Liebe und Vertrauen sind die Basis von allem

Der Tag beginnt gerade. Es wird bald Regen geben. Schwere Wolken hängen am Himmel und die Luft scheint schmutzig trüb. Es ist ein perfekter deutscher Sonntag. Die Playlist schaltet auf Alberto Balsam von Aphex Twin. Ich sitze am Tisch.

Als ich nach oben schaue, zeigt die Uhr gerade acht. Es gibt so viel zu tun. Doch ich möchte schreiben. Mein Kopf ist voll und ich möchte etwas davon festhalten. Auch wenn ich wie immer weiß, dass es nur Bruchstücke, temporäre Ausschnitte aus einer viel breiter gefächerten Welt sind, die ich hier vermitteln kann. Das gesamte Spektrum sehe nur ich.

Niemand ist hier und lebt mein Leben für mich. Jetzt, hier, acht Uhr morgens irgendwo in Asien, sitze ich und betrachte meine innere Welt. Wie von einem flachen, kreisrunden Bergplateau aus, kann ich die sich weit unter mir erstreckenden Flächen überblicken, die sich zu allen Seiten bis zum Horizont ausbreiten, wo sie mit dem blauen Himmel zu einer Linie werden.

Die mächtigen Gebirge der Aufgaben, die tiefen, dunkeln Täler der Verzweiflung, die erfrischenden Wälder der Freude, die goldgelben, weiten Kornfelder der Erfolge, die kargen Steppen der Tage dazwischen. Die vielen Flüsse der Vergänglichkeit, die stetig und unwillkürlich allerorts durch die Landschaft mäandern.

Die versteckten, breiten Wasserfälle der Ideen, die von hoch oben in den dichten Dschungel der Sinnsuche fallen. Die kalten, schneeverwehten Weiten der Erkenntnis. Die trockenheißen Wüsten der Sehnsucht. Überall sind Siedlungen zu sehen. Menschen. Geschichten. Erlebnisse. Tausende Orte mit Namen. Die Siedlungen der zweiten Welt.

Menschen sollten sich immer selbst und ihre erste Welt lieben. Aber nur die zweite Welt bringt letztendlich eine Reflexion. Eine Wertschätzung. Schönes Wort. Deine Welt zeigt Stärken und Schwächen, die bei jedem und durch jeden unterschiedlich sind.

Was für den einen eine Stärke ist, ist für jemand anders eine Schwäche und umgekehrt.

Eine persönliche Eigenschaft oder Fähigkeit ist an und für sich neutral. Was für den einen eine Stärke ist, ist für jemand anders eine Schwäche und umgekehrt. Hinzu kommt noch deine eigene Ansicht der Dinge und die Ansicht der Menschen in der dritten Welt. Der Welt der noch Unbekannten und der Vielen da draußen, die noch in deinem Leben eine Bedeutung spielen werden, oder eben auch nicht. Vielleicht schon morgen, vielleicht nie.

Es kann möglich sein, dass die Bewertung der anderen nicht mit deiner Bewertung der Dinge übereinstimmt, was wiederum dazu beitragen kann, zu hinterfragen, wo man selbst steht. Wertschätzung bringt Freude, Geringschätzung Zweifel. Manch einer würde auf die Meinung anderer scheißen, dies führt aber meiner Meinung nach bald zur Überheblichkeit, zur Gleichgültigkeit und empathischer Entfremdung.

Vertrauen öffnet die Herzen. Verletzung verschließt sie.

Mag sein, dass dies bis zu einem gewissen Grad gesund ist, endet aber meist in Ansprachen, dass an alle gedacht ist, wenn jeder an sich denkt. Eine Ellenbogen- und Elitengesellschaft, in der sich jeder selbst der Nächste ist. Nährboden von Einsamkeit unter vielen. Was ist man schon, ohne die anderen? Ohne Freunde oder Familie. Ohne die Geschichten von und mit Menschen. Die geteilten Momente. Durch Verbindung. Offenheit und Ehrlichkeit. Vertrauen öffnet die Herzen. Verletzung verschließt sie.

Vor allem aber bringt die Verbindung und Interaktion mit Menschen eine Möglichkeit zur Freude. Eine Reflexion meiner Welt mit außerhalb. Immer eine Bereicherung. Überlagernder Humor. Hitzige Diskussionen. Gemeinsames Schweigen. Und die wunderbare Möglichkeit, miteinander etwas zu erfinden. Wir alle haben diese Macht.

Nicht immer kommt jedoch die Ausübung eben jener Macht zum erwünschten Ergebnis. Das hat viele Faktoren und ist vielleicht etwas besser zu verstehen, wenn man für einen Moment den Blick auf die Quantenmechanik wirft, wo sehr viele Analogien und Grundlagen zur Natur dieser Macht zu finden sind.

Die Quantenmechanik spricht von einem präparierten System, das genau so gestaltet ist, wie man es gern hätte. Eine Vorstellung eines vorherrschenden Zustandes und die darauffolgende, zu erwartende Entwicklung. Dafür muss natürlich, ganz nach Schrödingers Prinzip für eine Verifizierung eine Observation erfolgen. Und diese Betrachtung muss im Idealfall im Stillstand vollzogen werden.

Es ist (bisher) physikalisch gesehen nur eine theoretische Zustandsannahme. Die Annahme eines erwartungshaltungsgerechten Zustands, sagen wir eines Atoms, im Moment der Observation. So die Hoffnung der Forscher. Ein Blick auf die Bestandteile des Seins und ihre Beschaffenheit. Auf das, was die Welt im Innersten zusammenhält. Im Stillstand dieses Moments wird einem ein Einblick in die Funktionsweise und die damit einhergehenden, unendlichen Möglichkeiten allen Daseins gestattet.

Das Sein angehalten und in einem solchen Augenblick von zeitloser Unbeweglichkeit wahrgenommen. Ein wortwörtlicher Standpunkt. Der reinste Kern der Schöpfung. Ständig vollzieht sich so ein aufeinanderfolgender Einzel- und Erschaffungsprozess. Dieser ist jedoch nicht greifbar, denn sobald ich hinschaue, verschwindet er durch die Wechselwirkung von allen mit allem in der Welt der kleinsten Dinge hinter einem Schleier von Wechselwirkung und Einflüssen.

Ständig gibt es Schwankungen. Bewegung. Wellen.

Die Betrachtung des Zustands im Moment der Ruhe scheitert, da eben kein Stillstand zustande kommt. Ständig gibt es Schwankungen. Bewegung. Wellen. Einwirkung auf das komplette Sein von Allem. Vom Mikrokosmos, in dem jegliche Bedeutung verschwimmt, weil Atome groß wie Planeten werden und Quarkse nach simplen Regeln spielen, bis hin zu den Universen und Galaxien fernab jeglicher Vorstellungskraft ihrer Größenordnungen.

Ist man jedoch durch Verkleinerung erst bei der Quantenmechanik angelangt, kann man erkennen, wie die minimalste Veränderung im Mikrokosmos – welcher so klein wird, so unerheblich, dass alles unwahrscheinlich wird, selbst das Wahrscheinliche – einen enormen Einfluss auf den gigantischen Makrokosmos ausübt.

Kausalschwingungen. Alles was man tut, hat Auswirkung. Selbst das vermeintlich Unbedeutendste.

Jede Bewegung schwingt hinaus bis zu den Billiarden, Trilliarden Kilometern entfernten Galaxien und Universen und nimmt Einfluss auf ihren Zustand, Position und Erscheinung. Und so auch umgekehrt. Somit hat jede noch so unscheinbare Aktion eine gigantische Reaktion auf sämtliches Dasein zur Folge. Kausalschwingungen. Alles was man tut, hat Auswirkung. Selbst das vermeintlich Unbedeutendste.

Es ist interessant, wie sich das auch in den Menschen wiederspiegelt. Jeder von uns kennt das Gefühl, sich machtlos und fern zu fühlen. Wenn wir gefangen sind in unserem Mikrokosmos, wenn nichts mehr irgendeine Bedeutung hat, nicht mal das eben noch so Bedeutsame. Wenn Angst und Unsicherheit übernehmen und dich zum Spielball der Umstände werden lassen. Das Gefühl von Abspaltung und Entfremdung, das dich allein im Raum voller Menschen zurücklässt, da du mit niemandem eine Verbindung wahrnimmst. Nichts teilen kannst oder willst.

Das Gefühl, zu hinterfragen, wo(für) man steht und ob dort, wo man ist, der Ort ist, der für einen bestimmt war oder ob die Entscheidung im nächsten Moment einen zumindest in die richtige Richtung besserer Tage lenkt. Ob man nicht die vermisste Gelegenheit hätte nutzen sollen oder doch eher eine der vielen neuen Möglichkeiten das erhoffte, beschwingende Hoch und die Bereicherung mit sich bringen.

In der Reflexion liegt die dunkle, meist harte Wahrheit.

In der Reflexion liegt die dunkle, meist harte Wahrheit. Wenn man ihr aber mitten ins Gesicht schauen kann, stellt man fest, dass sie hier in diesem Mikrokosmos an Fürchterlichem verliert, je mehr man sie betrachtet. Wenn man ihr die Macht der Angst entzieht. Die sonst so grausige Observation wird dadurch zur wachsenden Neugier und führt im Idealfall zur Entmystifizierung der Zusammenhänge.

Wenn man die trockenen Fakten kennt, kann man mit ihnen arbeiten und sie zu seinen Gunsten nutzen, anstatt sie zu meiden. Grubenlampe an. Messung und Analyse im Stillstand des Moments vollziehen. Entschleunigung. Selbst bewusst sein.

Dieser Luxus ist jedoch nur dem Individuum gegönnt. Bei einer Fahrt durch die eigenen Gedanken kann jeder überall anhalten und im beliebigen Maß Zeit dort verbringen, wo er gerade Lust hat. Die Möglichkeit zur Ausübung dieser Fähigkeit endet allerdings an den Grenzen meiner ersten, eigenen Welt. Von da ab Neuland.

Ich bin auf die Interaktion mit der zweiten Welt angewiesen. Ich kann nicht in jemandes Kopf sehen, dort herumwandern und mich wie in einem Museum umsehen. Noch kann ich Einblick in die Gegebenheiten im individuellen, isolierten Alltag erhalten. Denn auch und gerade die Zeit allein nimmt niemand wahr, außer man selbst und dies ist ein nicht unerheblicher Teil des eigenen Daseins. You do you.

Durch deine Worte kannst du in meinem Kopf Welten erschaffen.

Aber ich kann mit dir sprechen. Und durch deine Worte kannst du in meinem Kopf Welten erschaffen. Kannst mir Bilder von Gegebenheiten malen. Landschaften und Charaktere beschreiben. Szenerien aus vergangenen und kommenden Tagen erzeugen. Je mehr du sagst, desto mehr wird deine Erzählung illustriert.

Nicht immer sind dafür viele Worte notwendig. Nur bedachte. Vielleicht eine geteilte Hoffnung für die Zukunft. Oder eine lustige, skurrile oder absurde Spinnerei, die uns zum Lachen bringt. Eine tragische Gegebenheit, die dir viel schwerer auf der Seele liegt, als es die meisten je wahrhaben werden.

Erzähl mir, was du willst. Zeig mir dein Vertrauen, zeig mir, wie nah ich dir bin oder sein darf. Denn das bringt das einzig Wahre: Verbindung. Eine Verbindung, die über Zeit und Raum erhaben ist. Eine Osmose unserer Welten.

Wir alle empfinden Freude und Leid gleichermaßen, wenn dies auch subjektiv manchmal etwas anders aussehen mag. Wenn wir uns jedoch bewusst sind, dass es uns im Kern allen gleich geht, dass wir alle aus denselben Teilen bestehen, können wir darin einen Zusammenhalt finden, der uns unserer Stärke bewusst macht. Denn wir teilen Gemeinsamkeit. Sind Teil eines Ganzen. Und bei diesem Prozess wird als Produkt die wohl wichtigste und Stärkste Kraft im Universum freigesetzt und ausgesendet.

Jede einzelne Geschichte, die du mir offenbarst, addiert eine neue Farbe oder Nuance zum Bildnis deiner Existenz in meiner Welt.

Jede einzelne Geschichte, die du mir offenbarst, addiert eine neue Farbe oder Nuance zum Bildnis deiner Existenz in meiner Welt. Es wird nie der absolute Mensch sein. Es ist, wie bereits erwähnt, grundsätzlich nicht möglich, mehr als einen Ausschnitt der zweiten Welt betrachten zu können. Ein theoretisches Konstrukt der Eigenwahrnehmung.

Aber es gewährt einen Einblick in diesen Moment mit dir. Die besten Gespräche finden meiner Meinung nach immer noch mit Wildfremden an einem für beide völlig unbekannten Ort statt.

Leider obliegt es der zweiten Welt natürlich auch immer, perspektivisch verzerrte Geschichten preiszugeben oder unbenötigte Variablen auszulassen, die zu Gunsten oder zum Nachteil für die eigene Person oder die anderer sein kann.

Dass man ja das eine oder andere weglassen kann, ist eine Annahme, die nicht nur physikalisch betrachtet eher bedenklich für ein zu prüfendes System ist. Eine einzelne Beobachtung innerhalb einer unvorhersehbaren, vorherrschenden Momentannahme ist an und für sich schon nicht wirklich repräsentativ genug, um als Messung einer komplexen, vorangegangenen Erwartungshaltung dem Ergebnis gegenüber gerecht zu werden.

Eine einzelne Observation vermag es nicht, eine These erfolgreich zu be- oder widerlegen. Dafür gibt es einfach zu viele Faktoren. Doch kommt eine zusätzliche Fehlinformation oder auch eine Fehlinterpretation hinzu, ist die Chance auf ein aufschlussreiches Messergebnis gleich Null und man endet wieder bei der Quantenmechanik, ihrer Wechselwirkung und der einhergehenden Unmöglichkeit einer erfolgreichen Observation eines anscheinend zufälligen Zustands im flüchtigen Moment des Augenblicks. Alles bleibt so schlussendlich nur eine Unbekannte in der großen Gleichung der Existenz. Ein Glaube. Eine Annahme.

In dieser dritten Welt treten andere Gesetzmäßigkeiten in Kraft.

Und so befinden wir uns plötzlich im Makrokosmos der dritten Welt wieder. In der Welt der und des Vielen. In der Welt der Unbekannten und vorherrschenden Klischeebilder. In der Welt, in der die Dinge durch ihre eigene Redundanz gleichgültig und blass werden. In der seit Menschengedenken jede Geschichte schon tausendfach durchlebt wurde. Millionenfach. In der nichts Neues mehr passiert, als die gleichen Abläufe. Wieder und wieder. Alles schon mal dagewesen. Lustlosigkeit. Trägheit. In dieser dritten Welt treten andere Gesetzmäßigkeiten in Kraft.

Die zweitgrößte, uns bekannte Kraft im bisher erforschten Universum ist die Gravitation. Man hat in Versuchen mit Uhren unter anderem festgestellt, dass die Zeit langsamer vergeht, je weiter sie sich diese vom Gravitationskern entfernt befinden, was ich sehr interessant finde.

Je näher zwei Welten, desto mehr Energie wird freigesetzt. Desto stärker werden die Schwingungen im Doppler-Effekt. Wird der Austausch. Wird die ausgestrahlte Energie. Die Zeit vergeht wie im Flug. Je weiter entfernt von der Einflusswirkung, desto weniger bewirkt das universelle Gesetz der Anziehung einen Effekt auf eine andere Welt. Der Radius wächst.

In einer nunmehr überskalierten Welt der großen Dinge, in der die Zeit schneller vergeht, da sie sich weiter entfernt vom Kern der Gravitation, sprich der Anziehung befindet, verliert das Detail an Bedeutung und wird obsolet. Ein übergeordneter Maßstab schiebt Ereignisse zusammen und schafft somit den essenziellen Grundpfeiler für die fundamentale Existenz der dritten Welt. Distanz.

Hier heißt es win or lose. Friss oder Stirb. Show or go.

Es ist eine Welt der Fremden und Unbekannten. Ein träger Kollektivgeist der Masse, dem die meisten anderen zumeist herzlich egal sind. Hier gilt eine etwas andere Etikette. Denn hier heißt es win or lose. Friss oder Stirb. Show or go. Act now or die trying. Carpe momentum. Alles in Bewegung. Alles ist möglich.

Nichts ist richtig oder falsch. Nichts ist lange von Belang. Schnell und schneller, weiter und immer weiter, komm schon, wir müssen los! Es gibt noch so viel zu sehen, zu lernen und zu erleben. Mehr und immer mehr. Been there, done that. Dreh den Sound lauter! Versteckt hinter tausend Gesichtern. Unsichtbar für jeden.

Der Mensch an sich ist ein Herdentier und tritt daher dem Neuen gegenüber grundsätzlich freundlich, aber mit gebotener Skepsis entgegen. Es ist dem Menschen angedacht, sich seinem Wohlbefinden stets als Erstes zu widmen und so sind Vermutungen, Abgrenzung und Misstrauen an der Tagesordnung in der Welt der allgemeinen Dinge all jener omnipräsenten Daseinsgruppen, derer man sich vielleicht nicht allzeit bewusst ist, auch nicht sein kann, derer man nicht habhaft wird oder werden könnte, die es vielleicht niemals ins Bewusstsein schaffen, die aber trotzdem existieren und ihren Einfluss nehmen.

Die dritte Welt kann die Angst produzieren, den Planeten zu zerstören oder Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben. Sie kann faszinieren und rauscht dabei wie bunte Gischt über diesen kreisenden Gesteinsbrocken, den wir Zuhause nennen. Milliarden von Leben. Der Mensch, so wird im Allgemeinen angenommen, wird in der breiten Masse als Individuum immer zu seinen Gunsten handeln. Er wird seine Erscheinung immer ins beste Licht rücken, um im Gerangel um die Topplatzierungen im Spiel des Lebens seine Position verteidigen zu können.

Wie viele kennst du? Willst du kennen? Wirst du kennen?

Jeder ist dort auf seinen Vorteil bedacht. Es gibt keinen wahren Altruismus in der dritten Welt. Alle wollen (über)leben und den besten Schnitt machen. Wollen ihr persönliches Glück finden. Oder haben es schon gefunden und wollen es behalten. 7 Milliarden Menschen haben den heutigen Tag unterschiedlich erlebt. Wie viele kennst du? Willst du kennen? Wirst du kennen?

Im Stillstand betrachtet sind wir das Ergebnis einer von unzähligen Möglichkeiten, die wiederum in sich unzählige Möglichkeiten bereithält. Die „many worlds“ Multiversentheorie spricht hier von der Betrachtungsweise, das die multiple, alternative Ereigniskausalität unabhängig von der schlussendlich getroffenen Entscheidung existiert.

In der einen Welt entscheidest du dich angenommen für Frühstück. In der anderen dagegen. Der Butterflyeffekt. Wo an dieser Stelle aber viele eine Singularität im Dasein erkennen, durch kausalitätsgebundene Handlungsabläufe nur begrenzte Spielräume sehen, geht man stattdessen bei dieser Theorie davon aus, dass beide Frühstückswelten unabhängig voneinander parallel existieren.

Alles ist möglich. Alles existiert. Und alles kann ins Sein gebracht werden.

So wie alle anderen (un)vorstellbaren Möglichkeiten in jeder nur erdenklichen Weise parallel existieren. Dies gibt uns ultimativen Zugriff. Alles ist möglich. Alles existiert. Und alles kann ins Sein gebracht werden. In unsere Existenz und die anderer. Vorstellungen. Ein Sprung in eine alternative Dimension.

Niemand muss mit nur einem Leben, mit einem Universum auskommen. Sondern mit unendlich vielen. Welten über Welten. Menschen, Planeten, Galaxien, Universen, Multiversen, unzählige Optionen und Möglichkeiten. Und wir fernab von Raum und Zeit mittendrin als ein Zentrum unter vielen. Sternenstaub.

Das Verständnis über uns selbst, über unser Licht und unsere Schatten, über die eigene Welt, aus der allein heraus wir nur agieren, kreieren und empfinden können, in einem Moment der Ruhe betrachtet, gibt uns jedoch die Kraft, die Energievorkommen zu fokussieren, um somit letztendlich die Wellen auszusenden, die die zweite, aber vor allem auch die dritte Welt dringend von uns allen braucht.

Die Basis von allem sind immer die Liebe und das Vertrauen.

Man muss dafür Zugang erhalten können. Die Basis von allem sind immer die Liebe und das Vertrauen. Man kann nun aber von den Menschen grundsätzlich kein Vertrauen oder Liebe erwarten. Sie ist im Gegenteil eher unwahrscheinlich anzutreffen. Menschen sind reserviert, und selten unvoreingenommen, wenn es um die Interaktion mit der Mehrheit der anderen Menschen aus der fernen und fremden, dritten Welt geht. Oft verständlich.

Einstein sagte einmal: „Der gesunde Menschenverstand ist die Summe aller Vorurteile, die der Mensch bis zu seinem achtzehnten Lebensjahr gesammelt hat.“ Nicht jeder erlaubt jedem Zugang zu so etwas Zerbrechlichem wie dem eigenen Vertrauen, einfach so, ohne Grund. Es wird meist im komplexen Chaos einer Begegnung scheinbar zufällig erschaffen und hält vielleicht einen dieser magischen Momente bereit, zerfällt aber auch wieder, um aufs Neue erschaffen zu werden.

Man darf sich jedoch nicht durch etwaige, ausbleibende Resonanz entmutigen lassen. Vertrauen schenken ist für uns alle ein wichtiges Gut. Es kann sehr viel Energie kreieren, wenn Aktion auf positive Reaktion trifft, Hoffnung spenden. Es kann aber auch sehr viel Energie kosten, wenn bei einer solchen vorgenommene Observation unerhoffte Ergebnisse entstehen.

Davon unbeeinflusst breiten sich die ausgesendeten Signale zwar dennoch konzentrisch in alle Richtungen aus, werden aber Opfer der Wechselwirkung der kleinsten Dinge und verlieren ihre Reinheit. Sie können sogar kippen und zu schwarzen Löchern werden.

Der Moment im Stillstand ist nur Theorie. Weggespült von den Gegebenheiten des Nächsten. Nichtsdestotrotz darf man selbst nicht aufhören, eben die Liebe auszusenden, um die ich mich selbst ebenso bereichert fühlen möchte. Auch ohne Resonanz. Das Angebot zu vertrauen auszusenden, weil ich dich vielleicht bereichern kann und du magst, wenn ich bei dir bin, ist schön.

Ich kann dich nur so sehr lieben, wie mich selbst. Und manchmal ein wenig mehr.

Ich kann dich nur so sehr lieben, wie mich selbst. Und manchmal ein wenig mehr. Weil du ein Teil von mir bist. Und ich von dir. Und wir von allem. Unkontrollierbar. Man kann nur darauf hoffen, dass von Zeit zu Zeit irgendwo aus einem endlosen Meer der Gleichgültigkeit erneut erste Welten auftauchen, um eine fremde, dritte Welt in eine neue, bereichernde zweite zu verwandeln. Und zwar genau durch das, was man selbst ist. So wie man ist. Im Moment.

Wir alle haben die Macht, die Zeit für einen Moment anzuhalten, uns und die anderen zu betrachten und im Rahmen der momentan vorherrschenden Wechselwirkung im gesamten Dasein aller möglichen Existenzen einen geeigneten Umgang mit den uns (nicht) bekannten Welten zu erdenken. Wir nennen es Prozess. Fortschritt. Evolution. Aber das Sein sieht das ganz anders. Es hat seinen ganz eigenen Standpunkt. Es ist einfach. Völlig wertungsfrei.

Ein Schwarzes Loch entsteht. Ein Ort ohne Zutrittserlaubnis.

Unsere Verbindung zu anderen ist für uns Menschen jedoch immer ein nicht zu unterschätzender Faktor. Auf der Suche nach Nähe ziehen wir uns alle nach zahllosen Verletzungen zurück und vermeiden den Blick in die Richtung aus der diese kommen, kamen und kommen werden. Ein Schwarzes Loch entsteht. Ein Ort ohne Zutrittserlaubnis. Ein verschlossener Raum. Eindämmung des Horizonts und der Möglichkeiten.

Doch auch und gerade das Dunkel dahinter macht dich stark. Mittlerweile sind mir so viele Menschen begegnet und haben mir so viele Geschichten erzählt, von Lachtränen bereitenden Freuden aber auch von Leiden, Ereignissen, Schicksalen und Tragödien, die so nur das Leben schreiben kann. Eine schlimmer, als die andere.

Wir sind meist laut und wären gern leise. Verstecken den Schmerz gut, damit niemand eine mögliche Verletzlichkeit erkennen kann. Eine vermeintliche Schwäche sieht. Doch wir alle suchen nach Halt und Verständnis. Verhandeln mit Misserfolg und Enttäuschung. Wir finden aber auch die verlorenen Kostbarkeiten im Reich der kleinen und simplen Dinge wieder. In Gesten. Eigenschaften. Aufmerksamkeiten.

Wir finden Einigkeit im Teilen. Im Vertrauen. Hier liegt sie ge- und verborgen. Die wahre Stärke der Menschen. In der temporären Überschneidung der Welten verändert sich die Wahrnehmung in Bezug auf die Zeit und die Ruhe in diesem gemeinsamen Moment hilft uns, zu finden, wonach wir suchen. Uns selbst. Ineinander. Ein Bild der Wertschätzung. Liebe und Vertrauen.

Wir atmen zusammen den Wahnsinn ein und lassen uns in den Moment fallen, um uns danach wieder aufzurichten und Seite an Seite den nie endenden Weg zu meistern. Wo immer wir auch sein mögen. Verbundene Welten.

Und für diese Macht brauchen wir alle das Gleiche und müssen es dafür, von unserer Welt aus, freisetzen.

Die Energie der stärksten Kraft im Universum.

Nat? Would you do us the honor?

Headerfoto: Mann auf Felsen via Shutterstock.com! („Gedankenspiel“-Button hinzugefügt.) Danke dafür.

ROB ist mittlerweile in der neuen alten Heimat eingekehrt und findet dort seinen Frieden im Wissen, dass es nicht so wichtig ist, wo man ist, sondern mit wem.

1 Comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.