Wo anfangen, wenn eh schon alle wissen, wie es enden wird: mit einmal mehr und manchmal weniger Sperma. Wobei Menge, Konsistenz und Farbe je nach Ernährung, sexueller Aktivität oder Laune ja ganz schön schwanken können. Aber so viel ist sicher: Es wird mit Sperma enden. Ob in einem Taschentuch, auf der eigenen Haut, in einem Spielzeug für Männer oder im Abfluss der Dusche. Weil wenn es in oder auf einem anderen Menschen, idealerweise einer Partnerin oder einem Partner, landen würde, wäre es ja schon nicht mehr Selbstbefriedigung. Ist es überhaupt noch Selbstbefriedigung, wenn jemand zusieht? Oder mitliest?
So viele Fragen, aber immerhin haben wir schon ein Ziel. Wir wollen rausfinden, wie ich komme und wo. Warum euch das interessiert? Wahrscheinlich weil ihr mehr darüber erfahren wollt, wie Männer, der beste Freund oder speziell euer Partner sich möglicherweise befriedigt, ohne ihn zu fragen. (Warum eigentlich so schüchtern?) Oder weil ihr nach neuen, abgefahrenen Tricks sucht – dafür seid ihr hier allerdings an der falschen Adresse.
Ja, auch Männer produzieren ordentlich Saft, wenn man sich genug Zeit nimmt und weiß, wo man suchen muss.
Eins aber noch vorweg: Bleibt mir bloß mit eurer Spucke fern. Sabbern weil ihr so angetörnt seid: Ja! Aber auf einen harten Schwanz gehört höchstens fremder Speichel, nie der eigene. Weil der hilft nur kurz beim Flutschen, danach trocknet er aus. Also lieber lernen, wie ihr euch selbst richtig nass macht. Gilt beim Sex natürlich genauso. Ja, auch Männer produzieren ordentlich Saft, wenn man sich genug Zeit nimmt und weiß, wo man suchen muss. Und notfalls kauft ihr einfach Gleitgel.
Also lehnt euch zurück. Macht die Hose auf, packt euren Schwanz aus und los geht es. Zuerst machen wir es uns aber noch gemütlich. Egal ob auf dem Sofa, im Bett, unter der Dusche oder auf dem Küchentisch (ja, auch das darf Mann mal alleine ausprobieren). Im Laufe der Jahre, mit zunehmender Schambefreiung habe ich übrigens immer mehr Gefallen am eigenen Bett gefunden.
Während früher nach dem Orgasmus schnell die Taschentücher im Klo runtergespült oder mit dem Duschkopf die Früchte der Befriedigung aus dem Abfluss gespritzt wurden, bleibe ich heute einfach liegen. Und Taschentuch gibt es sowieso erst danach. Einfach losspritzen, am besten auf den Bauch. Der ist schön groß, leicht zu reinigen (auch ohne Waschmaschine) und die Richtung passt zufälligerweise auch ganz gut. Manchmal kann’s natürlich auch Richtung Brust oder Hals gehen – aber wenn der Druck so groß ist, freut man sich eher über den richtig heftigen Orgasmus, als man sich über den Mehraufwand ärgert.
Und überhaupt, Sperma ist etwas Schönes. Wie viele Männer lieben es, damit um sich zu spritzen, alles vollzukleckern? Insbesondere ihre PartnerInnen. Aber sobald sie selbst damit in Kontakt kommen, hat der Spaß ganz schnell ein Ende.
Heute lieber schnell und hart oder sehr zärtlich und langsam?
Jetzt sind wir schon wieder gekommen, dabei ging es doch noch um den Anfang. Der Ort wäre gefunden. Also brauchen wir nur noch ein Wie. Heute lieber schnell und hart oder sehr zärtlich und langsam? Vielleicht mit einer Erinnerung. Wie haben sich noch mal ihre Brüste an meinen Lippen angefühlt? Oder lieber mit Spielzeug und einer Vorlage. YouPorn ist ja manchmal ganz geil, aber mein Erika-Lust-Abo macht dann doch mehr Freude. Ach, jetzt noch den Laptop einschalten? Nee, lieber werfe ich einen Blick ins letzte Giddyheft.
Grundsätzlich muss man hier mal sagen: Masturbieren, Wichsen oder wie man es auch nennen mag, kennt so viele Facetten wie guter Sex. Manchmal vermischt sich der Akt auch oder geht über mehrere Stufen. Man fängt mit einer Erinnerung an, spielt ein bisschen an sich rum, merkt plötzlich, wie geil man wird.
Aus der Erinnerung wird eine Fantasie, für die man aber noch eine konkrete Vorlage braucht. Und schon steht man auf und liebt mit voller Leidenschaft sein neues Spielzeug von Tenga. Verwandelt die mit Gleitcreme geschmeidig gemachte Wunderwaffe in eine enge und immer willige Wundervagina, während sich am Bildschirm zwei Frauen lecken, die der Ex und ihrer besten Freundin zum Verwechseln ähnlich sehen. Oder darf es zur Abwechslung mal die Ex und ihr bester Freund sein?
Mein Toy ist das Statussymbol für meinen Schwanz. Ich kann es mir leisten, mein bestes Stück zu verwöhnen. Und ich will es mir leisten.
Und wenn man plötzlich den Schwanz in einem Erlebnis-Tunnel aus Silikon steckt, fragt man sich für einen Moment: Was ist bloß aus dem Tier geworden, das wir vor Urzeiten einmal waren? Genau da bricht der Gedanke auch schon ab, denn ich trinke aus guten Gründen mein Wasser lieber aus dem Glas, trage ausgefallene Outfits im Club und hab manchmal einfach keine Lust auf die immer gleiche Hand. Wir leben in einer Welt voller Statussymbole und mein Toy ist das Statussymbol für meinen Schwanz. Ich kann es mir leisten, mein bestes Stück zu verwöhnen. Und ich will es mir leisten.
Das Schöne an der Selbstbefriedigung ist ja die Flexibilität und Unabhängigkeit. Man fängt an, hört auf, fängt wieder an. Bringt sich kurz vors Ziel, bricht dann aber wieder ab. Nur um paar Stunden später den aufgestauten Druck noch intensiver zu genießen. Mal bereitet man sich vielleicht auch auf ein Date vor. Man will ja nicht zu früh kommen. Oder man verzichtet lieber, damit es nicht wieder eine halbe Stunde dauert.
Die Möglichkeiten sind unendlich. So nehme ich gerne auch mal meinen Hodensack in die Hand. Hatte Zeiten, wo ich es geliebt habe, meinen Damm dabei zu streicheln oder mir immer wieder eine ganz konkrete Szene auszumalen. Doch heute ist es viel einfacher geworden. Von Pornos halte ich mich meistens fern, sie verstellen nur den Blick aufs Wesentliche, nämlich den Menschen. Vertraue auf meine Fantasie oder Bilder/Videos von Gespielinnen. Meist reicht eine Hand und genug Entspannung. Dann beginnt die Reise.
Hauptsache genug Abwechslung und bloß keine Eile. Jede Pause erhöht die Spannung, auch wenn es manchmal verdammt schwer fällt aufzuhören.
Zuerst noch zaghaft massiere ich mein Glied. Genieße das Gefühl, wenn das Blut meinen Schwanz größer und hart werden lässt. Lasse mir für die Bewegung Zeit, lege kurze Pausen ein. Warte bis sich die ersten Lusttropfen zeigen. Verteile meinen Saft gründlich, schließlich ist das hier keine Trockenübung. Und auf den ersten Tropfen folgt bald mehr. Je nachdem wie hart er jetzt ist, variiert der Rhythmus und auch der Druckpunkt. Mal will der Schaft mehr Aufmerksamkeit, mal die Eichel. Hauptsache genug Abwechslung und bloß keine Eile. Jede Pause erhöht die Spannung, auch wenn es manchmal verdammt schwer fällt aufzuhören.
So steigt die Lust, schwappt fast über und doch halte ich sie noch zurück. Räume meinen Kopf wieder frei, lasse meinen erigierten Schwanz kurz los, atme tief durch und dann geht es weiter. Sobald ein bestimmter Punkt überschritten ist, gibt es kein Zurück mehr. Die Bewegungen werden jetzt immer schneller und intensiver. Vielleicht stimmt auch die Hüfte ein und dann kommt es nur noch auf eines an: Wie lang kann ich es zurückhalten, bevor ich abspritze? Bis ich nicht mehr kann, das heiße Sperma aus meiner Eichel spritzt und meinen Lippen ein lautes Stöhnen entweicht.
Headerfoto: Mann in Badewanne via Shutterstock. („Körperliches“-Button hinzugefügt, Bild gedreht.) Danke dafür!
Ganz ehrlich: das mit dem „immer am Ende Sperma“ stimmt einfach überhaubt nicht! Das ist ein falsches Dogma was aufgelöst werden sollte. Männlicher Orgasmus und Sperma haben nix miteinander zu tun. Gerade bei der Selbtbefriedigung braucht es das nicht. Mein Tipp: beschäftigt euch mal mit der taoistischen Sexuallehre (z.B. von Mantak Chia)!