Liebe Frauen, Ihr kennt sie doch auch, die Männer, die am liebsten mit einem Shirt mit dem Aufdruck „Ich bin der Größte und ich hab’ ihn auch“ rumlaufen würden, ohne das auch nur ansatzweise ironisch zu meinen.
Die Typen, die alles anquatschen, was Brüste hat und nicht bei drei auf dem Baum ist, die Frauen in kurzen Röcken nachpfeifen, die ihr ganzes Geld in Kaltgetränke investieren, die sie den Frauen in Bars ausgeben, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, die die alten und abgelutschten Sprüche bedienen (vom Himmel fallende Engel und dergleichen), deren Hände schneller auf weiblichen Hintern zu liegen kommen, als die Hände der Frauen, denen die Hintern gehören, in den Gesichtern der Männer landen können, denen die schnellen Hände gehören.
Die Aufreißer und Zubeißer eben.
Doch tatsächlich gibt es doch ein paar besondere Exemplare, die durchaus Wert darauf legen, nicht zu ebendiesen zu gehören. Die Frauen nicht wie Objekte behandeln wollen, nicht wie Paninibildchen, bei denen sie erstmal schauen müssen, ob welche dabei sind, die ihnen noch fehlen. Und wenn ja, dann werden sie ins Sammelheft geklebt.
Ansonsten: Getauscht – drei Normale gegen ein Glitzerteil.
Die Männer, von denen ich rede, sind emanzipiert, sie sind sich ihrer Verantwortung in der Gesellschaft bewusst und sie übernehmen diese Verantwortung sogar.
Die Männer, von denen ich rede, sind emanzipiert, sie sind sich ihrer Verantwortung in der Gesellschaft bewusst und sie übernehmen diese Verantwortung sogar. Sie wollen Frauen, die ihnen ebenbürtig sind, und keine Dummtussen, mit denen man anstellen kann, was man will, solange sie einmal in der Woche ihre Nägel machen lassen können.
Ich rede von den Gentlemen, die allerdings nicht aus irgendwelchen anachronistischen und deswegen machomäßigen Gründen gentle sind und Türen aufhalten und selbstverständlich die Rechnung im Restaurant übernehmen. Sie tun dergleichen aus Respekt vor dem Gegenüber, vor dem Menschen, mit dem sie es zu tun haben – auch wenn sie auf diesen Menschen scharf sind.
Ja, es geht um jene wenigen Mannsbilder, über die Frauen hinter vorgehaltener Hand sagen: „Einer von den Guten.“
Nun könnte man natürlich sagen, dass die Guten auch die Braven sind. Die Harmlosen. Die, die keiner Fliege was zuleide tun, und deswegen auch keiner Frau. Die, vor denen man also keine Angst zu haben braucht, die ehrlich sind und die Frau nicht überrumpeln wollen mit verfrühten Annäherungsversuchen.
Die es voll ok finden, wenn sich nicht nach dem ersten Date heftig geküsst wird, um anschließend das allseits beliebte „zu Dir oder zu mir“ heiß ins Ohr zu flüstern. Nein. Das sind die, die warten, die Geduld haben, die nicht einfach rote Lippen küssen, weil sie anscheinend dafür da sind. Es sind die, die höchstens dezent anzudeuten versuchen, dass sie auf die Frau stehen.
Und vielleicht und unter Umständen auch mal mehr wollen würden könnten, wenn sie denn dürfen sollten …
Liebe Frauen, soll ich Euch mal was sagen?
Diese Männer sind in der großen Mehrheit einfach nur zu feige, um es anders zu machen. Um zu sagen, was sie wollen. Um es zu bekommen. Weil sie Angst haben. Angst. Vor Euch.
Diese Männer sind in der großen Mehrheit einfach nur zu feige, um es anders zu machen. Um forsch an die Sache heranzugehen. Um zu sagen, was sie wollen. Um es zu bekommen. Weil sie Angst haben. Angst. Vor Euch.
Weil sie davon ausgehen, dass sie alle Signale, die frau aussendet, missverstehen, weil sie sich ausmalen, wie frau über sie lacht, dass sie es überhaupt in Betracht ziehen können, von ihr was zu wollen, die nicht das verlieren wollen, was sie haben (wir verstehen uns doch so gut, das will ich nicht kaputt machen), die lieber leiden, die immer nur auf Standgas fahren, statt gegen die Wand zu donnern.
Sie sind Feiglinge, kleine, dumme Feiglinge. So einfach ist das.
Und bevor jetzt alle Männer (und Frauen) aufschreien, dass ich sowas doch nicht sagen kann, dass sowas doch nicht stimmt, dass ich doch nicht alle in einen Topf schmeißen kann, dass es sehr wohl die Männer gibt, die die Frauen respektieren und dass es nichts damit zu tun hat, dass sie ihren Schwanz einziehen, nur weil sie nicht mit ihm rumwedeln, denen seien zwei Dinge gesagt:
Erstens: Das eine schließt das andere nicht aus.
Ist mir doch wurscht, wie „alle“ Männer drauf sind. Ich beobachte. Mich. Und andere. Und ich ziehe meine Schlüsse.
Zweitens: Ist mir doch wurscht, wie „alle“ Männer drauf sind. Ich beobachte. Mich. Und andere. Und ich ziehe meine Schlüsse. Und ich komme unter anderem zum Schluss, dass die Feigheit sehr vieler Männer derart groß ist, dass sie sich nie und nimmer in ihrem Leben eingestehen würden, dass ich vielleicht doch und unter Umständen recht haben könnte.
Und dann lebt es sich doch ganz gut, als Guter, oder nicht?
Euer Adam
Headerfoto: Mann mit Kapuze und Bart (Stockfoto) via David MG/Shutterstock. („Gesellschaftsspiel„-Button hinzugefügt.) Danke dafür.
Lieber Adam,
ich denke dass auch ein Problem der Feiglinge darin besteht, dass sie nicht wissen wie sie eine Frau „den Hof“ machen sollen und dennoch die entsprechende Gleichberechtigung zu wahren. Ein einfaches „Hallo“ und die Wahrung der Gleichberechtigung und dem sehr dezenten Versuch eine Frau zu verführen führt nur allzu schnell in das klassische Friendzone Thema. Wird man zu aggressiv befürchtet der Feigling (zu dem ich mich selber dazu zähle) dass er Frau nicht mehr als gleichberechtigt behandelt.
@Katha, ich denke dass beste was Mensch (Geschlechter unabhängig) machen kann ist die Initiative zu ergreifen, wenn der/die Gegenüber einer/m attraktiv erscheint. Solange wie aber von vielen Frauen erwartet wird das sie von Mann angesprochen wird, solange wird immer ein gewissen Ungleichgewicht herrschen. Solange sind jene Männer, die alles ansprechen was Brüste hat, auch am erfolgreichsten.
Irgendeine wird schon anbeißen.
Die Männer, die aber tatsächlich auf Qualität gehen, die werden an dieser Stelle tendenziell eher leer ausgehen. Denn selbst wenn Mann einer von „den Guten“ ist, müssen die beiden Personen trotzdem Interesse aneinander haben und auf einer Wellenlänge sein. Da diese Männer also deutlich weniger Frauen „angraben“, da sie nur ausgewählte Frauen ansprechen und hier auch nicht mehrere gleichzeitig, gehen sie in der Gesellschaft auch eher unter und solange werden die Männer die alles angraben auch als erfolgreicher angesehen und tendenziell von den irgendwann dezent verbitterten „Guten“ nachgeahmt.
Adam, ihr seid verwirrend.
Bei uns ist das ja nicht anders, wir trauen uns ja auch nicht und machen uns nen Kopf, ob der andere uns mag, interpretieren jedes Wort und jeden Tonfall und kauen alles tausendmal durch.
Bisher sind wir davon ausgegangen, dass Männer die Initiative ergreifen, wenn sie es wollen (s. Film „er steht einfach nicht auf dich“). Also dachten wir, wenn er die Initiative nicht ergreift, will er uns nicht, sondern wirklich nur Freundschaft … Hmpf…
Was soll man da jetzt tun?