Eine Firmenfeier in deiner Stadt. Gefahr! Wir lernten uns einst in meiner Stadt kennen. Kamen uns nahe. Doch nie so nah, wie wir es beide gern gehabt hätten. Wir durften nicht. Wir hätten anderen Menschen damit sehr wehgetan. Unser Kontakt riss nie ab. Er blieb stets intensiv. Immer wieder las und schrieb ich Zeilen mit Wörtern, die pure Lust enthielten. Hingabe. Erregung. Fantasien. Nun bin ich dir so nah wie sehr lang nicht mehr. Ich habe ein Hotelzimmer. Für mich allein.
Als ich es beziehe, stehe ich vor einem großen weichen Bett, welches deinen Namen flüstert. Ich halte mein Handy in der Hand. Dein Name steht im Display. Darunter meine Nachricht „Hotel Elisee, Zimmer 303, ab 2 Uhr. Ich komme allein.“ Noch steht es im Textfeld. Nicht gesendet. Ich drücke den Aus-Knopf und lege das Handy weg. „Nein“, sage ich mir immer wieder. Aber warum? Es wäre so leicht. Nichts müssten wir verbergen, um nichts müssten wir uns Sorgen machen. Es wäre die perfekte Gelegenheit. Als ich später an der Bar mit meinem zweiten Glas Sekt sitze und einem knutschenden Paar zusehe, greife ich nach dem Handy, rufe die Nachricht auf und klicke auf Senden.
Es ist 00.25 Uhr. Ich weiß nicht, ob du diese Nachricht überhaupt liest. Um 01.30 Uhr gehe ich auf mein Zimmer. Zitternd schiebe ich die Karte in das Lesegerät am Türschloss. Ein Klick und sie öffnet sich. Ich trete ein, schiebe die Tür heran und warte noch auf das Klicken des Schließens. Doch es kommt nicht. Ich drehe mich um und du stehst da. Mit deinem Lächeln, das so elektrisierend ist. „Wie?“, schaffe ich noch zu sagen, als deine Hand bereits hinter meinen Rücken greift und mich an dich zieht. Deine Lippen sind auf den meinen. Unsere Münder sind so voller Begierde, dass sie ihr eigenes Spiel zu spielen scheinen. Ich habe keine Kontrolle mehr über mich. Du schiebst mich sachte aber bestimmt ins Zimmer und schließt dann mit deinem Fuß die Tür. Ungeschickt öffne ich die Knöpfe deines Hemdes, du hingegen reißt mir einfach die Bluse auf und greifst begierig nach meinen Brüsten. Als hättest du noch nie andere Brüste gehalten. Als wolltest du dein Leben lang nur meine in den Händen halten.
Du drückst mich aufs Bett, ziehst mir den BH von den Brüsten und umschließt meine Brustwarze mit deinen Lippen. Deine Zuge, deine Zähne, deine Hände – alles spielt mit mir. Mir entfährt ein Keuchen. So lang habe ich mich danach gesehnt, genau dies mit dir zu tun. Monatelang haben wir es vor uns hergeschoben. Wir hatten nie den richtigen Augenblick gefunden. Nun war er gekommen. Endlich. Jetzt, da mein Mund wieder frei ist, kann ich meine Frage endlich formulieren:
„Wie bist du so schnell hierher gekommen?“
„Du glaubst doch nicht, dass ich auch nur eine Sekunden länger warten konnte, nachdem ich diese paar Worte von dir las“, flüsterst du mit meiner Brust zwischen deinen Zähnen.
Deine Antwort ist mir egal. Meine Frage mittlerweile auch. Alles ist egal, außer wir zwei, hier, in diesem Augenblick. Deine Küsse wandern weiter zum Bund meines Rockes. Statt ihn einfach hochzuschieben, um darunter zu gelangen öffnest du ganz langsam den Reißverschluss an der Seite. Du siehst mich dabei an und ich ertrage deinen Blick kaum. Auf einmal fühle ich mich bloßgestellt. Bin verunsichert.
„Soll ich aufhören?“, fragst du.
„Warte“, sage ich, setze mich auf, öffne den Reißverschluss deiner Hose, greife hinein und spüre sofort die Hitze deines erigierten Schwanzes. Ich hole ihn heraus und führe ihn an meinen Mund. Jetzt entfährt auch dir ein Stöhnen. Du greifst mir in die Haare und leitest meine Bewegungen.
„Stopp. Hör auf. Sonst komme ich!“, sagst du. Also verweile ich kurz mit deinem Schwanz in meinem Mund. Nur mein Atem gleitet an ihm entlang. Du schiebst mich zurück. Du zitterst. Jetzt, genau jetzt weiß ich, dass auch du nervös bist. Und nicht nur ich. Das gibt mir mein Selbstvertrauen zurück. Ich lächle dich an, stehe auf und bedecke deinen Mund mit wilden Küssen. Mein Rock gleitet zu Boden, nun bin ich nackt. Als du bemerkst, dass ich Nichts unter meinem Rock trage, musst du lachen. „Ich wusste ja, du bist ein böses Mädchen, aber du machst mich echt fertig.“ Gut! Genau das wollte ich. Du stößt mich zurück aufs Bett, ziehst dir Shirt und Hosen aus. Du spreizt meine Beine und versinkst in meinem Schoß. Ich greife dir in die Haare und ziehe deinen Kopf zu mir hoch.
„Ich will nicht deinen Mund, sondern deinen Schwanz in meinem Schoß.“ Während ich das sage, umschließe ich deinen Schwanz mit einer Hand, hebe mein Becken, um dich beim letzten Wort meines Satzes in mich zu führen.
Wir stöhnen beide auf.
Kurz wartest du, dann stößt du zu. Mal heftig, mal langsam, mal ganz zärtlich, dann erneut mit voller Begierde. Deine Hände wandern von meinen Brüsten zu meinem Gesicht, zu meinem Po und wieder zu meinen Brüsten, als wolltest du alles von mir gleichzeitig spüren und hättest nicht genug Hände dafür. Unsere Küsse werden nur von unserem Stöhnen unterbrochen. Als es für mich fast keine Steigerung des Gefühlten gibt, greife ich nach deinem Po uns sorge dafür, dass deine Stöße nicht weniger werden und tief genug sind. Du merkst, wohin es mich führt, siehst mich an und lächelst.
Als unsere Münder erneut aufeinander treffen, komme ich so heftig, dass ich nichts mehr kontrollieren kann. Ein Zittern durchläuft meinen ganzen Körper. Wellenartige Impulse schießen mir durch den Unterleib. In dem Moment kommst auch du, du kannst dich kaum aufgestützt halten, sackst auf mich nieder, atmest schwer. Gemeinsam genießen wir mit schwerem Atmen dieselben Impulse unserer Körper, die zur selben Zeit durch uns hindurchfahren. Wir verweilen noch eine ganze Weile so ineinander verschlungen. Küssen einander. Zärtlicher nun. Dennoch hungrig. Irgendwann gleitest du aus mir heraus, ziehst mich an dich und atmest in meine Haare. Du schläfst ein. Ich nicht. Ich kann nicht. Ich ertrage dieses Ende nicht.
Ich wünschte mir, wir hätten schon einmal miteinander geschlafen und dann wäre diese Sehnsucht gestillt gewesen. Fast wünschte ich, es wäre in einem Fiasko geendet. Aber das ist es nicht. Es war grandios. Es war wie erdacht. Wie tausendmal in meinem Kopf durchgespielt. Es macht mich süchtig.
Ich rücke ein Stück von dir ab und kann dich nun erstmals komplett Nackt betrachten. Es ist nicht so, dass ich deinen Körper nicht kennen würde. Wir tauschten nicht nur Wörter, sondern auch Bilder. Dennoch verdeckte stets irgendetwas eine wichtige Stelle, die das Gesamtbild nicht zur Gänze kommen ließ. Nun sehe ich dich an und verliere mich augenblicklich in diesem Anblick. Ich kann nicht anders, als mit meinen Fingern meinem Blick nachzugehen. Ich streiche dir über die Wölbung deiner Armmuskulatur. Deine Brust und den Muskeln auf deinem Bauch. Ich komme bei deinem Schambereich an und muss feststellen, dass du erneut erigiert bist. Ich bin längst wieder klitschnass.
Ich hebe den Blick und sehe in deine geöffneten Augen.
„Gefällt dir, was du siehst?“, fragst du.
„Wie könnte es nicht?“, frage ich zurück.
Wir küssen uns erneut. Dieses Mal ist zärtlicher, inniger, vertrauter. Dieses Mal lassen wir uns mehr Zeit. Genießen uns mehr. Das zweite Mal mit dir ist nicht mehr so erfüllt von brennender Sehnsucht, sondern viel mehr von Erfüllung einer Sehnsucht, die man endlich gestillt hat. Ich will nie wieder auf das Gefühl, dich in mir zu haben, verzichten müssen. Ich will, dass du mein bist. Ich will dich besitzen. Es mit dir treiben, wann immer und wie ich es will. Aber ich weiß, dass das nur heute Nacht möglich ist. Eine Nacht, für ein ganzes Leben.
Die Sonne aufgeht und ich weiß ich nicht, wie oft uns die Verzückung übereinander hat herfallen lassen. Aber ich weiß, dass das Ende bevorsteht.
Ich habe Angst, dass du diese Nacht einfach nur als Erlebnis unter vielen abspeichern wirst.
„Du musst gehen“, sage ich bestimmt, dennoch mit zitternder Stimme.
„Muss ich wirklich“, fragst du uns küsst mich. Ich weise dich zurück, weil ich nicht weiß, wie ich mit diesem Abschied umgehen soll.
„Ich gehe jetzt duschen. Wenn ich wieder rauskomme bist du weg und diese Nacht wird es nur in unseren Köpfen geben.In einem anderen Leben, welches nichts mit dem unseren zu tun hat.“
Ich stehe auf, kehre dir den Rücken zu und verschwinde ins Bad. Heißer Wasserdampf beschlägt die Scheiben der Duschkabine. Keine zwei Minuten vergehen, dann öffnest du die Tür und stellst dich neben mir. Unsere Körper umschließen einander. Wissend, dass der Abschied nun bevorsteht. Wir spüren einander ein letztes Mal. Das wissen wir, und so ist auch der Sex. Voll Trauer. Mit einer Intensität, die ich vorher nicht kannte.
Als du aus mir rausgleitest, laufen mir Tränen über die Wange, die du nicht sehen kannst, aber dennoch spürst. Du küsst mich sanft. Gibst mir einen Kuss auf die Stirn, zögerst, dann gehst du. Ich warte einen Augenblick. Als ich zurück ins Zimmer komme, bist du weg. Nur eine Seite vom Bett ist zerwühlt, als hätte es dich darin nie gegeben. Ich sage mir, dass alles Einbildung war. Nie geschehen ist. Ein Traum, den wir gemeinsam träumten. Ausgeträumt, als ich heute früh nach einer schlafreichen Nacht erwachte. Sozusagen.
Headerfoto: Katie Craven via Creative Commons Lizens 2.0! („Sexy Times“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!