„Ich bin eine ekelhafte Optimistin!“
Sophia ist eine Perle des Südens, geboren und aufgewachsen in München. Früh war allen klar: Das kleine Mädchen hat Classenclownpotenzial. Sie war das Gegenteil von schüchtern und wollte ganz dringend Schauspielerin werden. Die Haare hat sie sich damals selbst geschnitten, Restaurantchefin spielen war ihre große Liebe und konventionelles Leben war auf allen Ebenen überbewertet. Bei Sophia war der Papa Hausmann und Künstler und die Mama hat das Geld verdient. Lockereasy. Das Kind wurde nicht mal getauft. In den 80ern und dazu noch in Süddeutschland ein absoluter Schock fürs Volk. Die Lehrer haben sie sogar Ketzerkind gerufen. Wenn die nicht mal zeitnah in der Hölle schmoren für Kindershaming. Hust.
Sophias Pubertät war ziemlich ätzend. Als klassische Spätzünderin durfte sie von Züngeln und Co. nur träumen, während der Rest der Klasse schon am Rumfummeln war. Aus heutiger Sicht betrachtet eigentlich ziemlich geil. Es gibt ja noch viele Jahre des gepflegten Pettings, sobald der Mensch einmal damit startet. Mit 16 wurden alles besser. Sophia ging auf Bad Religion-Konzerte, ließ sich ihr erstes Tattoo stechen und hörte damit bis heute auch nicht mehr auf. Fotobeweise anbei. Dabei hatten ihr die Eltern nur ein einziges erlaubt. Jaaaaa, genau. In ihrer Kifferzeit hat sie auf einmal auch noch richtig gute Menschen kennengelernt und enge Freundschaften geschlossen. Sie ist sogar richtig cool geworden und das trotz oder vielleicht sogar wegen der Liebe zu den Spice Girls. Bei ihrem Abi ’99 hat Sophia sich – wegen manchmaligem Bonggenuss – zwar nicht mit Ruhm bekleckert, aber wen interessiert das schon. Die Frau hat seitdem nämlich einiges gerockt.
Erstmal kurz Künstlerin, dann Soziologie-Studium, nee, doch nicht, also was Handfestes: Friseurlehre. Ha! Parallel Gedichte geschrieben und kurze Poetry Slam-Karriere hingelegt. Nach Abschluss der Ausbildung und Aufgabe ihrer Zweitwohnung – dem geliebten Atomic Café – nach Wien gezogen, weil alle anderen nach Berlin abgehauen sind. Voll anti, Alter! Irgendwann klassische Gesangsausbildung genossen und in eine österreichische Band eingestiegen. Als Lead-Sängerin. Logo. Erster Auftritt ihres Lebens vor 1.500 Leuten auf dem Frequency Festival. Parallel DJ Karriere gestartet. Mit Mitte 20 unter die Partyveranstalter gegangen und bis Ende 2008 legendäre Mottopartys geschmissen. Die Wiener unter den Lesern erinnern sich vielleicht: „Less talk, more rock“ mit feinen Gästen wie Bonaparte und Acid Pauli. Irgendwann das Ösi-Leben bewusst hinter sich gelassen und endlich nach Berlin gezogen. You can’t resist the hype forever. Erst mal ‘n Job im Bioladen angefangen und dann 2010 als Journalistin und DJ selbstständig gemacht. Kurz darauf ihren eigenen Blog Oh, Sophia gegründet und immer mehr Zeit mit Kochen und essen verbracht. Supper Clubs ins Leben gerufen, eine erfolgreiche Food-Kolumne geschrieben und mittlerweile hauptberuflich zur Köchin der Herzen avanciert. Puh, Zeit zum Durchatmen.
Die Frau ist angekommen. Ihr erstes veganes Kochbuch erschien 2014, bald kommt ein neues und wir fragen uns, wann sie endlich ihre erste Kochshow im Fernsehen bekommt. Sophia hat uns neulich veganen Obazda zubereitet und ich sag mal so: Das war geil. Wer so kochen kann, muss richtig gut im Bett sein. Absolut logische Hypothese. Vegan übrigens, weil die 36-Jährige Tiere voll okay findet und sich durchaus mit den Auswirkungen der Massentierhaltung auf die Umwelt beschäftigt. Sie ist allerdings keine Bekehrerin. Ihr ist es wichtig fürs eigene Leben und jeder darf selbst entscheiden, wie er mit dem Thema umgeht. Ihr Lover muss kein Veganer sein. Aha, gut zu wissen.
Sportlich betätigt sich unsere Titelheldin beim Joggen, im Fitnessstudio, auf der Yogamatte, neuerdings im Meer via Surfbrett und beim Sex. Alter, hab ich schon mehrfach was zum Thema Sex gesagt? Shame on me! Sophia liebt Das Hotel New Hampshire, steht auf Rockstars und coole, smarte Frauen. Russel Brand bringt sie zum Lachen und zu Ellen DeGeneres würde sie gerne mal in die Show. Moderne Kunst sammelt die Lady seit ein paar Jahren. Irgendwie war sie genervt davon, immer nur den Freisuff auf so Gallery-Happenings mitzunehmen und nie den Artist zu supporten. Gute Sache. Dafür ganz viel Liebe.
Rein perspektivisch gesehen hatte Sophia eher längere Beziehungen mit Bock auf mehr. Ihre Eltern sind seit 50 Jahren verheiratet und das inspiriert unsere Lieblingsköchin natürlich. Außerdem ist sie intensive Optimistin, daher selten schlecht drauf, sehr umgänglich und steht einfach wieder auf, wenn sie umfällt. Wer Lust hat mal eine wahnsinnig geile Gewürzsammlung abzuchecken, bestes Essen von der Kitchen Aid, Vitamix und aus dem Thermomix zu bekommen und ein Herz für soziales Engagement aller Art hat, ist bei Sophia wirklich gut aufgehoben. Das ist eine Frau, die redet eher weniger über High Heels und mehr so über Pfeffersorten und Flüchtlingshilfe. Eine Inspirationsquelle für uns alle.
Seit wir wissen, dass sie sogar eine Kuh namens Oceana als Patin unterstützt, wollen wir sie eigentlich nur noch für uns behalten. Aber nein, wir sind nicht so, wir teilen Sophia mit euch. Männer, gönnt euch mal was, meldet euch per Kontaktformular unten bei eurer Traumfrau. Es wird sich lohnen. Auf ganz vielen Ebenen. Versprochen!
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Sorry, Sophia hat jemanden kennengelernt. Du kannst ihr leider nicht mehr schreiben.
Aber keine Sorge. Mehr Mädchen aus Berlin gibt es hier.