Anika | 34 | Berlin

„Ich besitze die totale Ordnung, aber man darf nicht in die Schubladen gucken.“

„Ich kann einfach schwer still sitzen“, sagt Anika, während sie gut gelaunt über ein paar Baumstämme balanciert. Aber gegen ein bisschen Bewegung kann man ja nun wirklich nichts sagen. Ein wenig Stand Up Paddling hier, ein wenig Tretbootfahren da oder gleich mal mit dem Rad bis ins Ruhrgebiet cruisen. Von dort kommt das Pottkind nämlich her. Schon als kleiner Blondschopf war Anika ein richtiger Naturfreak. Zwischen Baum und Borke ist sie im Wald herumgehüpft und hat sich von ihrem rassigen Pflegepferd Ombré das Haar vom Wind zerzausen lassen. Klingt schon ganz schön traumhaft. Da man aber bekanntlich gehen soll, wenn es am schönsten ist, hat Anika bereits vor dem Abitur ihre Umzugskartons gepackt und ist in die große Stadt namens Recklinghausen gezogen. Groß ist ja auch immer eine Sache des Betrachters. Hihi. Seitdem hieß sie nur noch Kamikaze-Anika. Überzeugt davon, dass Rot das neue Grün sei, ist sie mit ihrem Roller konsequent über jede rote Ampel gebrettert. Getreu dem Motto: Irgendwann wird sich das schon durchsetzen oder bis einer heult. Glücklicherweise hat sich aber niemand verletzt und Anika kam immer pünktlich zur ersten Stunde. In der Schule war eigentlich alles easy. Nur einmal trudelte dieser blaue Brief zu Hause ein und bescherte Anikas Eltern nen kleinen Herzkasper: „Du schaffst doch nie das Abitur“, rief da der Lehrerpapa. Das kann man als Motivation ja schon mal sagen, stimmte aber nicht! Brav folgten danach die obligatorischen 4 Semester BWL, aber leider scheiterte Anika an ihren ultimativen Mathematikkenntnissen. In Gelsenkirchen gab’s dann das passende Studium im Bereich Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit. Das lief wie geschmiert und machte auch noch Spaß. Jackpot! Nach nem Job in Düsseldorf hat sich die 34-Jährige dann in den Kopf gesetzt, dass sie doch unbedingt nach Berlin muss. Anika kam hier in einem frisch gegründeten Startup an, in dem Tageslicht zur Mangelware gehörte und ständig vierzig Leute auf minimalen Raum umherwuselten. Gut, dass es dann jemanden gab, der jemanden kennt, der sie abgeworben hat. Jetzt arbeitet Anika in einer Weiterbildungsakademie für Kommunikationsleute und ist stolze Inhaberin einer attraktiven Führungsposition mit Zeit für Freizeit. Gefüllt wird diese – wie sollte es auch anders sein? – gerne mit Sport. Anika ist ein richtiges Yogavictim. Mehrmals die Woche praktiziert sie Vinyasa Yoga. Wir sprechen hier aber nicht vom einfachen Atmen. Nee, nee. Der Spaß ist inklusive schweißtreibenden Übungen. Aber es tut ihr einfach gut, denn so kann Anika ihr schlaues Köpfchen mal entspannt auf Standby schalten. Dieses Yoga hat sie so geflasht, dass sie sich über Weihnachten mutig in ein Yoga Retreat in den Dschungel von Thailand gestürzt hat. Am Achtsamkeitstag herrschte dort absolute Funkstille und als Erinnerung an diese Zeit, trägt Anika am Knöchel ein Tattoo. Handgeklöppelt mit Bambusstab, German Tusche und desinfiziert mit nem Klecks Kokosnussöl. Läuft. Dieses ursprüngliche Leben fasziniert sie einfach, sei es in Thailand oder in Marrakesch. Wenn Anika sich nicht gerade auf der Yogamatte verbiegt, treibt sie es auch gerne mal so bunt, dass sie eine gewischt bekommt. Und wer war Schuld? Nein, nicht die Miezekatzen, sondern ihr Herd. Wir lernen: Wer mit 17 bereits auszieht, ist handwerklich fit wie nen Eichhörnchen. Lampen anschließen, alte Möbel restaurieren und die Küche selbst bauen, da steht Anika drauf, das kann sie richtig gut und das sieht auch verdammt gut aus! Musikalisch ist Anika offen für vieles. Folkmusik à la Mumford & Sons ist schon was feines und demnächst ist die Gute auf dem Lollapalooza. Allerdings kommt ihr keine Musik auf die Ohren, bei der man auch mit ganz viel Fantasie keine Melodie mehr heraushört. Dann lieber textsicher zu Take That grölen und die Engtanzparty aufmischen. Früher war Anika auch gerne in der Neuen Heimat und auf dem Foodmarket. Aber ihr kennt das ja – was in ist, ist sofort überladen und als Berliner muss man sich da spontan umorientieren. Dann lieber einen Theaterbesuch mehr im Monat und das Gorki besuchen oder im Beakers einen schwarzen Tee schlürfen. Aber bloß nicht mit einem Typen, der sich die ganze Zeit selbst gerne reden hört. Das macht den Menschen dann glatt mal so abtörnend wie die Nacht dunkel ist. Und wenn wir ehrlich sind, Anika braucht auch keinen Mann für die Bewältigung ihres Alltags, aber zu zweit wäre es umso schöner und mit dieser humorvollen Powerperle hier wird’s zauberschön! Aber wem sagen wir das? Das wisst ihr ja selbst. Also los, Jungs. Wenn ihr immer schon mal sehen wolltet, wie eine Katze die Tür öffnet, euch Anika ihr Lieblingsrestaurant Delizie D’Italia zeigen soll oder ihr genauso heiß aufs Skifahren seid, dann ran da! Und macht nichts, was wir nicht auch machen würden. <3

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ANDREAS BOHLENDER ist Fotograf der ersten Stunde und seit 2014 für uns unterwegs. Der Weltenbummler und stolze Papa hat bereits mehr als die Hälfte aller Kontinente bewohnt. Seit 2009 ist er in Berlin sesshaft. Hier findet er es auch richtig jut. Fotografie ist sein Beruf und seine große Passion.
JENNY hat eine innige Beziehung mit dem Woxikon. Mit Kindern kann sie gut und in der wilden Natur fühlt sie sich zu Hause. Neukölln ist ihre Wahlheimat. Mexikaner, Bücher und Schnee gehen immer. Aufgeschlossen wie sie ist, würde sie gerne viel mehr von der Welt erkunden. Als Kompensation geht sie lieber auf Abenteuertour für im gegenteil. Padautz.