Von inneren Glaubenssätzen und kosmischem Gleichgewicht

Vergangenheit

Ich hatte all die Jahre diesen festen Glauben in mir. Ich dachte, dass ein Mann mich retten könnte. Es würde ein Ritter auf einem weißen Pferd kommen, der meinem Leben einen Sinn gibt, mich von meinen Unsicherheiten erlöst, mir die Angst vorm Leben nimmt. Und ich war auf der Suche, getrieben von der Angst und unglücklich, weil – oh Wunder – kein passender Kandidat an meiner Tür geklopft hat.

Irgendwann war ich zu müde und satt, um in ständiger Angst zu leben.

Aber irgendwann war ich zu müde und satt, um in ständiger Angst zu leben. Ich habe die Angst losgelassen und dabei eine Entscheidung getroffen: Die Entscheidung zu glauben. Daran zu glauben, dass ich schon irgendwann am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt sein würde. Und wenn nicht: nun ja, ich würde zumindest ein sehr entspanntes Leben führen.

Gegenwart

Auf einmal traf ich diesen Mann. Er stand plötzlich vor mir und ich verlor mich in seinen Augen. In wenigen Wochen gelang ihm etwas, das keinem Mann seit Jahren gelungen war. Ich habe die sorgfältig um mich herum aufgebauten Mauern niedergerissen und mich verliebt – aus ganzem Herzen und ohne Sicherheitsnetz.

Wie gerne hätte ich ihm geholfen, ihn gerettet. Aber man kann niemanden retten, der nicht gerettet werden will.

Und was soll ich sagen? Es ging schief. Er verliebte sich nicht in mich. Aber wer kennt das nicht: die schmerzliche Erkenntnis, dass die eigenen Gefühle unerwidert bleiben? Getrieben von seinen eigenen Dämonen – den ungelösten inneren Konflikten, den Gefühlen für die Mutter seines Kindes und der Angst, wieder verletzt zu werden – war er nicht bereit. Wie gerne hätte ich ihm geholfen, ihn gerettet. Aber man kann niemanden retten, der nicht gerettet werden will.

Zukunft

Dieser Mann hat mir das Herz gebrochen. Nicht dadurch, dass er meine Gefühle nicht erwidert hat, sondern dadurch, dass er mir etwas vorgespielt hat und mich an meiner Wahrnehmung zweifeln ließ. Und das alles, weil er nicht ehrlich zu sich selbst sein konnte. Da wäre mir im Nachhinein die eine oder andere Demütigung, die man so in Kauf nimmt, wenn man ein verliebter Trottel ist, erspart geblieben.

Dennoch empfand ich keine Wut, nur Traurigkeit. Jetzt, einige Zeit danach, empfinde tiefes Mitgefühl mit diesem Mann. Und sollte er irgendwann diese Zeilen lesen, so wünsche ich ihm, dass er irgendwann in der Lage sein wird, loszulassen; den Schmerz, die Verletzungen, die Ängste.

Es tut weh, es macht noch mehr Angst, aber das ist es wert.

Es tut weh, es macht noch mehr Angst, aber das ist es wert. Und für diese Erkenntnis möchte ich diesen Mann, der so unerwartet in mein Leben getreten ist, Danke sagen. Ich danke Dir.

Du hast mir gezeigt, dass das Spiel den Einsatz wert ist und ich für dieses Spiel bereit bin. Ich bin bereit, wieder etwas zu fühlen. Trotz des aktuellen Herzschmerzes, der Gefahr, ihn vermutlich künftig mehr als einmal zu erleben, bin ich wieder bereit, das Risiko einzugehen. Welcome back to the game.

Aber da war noch mehr. Du hast mir gezeigt, dass mein Glaubenssatz falsch war. Du konntest mich auch nicht retten. Kein Mann kann meine Probleme kompensieren, die innere Leere fühlen, mir meinen Weg zeigen. Also höre ich auf, das zu verlangen. Wie sagt man so schön: Die Rettung Ertrinkender ist Sache der Ertrinkenden selbst.

Ich glaube nach wie vor. Ich glaube daran, dass, wenn man weiß, was man will, das Universum für einen schon die richtige Tür aufmachen wird.

Und schließlich: Ich glaube nach wie vor. Ich glaube daran, dass, wenn man weiß, was man will, das Universum für einen schon die richtige Tür aufmachen wird. Ich weiß jetzt, was ich will. Ich will jemanden finden, mit dem ich gemeinsam glücklich sein kann. Ich muss selbst glücklich sein, dann finde ich jemanden, mit dem ich glücklich bleiben kann. Es ist ganz einfach. Was kann da schon schiefgehen?

Anna  ist eine Weltverbessererin. Ihre größte Angst ist es, den Reichtum, mit dem sie beschenkt wurde, zu verschwenden. Anna ist Ständig auf der Suche. Wonach, weiß sie selbst nicht so genau. Getrieben von dieser Suche, findet sie nur in der Natur ihre Ruhe: auf einem Berggipfel, auf einem Surfbrett, auf der Piste. Nirgendwo sonst fühlt sie sich frei von inneren Widersprüchen und gesellschaftlichen Konventionen. Annas Meditation ist es, durch die nächtlichen Straßen Aachens zu streifen, mit Musik in den Ohren, allein mit sich selbst.

Headerfoto: Ariana Prestes via Unsplash.com. ( „Wahrheit oder Licht“-Button hinzugefügt.) Danke dafür.

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