Sie ist seine Ehefrau und ich „nur“ die Freundin – über meine Beziehung zu einem verheirateten Mann

Wenn man wie ich manchmal um zwei Uhr nachts wach wird, um dann unter anderem zu googeln, ob es auch anderen Menschen wie mir ergeht, wird man (ich) bitter enttäuscht. Um nun niemanden auf die Folter zu spannen, ich suchte konkret nach Anekdoten von Leuten, die in einer Beziehung mit einem verheirateten Menschen stehen. Noch konkreter: Beziehungen zu einem getrennt lebenden, verheirateten Mann.

Sofort spuckt die Googlesuche dann diverse Affären-Artikel von „Wird er sie für mich verlassen?“ über „Mädchen, tu dir diesen Kummer doch nicht an!“ aus und offenbart die vielen fantastischen Vorteile der Polygamie, über die vielen Leidensgeschichten der heimlicher Geliebten.

Nur meine Geschichte, unsere Realität, findet sich auf den ersten Klick nicht wieder. Dazu müsste man schon genauer recherchieren und am besten von unserem ehemaligen Bundespräsidenten und seiner Ehefrau und/oder seiner Freundin wissen. War es nicht einst unter anderem dieser Skandal, der Deutschland mehr noch zu schaffen machte, als sein eigentliches politisches Wirken?

Ein verheirateter Mann, eine verheiratete Frau und dann die Freundin, die trotz langer Partnerschaft immer und immer wieder interviewt wurde, wie sie die Rolle der ewigen Liebschaft ausfüllen könne.

Noch immer weiß ich nicht genau, wie mir diese Interviews helfen sollen, denn sie sind eben nur ein Beispiel für ein scheinbar funktionierendes Modell, von dem ich recht ratlos betroffen bin.

Während ich mit Mitte dreißig langsam aus den Jungmädchenträumereien herauswuchs, lernte ich ihn kennen. Mitte vierzig, Vater eines wunderbaren Kindes, noch verheiratet.

Mein Partner offenbarte sich mir nicht sofort, als wir damals zusammenfanden. Ich wollte immer heiraten. Es gelang mir nur nie. So auch heute nicht. Denn während ich mit Mitte dreißig langsam aus den Jungmädchenträumereien herauswuchs, lernte ich ihn kennen. Mitte vierzig, Vater eines wunderbaren Kindes, noch verheiratet. Das Wort „noch“ ist hierbei nicht ganz korrekt, weil es impliziert, dass hier bald eine Scheidung anstünde.

Er erklärte mir, damals sehr zögerlich, dass er nicht vorhabe, nochmals den Bund der Ehe einzugehen, weil beide auch gar nicht vorhätten, sich scheiden zu lassen. Für mich eine etwas ausweglose Situation, hatten wir uns doch bereits Hals über Kopf so sehr verliebt, dass ein Ausstieg hier zumindest anfangs stärker geschmerzt hätte als der Verzicht auf eine in irgendeiner fernen Vorstellung liegenden Eheschließung.

Wenn er schon verheiratet ist, aber leider nicht mit dir

Erst mit der Zeit, auch unter Einfluss vieler Gespräche mit Freund:innen, Kolleg:innen oder der Familie, dämmerte mir, ich gebe einen großen Wunschtraum auf, für einen Mann und seine Frau. Wie es mir dabei geht, stellte sich als Frage vermutlich nie so richtig, denn ich fühlte mich schon das ein oder andere Mal belächelt. Diese Beziehung sei doch noch ganz frisch, darüber müsse man jetzt ja schließlich noch nicht reden.

Richtig, aber irgendwann vermutlich schon und sich dann wieder zu lösen, erscheint genauso albern wie schwierig. Also wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, meine Gefühle dahingehend zu beleuchten und nicht nur die Gründe für seine Nichtscheidung zu erörtern?

Es gibt diese Gründe nämlich selbstverständlich und es sind nicht wenige. Versicherungen stehen hierbei an erster Stelle. Die Abhängigkeit, die wir mit der Unterzeichnung eines Stück notariell beglaubigten Papieres besiegeln, führt nicht selten dazu, dass viele Paare nach einer Trennung keine Scheidung in Erwägung ziehen.

Die Vorteile für Eheleute sind immens, während Nichtverheiratete oftmals hintenanstehen. Ebenfalls für eventuell entstandene Kinder.

Aus diesem Grund ist der Partner der Ex meines Freundes (hui, kompliziert) vermutlich ebenfalls noch verheiratet. Sie alle können und wollen nicht auf Gelder verzichten, auf Ansprüche, Rücklagen, Rente etc. und ich habe dafür großes Verständnis. Die Vorteile für Eheleute sind immens, während Nichtverheiratete oftmals hintenanstehen. Ebenfalls für eventuell entstandene Kinder.

All jene Vorzüge durch ein teures Scheidungsverfahren, Anwaltskosten und Unterhaltsansprüche aufzugeben, nur damit man die neue Partnerschaft nicht gefährdet, klingt nahezu naiv. Niemand würde von seinem heißgeliebten Gegenüber solch ein Opfer verlangen. Und doch schmerzt es eben, wenn hier irgendwer Opfer bringen muss – in diesem Fall ich.

Ich wünsche mir eine Ehe. Ich wünsche mir diesen kleinen Ring als Symbol einer großen Sache. Ich wünsche mir das Gefühl, die Verbundenheit. Ich bin seine Freundin, sie ist seine Ehefrau. Es macht etwas mit mir, dies zu wissen.

Denn ich wünsche mir eine Ehe. Ich wünsche mir diesen kleinen Ring als Symbol einer großen Sache. Ich wünsche mir das Gefühl, die Verbundenheit, die Illusion. Ich bin seine Freundin, sie ist seine Ehefrau. Auch darüber darf sich ausgetauscht werden. Es macht etwas mit mir, dies zu wissen.

Sie teilen denselben Nachnamen und regelmäßig sitzt sie in seiner Küche, über Papiere, Rechnungen und Steuererklärungen gebeugt und ich bilde mir ein, etwas zu verpassen. Ausgeschlossen zu sein. Nicht Teil dieser intimen Verbindung zweier Menschen, die ich so nicht nachvollziehen werde.

Also google ich mich um zwei Uhr nachts auf der Suche nach anderen wie mir wach und wacher, aber finde keine Antworten auf die Frage, wie ich mit meinem Gefühl umgehen kann. Eine herbe Enttäuschung, zu der Enttäuschung, die sich ja bereits dazu aufgerafft hat, mich wach zu halten.

Headerfoto: Ba Tik (Kategorie-Button hinzugefügt, Bild gespiegelt und gecroppt.) Danke dafür!

Laurine Lauretta, ein Perpetuum Mobile. Zwischen alleinerziehender Mutterschaft, pädagogischer Arbeit und Frausein, bleibt noch genug Zeit sich viele Gedanken um die Liebe, das Leben und allerlei Unsinn zu machen. Hier in Wort und Text.

16 Comments

  • Ich denke, die meisten Frauen die sich auf einen verheirateten Mann einlassen, sind im Grunde genommen einsam und verzweifelt. Ich sage. dass nicht um diese Frauen abzuwerten, sondern weil ich es aus eigener Erfahrung kenne. Ich habe seit circa vier Jahren Kontakt zu einem verheirateten Mann, dass er verheiratet ist, erfuhr ich allerdings erst vor sechs Monaten. Wir haben nie miteinander geschlafen und ich bin froh darüber, dass dies nie geschehen ist. Meine innerer moralischer Kompass und Instinkt haben mich immer an seiner Aufrichtigkeit zweifeln lassen. Nach eigener Recherche im Internet und Gesprächen mit meiner Therapeutin verlässt kaum ein Mann die Ehefrau für die Geliebte. Es ist die Ausnahme. Als Frau sollte man da rational vorgehen und sich dieser Realität bewusst sein. Die Geliebte zu sein ist auch nicht gerade eine gesellschaftlich respektiere Position. Man sollte auch die Situation der Ehefrau reflektieren… Es ist gegenüber ihr sehr unfair und sich ernsthaft fragen “ Warum man seine eigenen Bedürfnisse über die anderer stellt“. Der Mann, der die Verfügbarkeit beider Frauen genießt, ist meiner Meinung nach nur ein moralloser Oppurtunist und Egoist. Beide Frauen leiden. Er lehnt sich bequem zurück und genießt die Vorteile beider Beziehungen. Ich denke als Frau sollte man solchen Männern eindeutig signalisieren, dass man so etwas nicht toleriert. Männer brauchen die Begrenzungen der Frauen und die Spiegelung um zu verstehen, dass sie moralisch falsch handeln… It’s a men’s world, aber nur wenn du es zulässt✌🏼💕💕😉

  • Haha, da freue ich mich mal wieder meiner Prinzipien und meines Bauchgefühls!
    Ich bin Single, ledig und per Online-Dating auf der Suche nach einer festen Partnerschaft, spätere Ehe nicht ausgeschlossen.

    Jetzt hatte ich eine zeitlang (ca. 3 Wochen) mit einem Mann geschrieben, der sich sichtlich Mühe machte im Kontakt und auch das Profil war ganz passabel. Er stoch aus den anderen Kandidaten heraus, er gab an „Single“ zu sein (die Option „getrennt lebend“ oder „frag mich“ hätte es auch gegeben.).

    Jetzt kam es zum erstmaligen Telefonat und da kam heraus, dass er verheiratet ist, aber sich selbst als „Single“ betrachtet, da er ja schon seit 3 Jahren getrennt wäre, auch räumlich, er hätte zwei Kinder (16 und 19) und seine Frau würde ca. 25 km entfernt wohnen. Eine Scheidung wolle er sich aus finanziellen Gründen nicht leisten, er sähe keinen Bedarf. Aber eher würde die Berliner Mauer wieder aufgebaut werden, als dass er mit seiner Ehefrau nochmal zusammen käme, so seine Worte.

    Da sagte ich ihm gleich, mit verheirateten Männern wollte ich nichts zu tun haben, egal wie er das betrachten würde, und mir wurde schnell bewusst, dass das „kein Fisch, kein Fleisch ist“, wie man in Bayern sagt.

    Interessanterweise denke ich, dass er da einen sehr egoistischen Realtiätsverlust hat bzw. eine anmaßende Deutungshoheit, wohl eher eine Fehl-Konstruktion der Realität, wenn er sich als Single bezeichnet, denn über seinen Tellerrand schaut er ja nicht hinaus. In seiner Lebensrealität ist er sicher subjektiv Single, aber meilenweit von jmd. entfernt, der Single ist und ledig oder geschieden.

    Denn tatsächlich gibt es zahlreiche finanzielle, emotionale, juristische, lebenspraktische und auch energetische Verbandelungen, schwer klebrige Verstrickungen und auch finanzielle Risiken, die eine Ehe, wenn auch nur noch auf dem Papier bestehend, mit sich bringen kann, wenn er sich nicht scheiden lässt. Selbstverständlich.

    Wenn z.B. die Ehefrau 5 Jahre nach der Trennung sich doch scheiden lassen möchte, dann ist er automatisch in der Zugewinngemeinschaft und das bis dahin entstandene Vermögen, AUCH (!!!) innerhalb der Trennungsjahre wird geteilt, das muss er blechen, auch wenn die schon seit Ewigkeiten getrennt sind – denn erst ab dem Zugang des Scheidungsantrages und NICHT ab der Trennung, kann jeder wieder für sich wirtschaften.
    Da kann der Mann, der Geld sparen wollte, also bitterböse auf die Nase fallen und hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht! (Es gibt viele gute Auflistungen im Netz: „Nachteile, sich nicht scheiden zu lassen“, die zumindest die rechtlichen Risiken mal aufzählen.) Und so bleibt er immer von dem „Wohlwollen“ bzw. der Willkür seiner Ehefrau abhängig! Eine „tolle“ Situation für die neue Partnerin…nicht wahr?

    Das kann soweit gegen, dass die neue Partnerin, die diesen Schmarrn* glaubt (*er ist ja wie ein Single, haha), ihm in der Beziehung den Rücken freihält, damit er gut verdienen kann oder man sich gemeinsam etwas aufbaut…und sobald die Ehefrau die Scheidung einreicht, ist die Hälfte der ganzen Kohle futsch, die er doch nur machen konnte, wegen der Unterstützung bzw. Beziehung zu seiner neuen Freundin!
    Und wenn dann erst Kinder in einer solchen Konstellation entstehen, kann das ebenfalls erb-rechtliche und sonstige gravierende Nachteile für sie bringen!

    Also ganz ehrlich und so sehe ich das: Ein verheirateter Mann, der in Trennung lebt und nicht geschieden ist, oder das nicht vorhat, ist für mich moralisch inferior und käme niemals in Frage! Weil die neue Partnerin immer den Kürzeren zieht. Auf viele Aspekte wurde ja hier schon eingegangen, Stichwort Feindbild in der Außenwirkung, widerliche „Zweck-„Kontakte wegen Versicherungen und anderer Verstrickungen, Aufgabe des Traums zu heiraten, vergeudete Lebenszeit, etc. pp.

    Das Fatalste allerdings, was ich glaube, ist, dass eine solche Konstellation das Selbstbewusstsein, das Selbstvertrauen und auch den natürlichen Stolz der neuen Partnerin unbewusst oder bewusst völlig untergraben kann und somit ihre Lebensfreude, Klarheit, Schönheit und Kraft! Das würde ich auf keinen Fall unterschätzen!

    Und ich würde mich auch nicht auf einen Mann einlassen, der sich scheiden lassen wollte, nö. Erst (!) muss er seine Sachen geregelt und einen klaren sauberen Schlußstrich, sprich Scheidung, gezogen haben, ohne dass schon etwas Neues sich abzeichnet und ERST DANN kann er wieder auf die Suche gehen und sich „anbieten“. Denn es ist einer Frau nicht zuzumuten irgendjemanden zu bitten, sich scheiden zu lassen…hallo, das ist doch erbärmlich!

    Und es ist auch Augenwischerei plötzlich zu sagen „Es ist ja nur ein Blatt Papier“, denn für dieses Blatt Papier, das so weitreichende emotionale, wirtschaftliche, privatrechtliche Folgen hat, wurde zum Zeitpunkt der Eheschließlung ja i.d.R. ein riesen Trubel gemacht! Und plötzlich soll es nichts mehr wert sein? Na, dann muss man das Papier eben auch tatsächlich in der Realtität „entwerten“, sprich Scheidung.

    Fazit: Jede Frau hat das Recht die Nummer 1 des Mannes zu sein und sollte sich niemals in die Position begeben einer 2. Geige, wenn auch nur auf dem Papier oder bzw. „Nicht-Papier“! Auf einer solchen Beziehung (getrennt, aber nicht geschieden), da liegt kein Segen für eine neue Partnerin drauf und es bringt der neuen Partnerin überhaupt nichts.

    Widerlich, wie bequem es sich manche Typen machen wollen. Und wenn Dein Freund Dir dann sagt „Schatz, ich würde alles für Dich tun“, dann kannst Du nur Verachtung empfinden, denn du denkst Dir, Du konntest Dich ja noch nicht mal scheiden lassen….

    Finger weg von so einem Krampf! Dein Selbstwertgefühl wird es Dir danken!
    NIEMALS mit einem verheirateten Typen anbandeln, wenn Du was Echtes suchst, egal, wie lange der schon getrennt ist!!!!

    Never ever!

  • Liebe Laurine,
    auch ich führe eine solche Beziehung seit einem Jahr. Er hat vier, teils erwachsene, Kinder und teilt sich mit seiner Ex und seinen Kindern aus finanziellen Gründen ein Haus.
    Aber er steht vollkommen hinter mir und ist immer da, wenn ich ihn brauche (mit zwei noch sehr kleinen Kindern).
    Er liebt mich aufrichtig, doch es fällt ihm schwer, nach über 20 Jahren (monogamer) Ehe Gewohnheiten abzulegen. Verständlich, finde ich. Du musst schon eine starke, gefestigte Persönlichkeit haben und vielleicht auch einen Teil deiner Träume konventionellerer Art aufgeben, dann kannst du in dieser Konstellation trotzdem sehr, sehr glücklich sein.
    Ich zumindest bin es.
    Versuche, im Jetzt zu leben, dann wird sicher auch eine sensationelle Zukunft auf euch warten. Nehmt euch so wahr, wie ihr seid.
    Alles Liebe, Nadine

  • Wer über längere Zeit, gar über Jahre und vielleicht noch mit einer Hälfte eines befreundeten Ehepaares, eine Affäre betreibt, sollte sich über zwei Dinge wirklich Gedanken gemacht haben. Als Frau wirst du bei Bekanntwerden immer das „Übel“ verkörpern. Eure gemeinsamen Freunde werden meist in dir den Zerstörer einer intakten Familie sehen und der betrogenen Freundin viel Anteilnahme geben, von der selbst der betrügende Ehemann noch profitiert. Welche Meinung die anderen Frauen eures Freundeskreises von dir haben, muss wohl nicht kommentiert werden. Aber für mindestens eben so überdenkenswert halte ich den Fakt, dass man sich mit einer lang andauernden Affäre selbst „vom Markt“ nimmt. Man glaubt, fast alles zu haben und damit zufrieden sein zu können, raubt sich jedoch wertvolle Jahre, die nicht selten letztlich bereut werden. Nämlich, wenn man dann tatsächlich wieder einen tollen Partner ganz für sich hat und vorallem behalten kann. Wäre zu überlegen, oder?

    • Alex du hast den Text nicht verstanden. Das Ehepaar lebt getrennt. Beide haben offiziell neue Partner*innen. Nur eben auf dem Papier sind sie noch verheiratet, weil sie dir dadurch bestehenden Privilegien nicht aufgeben möchten. Ein Kommentar passt also gar nicht.
      Vg

  • Hallo, auch ich befinde mich seit Jahren in einer Beziehung mit einem verheirateten Mann… Scheidung ist Thema, aber seine Frau lässt ihn nicht los. Würde mich freuen von dir zu lesen.

  • Liebe Laurien,

    danke für deinen tollen Blog. Er ist wirklich sehr schön geschrieben und hat mir etwas Mut gemacht.
    Hier ist noch jemand in der gleichen Situation. Ich bin seit fast 2 Jahren in einen verheirateten, aber getrennt lebenden Mann verliebt. Er und seine Frau besitzen ein Haus, keiner von beiden will ausziehen. Erschwerend für mich kommt noch hinzu, dass er in der USA lebt und ich hier in Deutschland. Daher muss ich jeden Tag mein Vertrauen neu überprüfen und festigen. Es gab viele Krisen zwischen ihm und mir, aber wir haben uns immer wieder verbunden. Ich kann dir nur den Rat geben: pfeiff auf gesellschaftliche Konventionen und was andere Leute denken/sagen. Rede mit ihm über deine Sorgen und Ängste und nicht mit anderen. Wir konnten durch reden auch schon viel Sch… aus der Welt schaffen. Aber du bist bereits in meinen Augen super stark, weil du sein Wohlergehen (seelisch und finanziell) vor deine Prinzipien stellst.
    Ich wünsche dir weiterhin alles Gute für eure Beziehung. Bleib stark.

  • Ich bin auch in dieser Situation, allerdings älter und ohne Heiratswunsch. Trotzdem nervt es mich immer wieder, dass er verheiratet ist und somit nicht frei für eine neue Partnerschaft. Es steht immer die Ehefrau in der Mitte, und das hat nun mal rechtliche Folgen.
    Leider stirbt die Liebe dadurch und es bleibt eine Interessengemeinschaften. Man gibt für diesen Mann, der seine egoistisch eigenen Bedürfnisse nicht ändern will, seine eigenen Wünsche auf.
    Gemeinsamkeiten gibt es nicht
    Ich gebe dir den guten Rat, trenn dich und euch die jemanden, der frei ist für dich.it dem du deine Wünsche erfüllen kannst. Du wirst sonst immer hinter Frau und Kind stehen und das gibt irgendwann Frust und Hass

  • Liebe Laurine,
    auch ich habe schon oft im Internet nach Erfahrungsberichten von Frauen in ähnlicher Situation gesucht, und – wie Du es auch erlebt hast – nichts Passendes gefunden. Ich befinde mich nun seit fast 10 Jahren in einer solchen Konstellation. Mein „Mann“ (da fängt es schon an, wie bezeichne ich ihn vor anderen, nichts fühlt sich so ganz richtig an) leitet gemeinsam mit seiner Ehefrau ein kleines Unternehmen, es gibt mehrere Immobilien – alles Gründe, sich nicht scheiden zu lassen. Mittlerweile bilden wir fast so etwas wie eine Patchworkfamilie, teilen uns ein Ferienhaus, grillen gemeinsam. Einerseits bin ich froh, dass es keinen Rosenkrieg und keinen Zoff gibt, andererseits geht es mir wie Dir: ich verzichte auf einen Traum, auf diesen letzten Rest Zugehörigkeit. Rein rechtlich ist sie seine Familie, ich die Fremde. Und das tut auch nach all der Zeit noch weh… Aber dafür eine ansonsten funktionierende, liebevolle Beziehung aufgeben, mit 58 Jahren? Wäre das nicht dumm?

    Liebe Grüße
    Andrea

  • Auch ich bin in dieser Situation, nur leider habe ich erst vor kurzen nach 2 Jahren Wochenendbeziehung davon erfahren, und nicht von ihm. Ich weiß momentan nicht wie ich damit umgehen soll. Erster Reflex…Beziehung beendet, aber wie es so ist…ich kann meine Gefühle nicht einfach so abschalten

    LG M

    • Es tut mir sehr leid, wie du davon erfahren hast. Aber gerade in so einer Situation ist doch Ehrlichkeit wichtig. Wenn nicht mal das transparent kommuniziert wird. Was steckt dann noch hinter der Fassade? Ist er wirklich „nur noch“ verheiratet? Bist du doch eine quasi Affäre? Ich finde deinen Impuls genau richtig. Besser sich zu trennen, als bei einem verlogenen Spiel mit zu machen. Gerade in so einer Situation, bei der du sowieso hinten anstehst, ist Ehrlichkeit so wichtig.

  • Mir geht es genauso und das schon seit fast 3 Jahren. Ich bin jetzt nicht mehr so jung wie ihr, aber der Schmerz ist wohl der gleiche.

  • Liebe Laurine,

    mir geht es ganz ähnlich wie dir.
    Ich weiß, dass diese Situation herzzerreißend ist und einen an manchen Tagen aufrisst. Wenn du reden magst, du kannst dich jederzeit bei mir melden.

    Liebe Grüße
    Rebecca

  • Liebe Laurine

    Ich wünschte, wir würden nicht die gleiche Form der Beziehung teilen, aber dennoch ist es tröstlich zu lesen, dass es noch andere auf der Welt gibt, die sich freiwillig in diese Lage gebracht haben. Vielleicht liegst Du seit März nicht mehr nachts wach (was Dir zu wünschen wäre), aber wenn doch, so habe ich gerne ein offenes Ohr für Dich.

    Es grüsst
    Anna

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