Ich liebe es, Deinen Körper beben zu sehen – Über Göttinnen und Blowjobs

Du schnappst nach Luft, zitterst. Alle Vorbehalte sind wie weggeblasen. Und wie passend – ich habe Dir immer prophezeit, dass ich nicht auf Blasen stehe. Unser Kampf hat sich entschieden und Du hast verloren, das wird Dir jetzt klar. Unsere stundenlangen Gespräche über Sex zeigten unsere grundverschiedenen Auffassungen.

Du: „Guter Sex darf maximal zehn Minuten dauern, danach wird es langweilig.“
Ich: „Guter Sex geht über Stunden und man verliert sich in der Lust.“

Du liegst da, zitternd, das fünfte Mal gekommen, und verstehst die Welt nicht mehr. Was passiert hier?

Für Dich unvorstellbar. Nie erlebt und daher ein Märchen. Etwas, das Männer behaupten, um sich wichtig zu machen. Mehr kann das nicht sein. Jeder ist bislang bei Deinem Blowjob gekommen. Das wird – nein, das kann sich nie ändern. Aber Du hast verloren. Und nun liegst Du da, zitternd, das fünfte Mal gekommen, und verstehst die Welt nicht mehr. Was passiert hier?

Du merkst in diesem Moment, dass all das, was ich sagte, wahr ist. Mir geht es nicht um meinen Orgasmus. Was hast Du damals gelacht. Mir geht es um Deinen. Ach, um Deine. Als würde ich es bei einem belassen. Ich genieße, wie sich Dein Körper windet, sich dagegen wehrt, erneut zu kommen und mir diese Genugtuung zu geben.

Wer bin ich schon, das zu erleben? Wir flirten erst seit zwei Monaten. Mit welchem Recht schaffe ich mehr als Dein Freund, mit dem Du seit so vielen Jahren zusammen bist? Und wie zur Hölle schaffe ich es sogar, der Beste zu sein, den Du je hattest? Wie bringe ich Dich zu all dem, was für Dich bis vor kurzem noch undenkbar war?

Eigentlich ist es einfach. Und alle Männer, die nicht so sind wie ich, verstehe ich nicht. Ich verehre Euch. Meine beste Freundin sagte einmal, ich hätte schlichtweg keinen Typ Frau. Das stimmt. Ich vergöttere Euch alle. Das Gefühl, Euch beben zu sehen, Euch zu lecken, jede Reaktion zu spüren. Euch zu beobachten, während Ihr kommt. Zu erfahren, welcher Typ Ihr seid.

Ich vergöttere Euch alle. Das Gefühl, Euch beben zu sehen, Euch zu lecken, jede Reaktion zu spüren. Euch zu beobachten, während Ihr kommt.

Hart, soft, eher innig oder verspielt, mit Humor oder ohne, reden oder nicht; einfach, worauf Ihr steht. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Eure Fantasien zu entdecken und wahr werden zu lassen, mich Euch auszuliefern, Euch jedes Vertrauen zu schenken. Und Euch alles zu geben, was die anderen Männer anscheinend nicht hinbekommen.

Wen interessieren da noch Pfunde oder Haarfarbe? Ich möchte Euch bedingungslos lieben. Mit allen vermeintlichen Fehlern und Makeln, die Ihr habt. Und Euch zeigen, dass mir die so was von egal sind.

Und nun liegst Du vor mir. Du kannst nicht mehr. Du kannst das Rätsel in Deinem Kopf nicht lösen. Wieso kommt der nicht? Wir hatten Sex, großartigen sogar. Du hast mehr gegeben, als Du je bereit gewesen wärst. Und trotzdem liegt dieser Typ nur neben Dir. Lächelt Dich an und sagt, er habe alles bekommen, was er wollte. Was will er?

Wieso reicht ihm das alles? Wieso möchte er dir nicht wie die Typen davor ins Gesicht spritzen? Wieso kamst Du, während Du oben warst, und nicht er? Wieso fühlst Du Dich gerade so wohl wie noch nie? Und wieso möchtest Du nie mehr aus diesen Armen heraus, während Du erschöpft und glücklich einschläfst und genau weißt, auf welche Art Du morgen geweckt wirst? Viel zu müde für wirklich alles, um kurz danach von mir eines Besseren belehrt zu werden.

Warum ich so wurde? Alles in meinem Leben lief gut. Obwohl ich alles durch hab. Kündigung, Trennungen, Scheidung, Borderline-Frauen, Fremdgehen – das volle Programm. Aber ich habe immer das Gute für mich herausgezogen. Und anstatt Rückzug immer die Variante „offensives Vertrauen“ gewählt. Ich lebe und liebe ohne Hemmungen, trotz oder gerade wegen all der Rückschläge. Und wurde dafür im Nachhinein immer belohnt.

Ich lebe und liebe ohne Hemmnisse, trotz oder gerade wegen all der Rückschläge. Und wurde dafür im Nachhinein immer belohnt.

Letztens las ich etwas. Es genüge heutzutage, wenn der andere eine attestierte und behandelte psychische Störung hätte. Die Ansprüche sind gesunken. Gleicher Musikgeschmack oder ein annähernd gleiches Hobby sind nur noch Sahne auf dem Eis. Kann man haben, aber jeder verzichtet zur Not.

Meine psychische Störung ist simpel: Ich liebe Euch Frauen und kann nicht genug von Euch bekommen. „Nicht genug“ bedeutet aber nicht Quantität. Sondern Intensität. Ich meinte mal zu einer Freundin, wie leicht das Leben wäre, wenn ich einfach so ein idiotischer Typ wäre, der für seine Interessen fickt. Sex, kommen, gut. Vielleicht hat die Frau davor einen Orgasmus, wär nice.

Leider war ich nie so. Ich habe nämlich sogar noch einen Fehler. Ich liebe es, Euch kennen zu lernen. Euren Humor, Euer Leben, was Ihr gerne macht. Und sowieso passiert alles oben Beschriebene nur, wenn die Wellenlänge stimmt. Stundenlange Gespräche bis tief in die Nacht, dieses zauberhafte Kennenlernen: Grundvoraussetzung.

Meine derzeitige Liebschaft hat diese „Störung“ umbenannt in „Superheldenkraft“. Eure Zufriedenheit hat mich süchtig gemacht. Euch Dinge zu zeigen. Euch zu lieben. Euch zu verehren. Euch zu lehren, dass Ihr perfekt seid, wie Ihr seid. Euch mit allem, was Euch ausmacht, wahrzunehmen. Euch erleben zu lassen, dass es Typen wie mich gibt, die jeden körperlichen „Makel“ einfach weglachen und sich auf den Menschen dahinter fokussieren.

Euch klarzumachen, dass Ihr als Mensch so viel mehr seid als nur ein Körper. Und Euch in eine andere Welt zu entführen. Manchmal wünschte ich, es würde mehr von meiner Sorte geben. Perfekt bin ich auch nicht. Aber ich fühle mich so. Der Unterschied zum Rest, der so denkt: ich möchte dieses Gefühl mit euch teilen.

Ich werde weitermachen. Wann auch immer die nächste Liebe finden. Sie betören. Sprachlos machen. Mich auf den Rausch einlassen.

Es ist traurig, dass Männer auch heute noch dumm genug sind, nicht so zu sein. Aber liebe Frauen – diese Typen verstehen es eh nie. Bitte nehmt Euch die Zeit und sucht einen wie mich. Es klingt vielleicht arrogant, aber wenn Ihr diesen Einen gefunden habt, vergesst Ihr jeden anderen. Und das verspreche ich Euch.

Ich werde weitermachen. Wann auch immer die nächste Liebe finden. Sie betören. Sprachlos machen. Mich auf den Rausch einlassen. Parks zu einzigartigen Orten werden lassen, Urlaube planen, an der Hotelbar mit offenen Schuhen Sekt organisieren, Berlin unvergesslich werden lassen. Ganz ohne Tinder und Co. Und Euch Frauen das schönste und berechtigteste Gefühl der Welt geben: dass Ihr Göttinnen seid.

Headerfoto: Stockfoto von FamilyTV/Shutterstock. („Sexy-Time“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!

 

SIMON möchte anonym bleiben. So viel sei aber verraten: Er lebt in Berlin und liebt Frauen in all ihren Facetten.

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