Marco | 34 | Hamburg

„Ich war weder der Lagerfeuer-Gitarrenspieler noch der Disco-Breakdancer.“

Ladies! Wenn ihr euch öfter in letzter Zeit gefragt habt, ob es da draußen noch brauchbare Single Deluxe-Editionen gibt, würde ich euch gerne Marco (34), selbstständig als Grafikdesigner, vorstellen. Der erste Schritt geht über Frieda (5), Jack-Russel-Familienmitglied und Instagram Model. Sie ist vollkommen verliebt in Marco, verständlicherweise, wenn man beobachtet, wie liebevoll und aufmerksam er mit ihr umgeht. Entgegen aller Vorurteile war der Move, sich einen Hund zuzulegen, allerdings nicht, um Frauen aufzureißen, im Gegenteil: Wenn seine Freunde ihn fragen, ob er die vorbei gelaufene Schönheit gesehen hat, muss er meist verneinen. Er war mit Frieda beschäftigt, die mal wieder mit Schnauze über dem Boden etwas im Mund hatte, was nicht da rein gehört.

Unser schöner Marco ist ein halber Italiener väterlicherseits, geboren und bis zum neunten Lebensjahr mit Eltern und Geschwistern in Argentinien aufgewachsen. Er erinnert sich gerne zurück an das lebendige Buenos Aires, das warme Klima, viel familiären Trubel, bevor es kulturschockmäßig für ihn nach Schweinfurt ging – einer Industriestadt, die nicht viel zu bieten hatte. Also verbrachte Marco jede freie Minute mit Freunden und Sport. Bereits in Argentinien hatte er mit Straßenfußball angefangen, spielte in Deutschland im Verein weiter, bis er mit 15 Jahren in der Bayernliga kickte. Besser geht’s in dem Alter nicht, habe ich mir sagen lassen. Nebenbei hat er zehn Jahre Gitarre gespielt (Akustik und E), ein paar Jahre Tennis und Rudern und kam übers Graffiti-Sprühen zum Breakdance: Autodidaktisch gelernt durch das unendliche Vor- und Zurückspulen von VHS-Kassetten. Als Teil der Dancefloor Destruction Crew hatte er acht Jahre lang Auftritte und trainierte die Kids, von denen einige ihren Lebensunterhalt sogar heute damit verdienen. Nicht nur machen, sondern auch etwas weitergeben, findet Marco richtig gut.

Um sich gestalterisch weiterzuentwickeln, studierte er nach dem Abitur Kommunikationsdesign in Würzburg. Sein erstes Praktikum war in einer Werbeagentur in Frankfurt und sein Kunde ein Nikotingigant. So ließ sich unser Nichtraucher mit den Kollegen zwei Wochen in einen Brainstorming-Raum einsperren, das Essen wurde geliefert und den ganzen Tag aus Recherchezwecken die Konkurrenzmarken rauf- und runtergequalmt. Kein Scherz, sondern die alte Schule der klassischen Werbung! Anschließend wusste er, dass die Werbewelt mit ihren 12- bis 14-Stunden-Tagen nichts für ihn ist und er bewegte sich mehr Richtung Design. Nach einem Zwischenstopp in München ist er dann endlich angekommen, in Hamburg eben. Die Stadt, die ihn durch Wasser und Flair sogar ein wenig zurück an seine Kindertage in Buenos Aires erinnert.

Was macht Marcos Alltag jetzt aus? Ein wenig traurig erzählt er, dass der Sport komplett weggefallen ist. Gegen Ende der Pubertät war er beim Basketballspielen falsch aufgekommen und bezahlt dieses Unglück bis heute mit einem kaputten Knie sowie der sechsten OP, die ihm bevorsteht. Sein Leben dreht sich trotzdem glücklich weiter, um Frieda und viel Zeit mit Freunden. Sein Lieblingssetting: Abenddämmerung, ein Bier, irgendwo draußen sitzen im T-Shirt, einfach nur reden und gut drauf sein.

Beruflich ist er aus einer guten Position heraus vor zwei Jahren in die Selbstständigkeit gesprungen. Er teilt sich mit ehemaligen Kollegen einen Coworkingspace. Wo? Natürlich in der Schanze. Feiermäßig ist er ruhiger geworden und hat viel mehr Lust auf Kochen. Begeistert erzählt er, wie viel Freude ihm alles daran bereitet: das Einkaufen, Vor- und Nachbereiten, Mampfen, sogar das Spülen im Anschluss. Kulinarisch hat er Bock auf authentisch und leicht, vielleicht nicht unbedingt die klassische, deutsche Küche, sonst ist er für alles offen.

Klappern wir einmal die Likes und Dislikes ab: Marco steht auf gemütlich Filme, Serien und Dokus schauen, bevorzugt dabei aber kein festes Genre. Ruhig, intensiv, witzig und mit gutem Gefühl ist ihm lieber als aufgeblasen-laute Comic-Verfilmungen oder harte Dramatik. Gut fand er zum Beispiel Arrival, Edge of Tomorrow und Me, Myself & Irene. Gern gelesen hat er Der Marsianer, er schätzt daran besonders die detaillierte Beschreibung aller kreativen Problemlösungsstrategien. Harry-Potter-Fan ist er auch. Auf Instagram stalkt er hauptsächlich skandinavischen Interior-Kram und Hunde, auf YouTube konsumiert er Kochinspiration à la Jamie Oliver oder Stand-Up von Louis CK oder Dave Chappelle. Soweit ein erster Überblick, denn da gibt es noch so einiges mehr über und mit ihm zu entdecken.

Ich weiß, nach all den Glanzpunkten habe ich mich auch gefragt, wo der Haken an der ganzen Marco-Sache ist. Ich habe mich für die Wohnung entschieden. Bleiben wir lieb aber ehrlich, sie ist einfach keine Augenweide. Marco erzählt, wie er zunächst nach Ottensen gezogen war, wegen der Nähe zum Job. Inzwischen ist er furchtbar verliebt in diesen Stadtteil. Er genießt es, den Kaffeebesitzer hier mit Namen zu kennen und dort auch mal anschreiben lassen zu dürfen. Für Frieda ist die Gegend ideal und – das allgemein bekannte Problem – bezahlbarer, guter Raum ist ihm in Ottensen zufällig noch nicht in den Schoß gefallen. Als ich scherzhaft andeute, dass wir dann einfach am besten keine Detailfotos von seiner Wohnung zeigen, antwortet Marco gelassen: „Diejenige, die nur darauf Wert legt, ist ja vielleicht auch nicht die Richtige.“ Meine Meinung dazu lautet: Was alleine nicht ist, kann ja zusammen noch werden?

Was er sich so in einer Beziehung wünscht, habe ich Marco natürlich auch gefragt. Eine, die ihre harte Partyphase bereits hinter sich hat, sagt er. Eine, die lustig ist und wenn sie selbst nicht witzig ist, dann soll sie bitte zumindest herzlich über seine Witze lachen. Vielleicht noch ein schönes Lächeln mitbringen? Er mag Frauen, die man überall mit hinnehmen kann, weil sie sich wohl in ihrer Haut fühlen. Auch wenn er selbst nicht auf Anhieb der Extrovertiert-Lauteste im Raum ist. Auch mir ist im Laufe des Interviews aufgefallen, dass er zwar immer offen erzählt, aber insgesamt ein wenig reserviert wirkt, als würde er erst einmal in Ruhe das Gegenüber abtasten. Regelmäßig wurde diese vorsichtige Art allerdings durchbrochen: Von einem frechen Witz, einem warmen Lachen und einem Strahlen in den Augen.

Also, meine Liebe, wenn du Hunde liebst, gerne kochen, dich über alles austauschen, rausgehen und glücklich sein magst, dann schreib Marco einfach. Ich behaupte, ein Kennenlernen lohnt sich.

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JULIA ist zwar eine meerliebende Insulanerin, sullt sich aber noch viel lieber im kunterbunten Stadtleben. Sie hasst Sonntage wie die Pest und steht total auf Eis und Pommes. Im Sommer sind es die langen Nächte mit Freunden und im Winter die Abende mit viel Wein in ihrem Atelier, die sie happy machen.
MARIAM ist voller Gefühle und gerne überfordert damit. Zur Reizregulierung wirkt dann das obligatorische Warmgetränk und der Rückzug auf neue Buchseiten am besten. Meistens sprudelt sie vor lauter Kreierdrang. Im Auftrag der liebevollen Verpaarung geht es nun für im gegenteil auf die Straßen ihrer Wahlheimatperle Hamburg.