Was man bei einem Online Magazin ja oft nicht sieht, ist, wer so hinter den Kulissen rumwuselt und vor allem wo. Anni und ich haben ziemlich auf den Tag genau 1,5 Jahre von zu Hause aus gearbeitet. Aus dem Bett, der Küche, dem Esszimmer, von der Couch, dem Balkon, in Tempelhof oder Neukölln oder aus der Ferne. Meetings hatten wir in Cafés um die Ecke oder eben zwischen dem üblichen Chaos in den eigenen vier Wänden. Und während Anni ein Mensch ist, der täglich Frischluft braucht, konnte ich zwischen den Shootingtagen ohne Mühe 137 Stunden am Stück aus der Horizontalen arbeiten. Selbstverständlich ohne Outfitwechsel. Fühlte sich gleichermaßen geil und verboten an.
Und dann kam eines Tages eine E-Mail mit einer Powerpoint-Präse im Anhang. Es ging um einen Büroplatz in Kreuzberg. Für uns. BLOGFABRIK hieß das. Ein paar Tage später schlich ich in die Fabriketage in der Oranienstraße, um den Haken an der Sache zu suchen. Das klang nämlich alles viel zu gut. Ich fand 555 Quadratmeter Rohbau, einen Schreibtisch, zwei Stühle und einen Profi-Kopierer vor. Außerdem zwei Männer namens Claudio und Daniel, die in den Weiten des Nichts saßen und mir versicherten, irgendwann würde das alles total toll und lebendig werden, mit Kollegen aus verschiedenen Online-Sparten und Möbeln, ein Fotostudio würde es geben und eine fancy Küche und Workshops und gute Laune. Anni, die im Urlaub war, schickte ich ein paar schlechte Handybilder. Ich muss zugeben, damals brauchte man für die Vision noch ein wenig Phantasie. Einen Monat später zogen wir ein. Und dann geschah das:
Über die Wochen hinweg arbeitete ein Innendesign-Team um unsere frischen BLOGFABRIK-Schreibtische herum. Von großer Chillout-Installation, einer Küche aus Beton bis hin zu meterlangen pastelligen Vorhängen, Meetingraumtraum und Luftpflänzchen – es wurde geackert. Und das fanden wir schön – weil wir unser neues Zuhause wachsen sehen konnten. Aber ein Büro alleine reicht ja nicht, Kollegen sind genauso entscheidend. Und die haben wir. Und die lieben wir. Wir sitzen zum Beispiel zusammen mit iHeartBerlin, den Girls vom Indie Magazine, Craftrad, Fuck Lucky Go Happy, Amy&Pink, Christoph Neumann und Agnes Friedrich, Notes of Berlin, renk., Das Filter, Martin Wolf, unserem wundervollen PR-/Orga-/Management-Team und noch ganz vielen anderen. (Siehe Gruppenfoto oben.) Und weil wir nicht nur in der Küche zusammen Tee kochen und im Hinterhof heimlich rauchen wollen, machen die über 30 Blogger, Instagramer, Redakteure und Foto- und Videofachmänner gleich noch ein Magazin, in dem es um den digitalen Wandel unserer Gesellschaft und den kreativen Output des Coworking-Spaces geht. Name: DAILY BREAD. Kennter nicht? Kein Problem, ist nämlich gerade erst online gegangen. Guckter hier!
So. Genug gelabert. Lassen wir die Bilder von Genie Christoph Neumann sprechen, deren Kanten so parallel zum Bildrand sind, dass ich feuchte Augen und Hände kriege:
Wir sind voller Freude. Weil es nach langer Zeit wundervoll ist, sich morgens eine richtige Hose anzuziehen, aufs Rad zu steigen und im Büro angekommen nicht nur diese extrem geile Location unterm Hintern zu haben, sondern Kunden, Presse und Freunden endlich einen menschenwürdigen Empfang bereiten zu können, sich selbst noch mehr als Firma zu begreifen und gemeinsam mit den anderen Bloggern den Ideenbrunnen sprudeln zu lassen. Wir halten euch auf dem Laufenden. Versprochen.
Video: Martin Wolf / Headerbild + Fotos (außer Home-Office und Selfie): Christoph Neumann / Blogfabrik
Toller Artikel! :)// hab aber noch eine Frage die zwar nicht zum Inhalt passt mich aber trotzdem interessiert: Wo (WordPress, Blogger, …) habt ihr euren Blog erstellt? Denn ich finde dass die Umsetzung der Seite ziemlich gelungen ist! 😉