Das Leben geht zu schnell? Wie ich lernte, bewusst zu entschleunigen

Ständig vergleichen wir uns (bewusst und / oder unbewusst), jagen von einem Termin zum nächsten und sind dann erschöpft und müde vom Alltag.

Wundern wir uns dann wirklich, dass schon Ende November ist?

Ich fasse mir gerade selber ganz doll an die eigene Nase, denn viel zu oft passiert mir das auch. Und dann sitze ich morgens vor meinem Tagebuch und erwische mich dabei, wie mir morgens um 6 Uhr schon 100 Dinge durch den Kopf schießen, die ich ja nicht vergessen darf zu erledigen! Dann fällt mir zum Glück wieder ein, dass wir nur einmal auf diesem Planeten sind und nur einmal „heute“ ist.

Jeden Tag einen schönen Moment einplanen

Keine Sorge, ich komme euch jetzt nicht mit: ‚Lebt immer im Hier und Jetzt‘. Das wäre utopisch, denn an Verpflichtungen und Rechnungen bezahlen kommen wir nun mal nicht vorbei. Nein, ich meine damit, dass jeder Tag etwas Schönes beinhalten sollte. Etwas, was jeden Tag lebenswert macht. Ob allein oder mit anderen.

Ich wollte nie so jemand sein, der nur fürs Wochenende oder den nächsten Urlaub lebt.

Doch seitdem ich eine Ausbildung in Vollzeit mache, merke ich, wie ich viele entspannende und wohltuende Dinge aufs Wochenende verschiebe. Dabei wollte ich nie so jemand sein, der nur fürs Wochenende oder den nächsten Urlaub lebt.

Irgendwie bin ich da so reingerutscht, ohne es richtig mitzukriegen. Zack saß ich da, überfordert, ständig müde, ständig nörgelnd und ohne wirklichen Zugang zu meinen Gefühlen. ‚Kann der Tag nicht mehr als 24 Stunden haben?‘ , wünsche ich mir dann oft.

Zum Glück fällt mir mittlerweile auf, dass das Quatsch ist! Was mir vor meinem Burnout sicher nicht passiert wäre. Wie ich versuche das zu ändern?bIch mache jetzt wieder jeden Tag eine Sache, die mir am Ende jeden Tages eine schöne Erinnerung hinterlässt.

Ich weiß, das ist gar nicht so einfach, wenn das eigene Umfeld von einem Meeting zum anderen rast und es immer mehr zur Gewohnheit wird, sich bei Telefonaten oder Kaffee-Dates nur noch beim anderen zu beschweren, sich über das, was „fehlt“, zu beklagen.

Wenn ich selber wieder in diesem Sog drin bin, dann drücke ich auf Stopp – so wie jetzt.

Wenn ich selber wieder in diesem Sog drin bin, dann drücke ich auf Stopp – so wie jetzt. Und wenn ich dann mal richtig hinhöre, merke ich super schnell, was mir eigentlich fehlt. Nicht mehr Zeit, besseres Wetter, weniger nervige Covid-News, ein Ehemann oder ein Haus auf Mallorca.

Was ich wirklich brauche

Es ist die Natur, Ruhe, eine Handypause, kreatives Rumwerkeln, ein gutes Buch – kleine Dinge.

Ob Vollzeit in Ausbildung, Studium, Job, 2-fach Mama oder was wir sonst für Ausreden haben, wieso, weshalb, warum es heute nicht klappt. Am Ende eines jeden Tages sollten wir froh und dankbar sein für jeden erlebten Tag! Weniger darüber meckern, was wir alles noch nicht erreicht oder geschafft haben, und mehr das sehen, was schon da ist und bereits geschafft ist.

Weniger darüber meckern, was wir alles noch nicht erreicht oder geschafft haben, und mehr das sehen, was schon da ist und bereits geschafft ist.

Und wie geht das? Wie fange ich damit an? Am besten wohl bei mir selbst!

Ich zum Beispiel möchte seit Jahren Saxophon lernen! Habe sogar einen Gutschein für meine erste Unterrichtsstunde seit über einem Jahr an meiner Pinnwand hängen!

„Nächste Woche wird’s schwierig, da schreibe ich zwei Klausuren und muss noch dies und das erledigen. Ach und besser warte ich noch, bis das und dies erledigt ist.“

Nö! Sag ich da zum inneren Leistungsdruck, zum Stress und zu meinem inneren Nörgler!

Es muss ja nicht gleich das Erlernen eines neuen Instrumentes sein oder das Bestiegen vom Kilimandscharo sein.

Es muss ja nicht gleich das Erlernen eines neuen Instrumentes sein oder das Bestiegen vom Kilimandscharo sein.

Ich denke aber, wenn wir alle in uns reinhören, finden wir auch alle mindestens eine Sache, die guttut! Die uns resettet, die uns Kraft gibt für den nächsten Tag und die Tagebuchseiten wieder mit „Gestern war ein schöner Tag, weil..“ starten lässt.

Breathe, peace and love!

Eure Marisa

Headerfoto: Ron Lach via Pexels. (Kategorie-Button hinzugefügt und Bild gecroppt.) Danke dafür! 

Marisa ist 32 und aus Köln. Sie schreibt über mentale Gesundheit, das Leben und Veränderungen in unserer verrückten Zeit.

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