Alles ist Akzeptanz. Wieso ich sage „alles“? Weil mir immer wieder auffällt, dass bei eigentlich jeder Art von innerem Konflikt oder Problem im Außen die Nicht-Akzeptanz erst mal im Wege steht. Wenn wir jedes Mal gleich etwas hinnehmen könnten – ob es das schlechte Wetter, eine nervige Eigenschaft an uns selbst oder anderen ist – dann wäre einiges leichter!
Dann hätten wir diesen inneren Widerstand nicht, müssten uns nicht aufregen und auch nicht den Kopf zerbrechen.
Warum ist es manchmal so schwer, Dinge einfach zu akzeptieren?
Doch wieso fällt es uns dann oft so schwer zu akzeptieren? Ist es der Wunsch nach Perfektion? Das Ego? Oder brauchen wir ab und zu Drama? Gehört Meckern zum Leben einfach mit dazu?
Kleiner Fun Fact am Rande: Ich meckere tierisch gern, wenn ich PMS habe. Manchmal über nichts Bestimmtes, aber so ein brummiges Seufzen muss dann mal raus.
Wieso fällt es uns oft so schwer zu akzeptieren? Ist es der Wunsch nach Perfektion? Das Ego? Oder brauchen wir ab und zu Drama? Gehört Meckern zum Leben einfach mit dazu?
Doch zurück zur Akzeptanz. Ja, das fällt mir oft schwer. Wie gern hätte ich so einen eingebauten Knopf, den ich dann drücken könnte! Doch manchmal braucht es eben Zeit und ich erlebe Akzeptanz als Prozess. Als Teenager wollte ich zum Beispiel immer größere Brüste haben: Neid, Verzweiflung, Tennissocken, das volle Programm!
Doch von Jahr zu Jahr fing ich an, meine Brüste so zu akzeptieren. Und heute mag ich sie genau so, wie sie sind.
Wieso?
Es gilt aber auch, die bewusste Entscheidung zu akzeptieren. Der Endgegner! Ein:e Partner:in, Familienmitglieder, Freund:innen, Kolleg:innen, Chef:innen …
Wie oft fragen wir uns im Laufe unseres Lebens: „Wieso?“ Wieso tut diese Person dieses, wieso jenes? Wieso versteht sie mich nicht? Wieso klappt es nicht zwischen uns? Wieso stehen wir schon wieder an diesem Punkt?
Wie oft fragen wir uns im Laufe unseres Lebens: „Wieso?“ Wieso tut diese Person dieses, wieso jenes? Wieso versteht sie mich nicht? Wieso klappt es nicht zwischen uns? Wieso stehen wir schon wieder an diesem Punkt?
Wieso, wieso, wieso? Wie viel Zeit wir mit diesen Fragen verbringen und dann bringen sie uns nicht mal die alles erklärenden Antworten!
Ja, so ist es:er:sie bzw. so bin ich (gerade) und das ist okay! Ich schaue jetzt auf mich, was ich ändern kann und lasse mein Gegenüber sein.
Ich schaue jetzt auf mich, was ich ändern kann und lasse mein Gegenüber sein.
Wäre das mal so einfach …
Wahrscheinlich ist auch diese Fähigkeit ein Prozess?
Meine Werte sind nicht umbedingt auch die meiner Freund:innen
Ich denke, dass wir uns dafür zunächst über unsere Werte bewusst werden sollten. Wenn meine Werte zum Beispiel Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind, die meiner Freundin jedoch nicht, dann bringt es ja recht wenig, wenn ich mich über jede Verspätung aufrege, oder?
Ich denke, dass wir uns dafür zunächst über unsere Werte bewusst werden sollten. Wenn meine Werte zum Beispiel Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind, die meiner Freundin jedoch nicht, dann bringt es ja recht wenig, wenn ich mich über jede Verspätung aufrege, oder?
Viel entspannter wäre es doch, wenn ich mir dessen bewusst bin und die Verspätung von vornherein in jede Verabredung einbaue.
Es ist also eine bewusste Entscheidung, die chronische Verspätung der anderen anzunehmen. Ende gut, alles gut?
Nee, leider nicht, denn manche Werte machen es einem echt schwer, sie anzunehmen. Werte, bei denen man sich fragt, wie man das hinkriegen soll bzw. ob man‘s überhaupt will.
Manche Werte machen es einem echt schwer, sie anzunehmen. Werte, bei denen man sich fragt, wie man das hinkriegen soll bzw. ob man‘s überhaupt will.
Wenn mein:e Partner:in ganz andere Vorstellungen von einer gemeinsamen Zukunft hat oder mein:e Chef:in meine Entwicklung im Unternehmen nicht fördert, dann stehen wir da. Was dann? Auch einfach hinnehmen und akzeptieren?
Nein!
Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich noch ganz radikal „Trennung“ und „Kündigung“ gesagt. Tut mir nicht gut, will ich nicht! Ich soll auf mich achten, also ist das die logische Konsequenz.
Konfliktpotenzial als Chance
Doch heute denke ich, dass diese Art von Konflikten viele Chancen bieten. Sich zu fragen, was und wieso einen etwas stört oder triggert. Ist es wirklich mein Gegenüber oder liegt die Ursache eigentlich in der Vergangenheit? Wieso ist meine Meinung die einzige Wahrheit? Gibt es Kompromisse? Könnte ich mein Denken auch aus einer anderen Sicht betrachten?
Ist es wirklich mein Gegenüber oder liegt die Ursache eigentlich in der Vergangenheit? Wieso ist meine Meinung die einzige Wahrheit? Gibt es Kompromisse?
Ich finde, solche Art von Fragen können wir uns ruhig öfter stellen.
Denn allein in Deutschland sind wir doch 83.000.000. Da lohnt es sich bestimmt, das ein oder andere Mal hinzuschauen
Könnte ich mein Denken auch aus einer anderen Sicht betrachten?
Und was ich dabei auch oft vergesse, ist, dass ich zwischenmenschliche Beziehungen viel mehr lenken kann, als ich denke. Es gibt nicht nur on oder off, zusammen sein oder Trennung, schwarz oder weiß! Es gibt emotionale Grenzen, die ich setzen kann, Kompromisse und Humor.
Einfacher gesagt als getan, deswegen macht wohl wirklich Übung die Meisterin.
Breathe, peace and love!
Eure Marisa
Headerfoto: Neemias Seara via Pexels. (Kategorie-Button hinzugefügt und Bild gecroppt.) Danke dafür!