Von Sebastian, Musik und Liebes-grotten | Ein Trip durch Salzburg

Moinsen, Tagchen und Servus aus Salzburg. Endlich wagen wir uns ins bezaubernde Nachbarland Österreich und starten direkt in Mozart ihm seiner Hood. Bevor wir euch etwas später und etwas weiter unten die wahrscheinlich heißeste Versuchung der Stadt – namentlich Sebastian, 25, Single (noch!) – vorstellen, haben Jule und ich uns erst Mal ein bisschen in diesem hügeligen Salzburg umgesehen.

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Wenn du in eine für dich neue Stadt kommst, ist es voll okay erst mal rumzutourien und Fotos mit Mozart-Pappaufstellern zu machen. Toppen kannst Du das nur noch mit einer Besichtigung der örtlichen Kirche. Ehrlich. Die meisten von uns sind wahrscheinlich nicht so christlich unterwegs, aber mal so ganz unter uns: Döme (oder Doms oder Domi?) sehen von innen meistens ziemlich schick aus. Etwas protzig, aber so ein bisschen Blattgold und Kerzen geben deinem Leben einfach sofort einen ganz anderen Flair. Salzburger Dom, hübsch bist du!

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Unten, direkt neben der Sphaera und unserem Start des Walk of Modern Art, versuchen wir das erste mal in unserem Leben zu snapchatten. Absoluter Fail. Wir kommen uns dabei extrem bekloppt vor, sehen irgendwie nicht geil genug aus und haben uns das Label awkward und verstörend unnatürlich in dem Moment zu eigen gemacht, als wir auf den Geisterknopf der Aufnahme drückten. Leute, ihr könnt mit uns gerne Instagrammen oder hier rumhängen, aber wir werden euch nie mit sexy Snaps aus dem Hotelbett versorgen. Das ist wirklich nur zu eurem Wohl. Glaubt uns.

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Wo waren wir? Ach, richtig, endlich oben auf der Hohensalzburg. Von unten schon geil, von oben noch geiler, mit Liebesgrotte zum Fummeln, einer Aussicht, bei der es dir die Sprache verschlägt und edlen Plastikkronen im Souvenirgeschäft. Faule können mit der Bahn hochfahren. Ein absolutes Spektakel. Du bist kein Touri, wenn du nicht oben warst. Isso.

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Wieder unten erspähen wir einen malerischen Friedhof. Darf ich das sagen oder ist das pietätlos? Sehr blumig ist es dort. Gefühlt ein guter Platz für die letzte Ruhe. Hach, und Kunst, weiter geht es mit der Kunst. Die Awilda von Jaume Plensa guckt uns an. Sie strahlt so eine innerliche Ruhe aus, dass wir direkt ihre beste Freundin werden wollen. Die Skulptur zeigt eine Frau aus der Dom Rep, die es geschafft hat nach Europa zu kommen. Respekt! Die Gute steht in der Dietrichsruh an der Uni Salzburg. Da ist immer was los. Geil. Fühlt ihr schon unseren Salzburger Single? Ja? Wir auch. Trommelwirbel und los. 

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Bühne frei für Sebastian! Wir treffen ihn in der Weisse. Da dinierst Du so richtig schön salzburgisch, deftig und lecker. Hier bietet sich begleitend ein Bier an, damit alles herrliche Fettige in Harmonie deinen Magen erreicht. Und bitte.

Sebastian, was treibst Du eigentlich gerade so im schönen Salzburg?

Ich studiere Multi-Media-Art an der FH Salzburg mit der Spezialisierung Audiodesign und lerne nebenbei vieles autodidaktisch. Mit 18 habe ich angefangen Musik zu machen, habe viel gejobbt und irgendwann rausgefunden, dass ich mein Hobby zum Beruf machen kann. Neben der eigenen Musik werde ich mich auf Videospielesounds spezialisieren.

Und wo kommst Du her?

Ich bin in Wien geboren. Meine Eltern kommen beide aus Polen, sind aber mit Anfang 20 dort abgehauen und nach Österreich. Weg vom Kommunismus. Fuck that shit, haben die sich gedacht. Der Plan war es, den Kindern was Besseres zu bieten. Eigentlich wollten meine Eltern dann noch weiter nach Australien, deswegen nannten sie meinen älteren Bruder vorsorglich Luke. Nicht Lukasz, nicht Lukas, sondern Luke, wegen internationaler Verständlichkeit. Wir sind aber in Österreich geblieben. Ich war übrigens eine Frühgeburt. 2,5 Monate zu früh. Im Brutkasten wurde ich hoch gepeppelt.

Dafür bist Du aber ein richtig großer Mann geworden, mein Lieber!

Ja, und breit. 1,89m bin ich.

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Und was ging bei Dir so ab, als Du noch Teenie warst?

Früher war ich auf einer katholischen Privatschule. Aber keine Sorge, ich bin nicht gläubig, was das angeht. Ich wollte nie mitspielen bei den Spielchen, die Teenager so spielen: sich verfälschen, eine Maske aufsetzen, jemand anderes sein müssen. Ich hab immer geschaut, dass ich einfach nur ich bin. In der Schule hab auch ich die Zickenkriege abbekommen, bin dann aber von dieser Privatschule weg. Danach war es eine super Zeit. Ich wurde so aufgenommen, wie ich war.

Was war damals so Deine Mukke?

Oldschool Hospital Records Sachen. Ich hab echt schnell zu Drum’n’Bass gefunden. Liquid Funk, London Elektricity, Logistics und so Sachen. Ich hab Baggypants und weite Shirts getragen und lustige Hüte und Baskenmütze. Ich sah teilweise auch aus wie ein Rauchfangkehrer (zu Deutsch: Schornsteinfeger).

 

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Wir verlassen das Lokal und schlendern durch Salzburg. First stop: SpielRaum Salzburg. Magic Karten einsacken (Jackpot!) und Zeit für weitere Fragen.

Was ist hier eigentlich geil in Salzburg?

Es gibt den Untersberg, das ist ein Berg, den sehe ich jeden Tag, wenn ich aufstehe. Ich will da unbedingt mal raufwandern. Der ist ziemlich schön. Der Dalai Lama sagt ja auch, dass das der energiereichste Punkt Europas ist. Und der türkische Supermarkt in der Nähe vom Hauptbahnhof, gegenüber vom Club Jazzit, der ist richtig gut. Bester Dürüm im 18er Pack. Außerdem mag ich den Volksgarten.

Und wo gehst Du hier so aus?

Felsenkeller oder Rockhouse. Ich gehe ungerne einfach so in eine 0815-Disko, mir ist schon wichtig, was für Musik gespielt wird. Ich tanze für mein Leben gerne. Goa, Hard-Tek, Drum’n’Bass sind gut zum Feiern. Hier gibt es dafür eine gute Szene. Im Jazzit hab ich zum Beispiel selbst schon mal aufgelegt. Falls ich es noch nicht erwähnt habe: Ich tanze echt sehr gerne.

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Lieblingsfilm, Lieblingsbuch, Lieblingsplatte?

Forrest Gump. Hui, ein Buch, das mich sehr interessiert hat, war Science pur. Incognito von David Eagleman, da geht es um das Eigenleben des Gehirns. Sehr spannend. Album: Logistics – now more than ever.

Welches alkoholische Getränk sollte ich Dir einflößen, um Dich zu überzeugen?

Zirbenschnaps von Nadelbäumen. Zirben haben ganz viele ätherische Öle in sich. Das schmeckt wie Wald. Zirben sind super steril. Im Wipfel einer Zirbe könnte man eine OP halten. An der Bierfront mag ich Wieselburger, Hirter oder auch einfach ein Augustiner. Er trinkt gerne Bier und spricht manchmal von sich in der dritten Person. (Spätestens jetzt sind Jule und ich verliebt.)

Was sind drei Dinge, die Dein Herz erwärmen?

Mein Hund Pacey, 12 Jahre alt, Golden Retriver. Musik, die muss drin sein, weil ohne geht nicht und Nostalgie, obwohl sie ein bisschen eine Nutte ist. Weil man sich ja mit Erinnerungen ablenkt, aber die ist schon schön.

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Wie die lustigen Soundschlangen im GIF schon andeuten: Es ist Zeit für Weltmusik. Also ab ins Gandharva Loka, lustige Instrumente testen und weiter quatschen. Ach, erst mal Instrumente glotzen.

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Jetzt aber, in der zauberhaften Galerie Weihergut kommen wir nebst staunendem Glotzen zum Reden. Yay.

Was sind Deine Schwachstellen?

Ich kann sehr picky sein. Ich brauche lange, um mich zu entscheiden. Mir wurde gesagt, dass ich beim Chatten abweisend wirke, weil ich nicht ständig übertrieben viele Smileys benutze. Ich will die halt nicht so oft verwenden. Meine Kinolache ist angsteinflößend und ein bisschen manisch, aber auch ansteckend.

Wie bist Du so zu Dir selbst?

Ich bin mit meinen Gefühlen in Kontakt und mag mich sogar selber.

Was findest Du lustig?

Teilweise lache ich über meine eigenen Gedanken. Leute wissen manchmal nicht, warum ich lache und das macht auch nichts. Ich lache bei Filmen wirklich sehr oft an Stellen, die für andere nicht mal so richtig lustig sind. Das kann mich zerreißen, ich lache bei absurden Sachen so krass, dass ich es selbst absurd finde. Und dann lache ich weiter.

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Ach, guck an, wir finden ein weiteres Highlight des Modern Walk of Art. Das ist doch von dieser Marina Abramovic, über die immer alle reden. Sie sehen unten das Kunstwerk Spirit of Mozart, gebastelt in 2004. Wildes Verkehrstreiben, hupende Autos, Sirenen und Touristengruppen, die Salzburg erkunden – welch eine Ironie, dass Frau Abramovic gerade hier zum Meditieren einlädt. Eine Stuhlgruppe stellt den Platz der Meditation dar. Davor erstreckt sich ein 15 Meter hohes Stuhlgerüst, das, wenn man darunter hinaufblickt, den Geist Mozarts erblicken lässt. Es braucht schon viel Konzentration, um hier zur Ruhe zu kommen, vielleicht ist aber auch genau das die Herausforderung. Sebastian did it, sagen wir mal.

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Wie darf eine Frau in Deinem Leben sein?

Eine Person, die mich so nimmt, wie ich bin. Wenn sie dann noch leiwand wäre, wäre das doch gut. Ich bin nicht so festgefahren. Wenn es intellektuell und emotional passt, ist alles super. Spontan, lebensfroh, schüchtern ist auch voll okay, eine kleine Weltverbesserin, eine Romantikerin. Ich bin jetzt nicht so scharf auf Promi-Talk, sondern eher auf Weltgeschehen. Ein Hippie at heart vielleicht. Hach.

Und was wolltest Du im Internet schon immer mal sagen?

Ich mag Abfall und hab mal kurzzeitig Umwelt- und Bioressourcenmanagement studiert. Mülltrennung macht mir Spaß und es ist wichtig. Echt jetzt!

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Am Ende laufen wir noch an Anthony Craggs Caldera vorbei. Eine ziemlich abgefahrene Bronzeskulptur mitten auf dem Marktplatz. Street Art der etwas anderen Sorte können die in Salzburg auf jeden Fall ganz gut. Wir haben uns heimlich (ja, genau!) ein bisschen in Sebastian verguckt und ziemlich offensichtlich in diese brutal schöne Stadt. Den Mann kannst du dir jetzt schnappen, wenn Du einfach das Kontaktformular unten ausfüllst. Easy as pie. Empfehlen wir mit Sternchen. Die Stadt wirst Du für immer mit anderen Menschen teilen müssen. You can‘t have it all, but you can have love. Und so soll es ja sein.

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ANNI ist Gründerin von im gegenteil und seit vielen Jahren verheiratet. Mit einem echten Mann! Wahnsinn! Mittlerweile hat sie sogar ein Kind. Willkommen im Spießerleben <3. Anni ist Texterin, Konzepterin, hat ein Händchen für Sales und kann ALLES organisieren. Die Frau liebt Nachhaltigkeit, verkuppelt für ihr Leben gerne Menschen und legt manchmal noch als Fleshdance DJs im Club auf. Aber nie länger als bis 1:30h! Wegen Schlafen! Im Büro sorgt Annibunny für Atmung, Spirituelles, sehr gute und sehr sehr schlechte Gags. Stay funny. Stay hydrated. Stay Frischluft.
JULE ist Gründerin von im gegenteil und Head of Love. Sie schreibt (hauptsächlich zu therapeutischen Zwecken über ihr eigenes Leben), fotografiert Menschen (weil die alle so schön sind) und hat sogar mal ein Buch verfasst. Mit richtigen Seiten! Bei im gegenteil kümmert sie sich hauptsächlich um Kreatives, Redaktionelles und Steuererklärungen, also alles, was hinter dem Rechner stattfindet. In ihrer Freizeit schläft sie gerne, sortiert Dinge nach Farben und/oder trägt Zebraprint. Wer kann, der kann. Inzwischen ist sie - entgegen ihrer bisherigen Erwartungen - glücklich verheiratet.