sein und uns vorstellen, wie wir mit ein und derselben Person ein ganzes Leben zusammen sein können? Das sind Wunschvorstellungen und Hoffnungen, die daraus entstehen, dass wir Angst haben, für immer alleine zu sein.
Freunde sind austauschbar, Partner sind austauschbar. Die Aufgabe im Leben ist es, das Glück und die Liebe in uns selbst zu finden. Selbstliebe. Wie immer.
Headerfoto: Frau mit rotem Kleid via Shutterstock.com! („Gedankenspiel“-Button hinzugefügt.) Danke dafür.
Ach ja, wirklich?? Die Menschen glücklicher Momente „sind austauschbar“?? Werden diese glücklichen Momente nicht gerade durch/mit jene(n) begleitenden Menschen im Hier&Jetzt ?
Und wie sieht denn die „echte Liebe“ aus? Wie anders wirkt sie verglichen mit der, die ‚ keine echte‘ war?
Fragen bleiben auf dem Weg zur und trotz (der zentral wichtigen) Selbstliebe…..
meint RIC
Vielleicht ist jedoch Liebe gar kein Gefühl sondern eine Aktivität? Meint jedenfalls Colin Bear in seinem gleichlautenden Büchlein …
Andrea