Intelligenz macht einsam – Ich suche das große Ganze und will dabei keine faulen Kompromisse eingehen

Intelligenz macht ganz einsam. Es ist nicht das Alter, was es uns schwer macht, uns wieder neu auf jemanden oder etwas einzulassen. Es sind die Erfahrungen, die man bereits gemacht hat und die zur Reife beigetragen haben.

Je schmerzvoller die Erfahrungen, desto prägender. Sein Herz nicht komplett zu verschließen, ist eine echte Herausforderung für jeden, der intensive Beziehungen gelebt und vor allem daraus gelernt hat.

Solche Erfahrungen bieten natürlich eine unglaubliche Chance zu wachsen, sein Bewusstsein zu erweitern, sich selbst zu reflektieren und auch andere dadurch zu verstehen und akzeptieren zu können, so wie sie sind. Und doch bleibt da eine Leere, eine unerfüllte Sehnsucht nach etwas oder jemandem, die immer wieder droht, einen im Zug nach Nirgendwo mitzunehmen.

Je schmerzvoller die Erfahrungen, desto prägender. Sein Herz nicht komplett zu verschließen, ist eine echte Herausforderung.

Muss man selbst erst bei sich ankommen, um für eine neue Liebe auf einer höheren Ebene bereit zu sein? Ankommen. Ist das nicht das Gefühl, was erst durch jemand anderen so richtig ausgelöst werden kann?

Früher setzte ich mir Ziele und gab alles dafür, diese Ziele zu erreichen. Egal, wie lange es dauerte. Ich schaffte alles, was ich mir vornahm. Aber wenn dich das Leben so richtig beutelt, dich aufweckt und du nur noch froh bist, jeden Tag zu überstehen, rücken Ziele in den Hintergrund. All die Statussymbole, die einmal als wichtig galten, verblassen im Blick des großen Ganzen.

Worum geht es denn hier wirklich? Welche Werte machen in diesen Zeiten noch Sinn und wofür lohnt es sich zu gehen, wenn nicht für die eigenen Ego-Bedürfnisse? Macht es überhaupt noch Sinn, sich Ziele zu setzen oder ergibt sich der Sinn jeden Tag aufs Neue, weil ich meiner inneren Stimme zuhöre und folge, ohne zu wissen, wo das hinführt. Nennt sich das nicht Vertrauen?

Trotzdem fühle ich mich ab und zu einsam – vielleicht eine Krankheit unserer Generation: das Gefühl, sich nicht binden zu wollen.

Vertrauen in das, was ist. Vertrauen in mich, meine innere Stimme und dem, was da durch mich geschehen soll – immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um genau da auf die eigene, individuelle Art zu wirken – für das große Ganze. Selbst wenn oder vielleicht gerade weil ich alles weiß, was wichtig ist, bin ich trotzdem verunsichert über diese neue Lebensform – erwacht, bewusst, frei und erkenne, dass jede Lebensform seine Vor- und Nachteile hat.

Trotzdem fühle ich mich ab und zu einsam – vielleicht eine Krankheit unserer Generation: das Gefühl, sich nicht binden zu wollen. Und doch wissen wir, dass wir keine faulen Kompromisse eingehen wollen, dass wir unser volles Potenzial leben wollen. Nicht für uns selbst, sondern für das große Ganze, denn der Planet und Zeitgeist verlangt es von uns.

Und deshalb lasst uns weiter vertrauen und im Sinne des großen Ganzen aushalten, wie es einst unsere Vorfahren auf einer anderen Ebene taten und unsere Mission in freier, bedingungsloser Liebe weiterzuführen.

Sylvie Philipp ist junge 33 und fühlt sich manchmal wie 93. Nach einer langen Zeit der Veränderungen hinterfragt sie immer noch alles, was sich ihr bietet und erkennt, dass die einzige Gemeinsamkeit zwischen jetzt und damals ist: Ich existiere. Egal, was sich damals und heute im Außen abpielt und bliebig veränderbar ist – eines bleibt: Ich bin. Du auch. Und wir alle zusammen. Mehr Informationen findest du auf ihrer Website.

Headerfoto: Priscilla Du Preez via Unsplash. („Wahrheit-oder-Licht“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!

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