„Zum Überleben reicht’s!“
Maria empfängt uns mit einem strahlenden Lächeln in ihrer Wohnung in Potsdam West. Da sie dieses Lächeln den ganzen Tag nicht mehr ablegen wird, ist sie bei mir fortan unter „Sonnenschein“ abgespeichert. Sie selbst sagt: „Ich hab eigentlich immer gute Laune“ und bestätigt damit meinen Eindruck. Aber zu schnell sollte man seine Vorurteile nicht besiegeln. Denn Maria kann auch anders – und vor allem weiß sie, was sie will. Als sie 2012 ihr Abitur in der Tasche hatte, war ihr vor allem eines wichtig: so schnell wie möglich unabhängig werden! Also verschwendete sie keine Zeit mit einem Studium, sondern fing eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation an, die sie sogar um ein Jahr verkürzte. Ruckizucki war die Maria mit der Pflicht durch und kann nun ihre Unabhängigkeit genießen. Zur Zeit arbeitet sie als Schulsekretärin. Sie ist also diejenige, die die Splitter rauszieht oder ein Taschentuch zückt, um das Nasenbluten zu stoppen. Vermutlich sind dadurch leider die Unfälle, Leistungsverweigerungen oder Krankheiten in ihrer Schule gestiegen, nur weil die Jungs immer neue Gründe suchen, um zur zauberhaften Sekretärin zu „müssen“.
Das soll aber nicht Marias letzte Station bleiben. Langfristig plant sie noch ein BWL-Studium, um später im Personalbereich arbeiten zu können. Zielstrebigkeit ist nicht nur eine Eigenschaft, die Maria an sich selbst, sondern auch an Männern schätzt. Also Männer, die wissen, was sie wollen und wie sie das bekommen, sind bei Maria genau richtig. Als Gegenleistung bekommen sie Ehrlichkeit, Verbindlichkeit und die erleichternde Freiheit keine albernen Kosenamen für Maria finden zu müssen. Darauf steht sie nämlich gar nicht. Und außerdem hat sie eh den besten Spitznamen ever, und zwar: Kiki. Kiki klingt süß (und süß aussehen tut sie ja nun mal auch), aber wie gesagt, auf den ersten Eindruck sollte man sich nicht verlassen.
Überraschenderweise steht Maria auf rabenschwarzen Humor und anstatt unrealistische Liebesfilme zu gucken, genießt sie lieber Filme wie Adams Äpfel oder liest Krimis über psychisch kranke Menschen, zum Beispiel von Sebastian Fitzek. Interesse für Spannung und Abenteuer zeigt sich auch in ihrem Kindheitsberufswunsch. Sie wollte schon immer Polizistin werden und irgendwo tief in ihr bleibt dieser Wunsch auch noch vorhanden. Daran konnte auch ihre Phase als Punkerin nichts ändern. Als Teenie lief sie mit Docs und lila Haaren rum und fand das „einfach schön“. Mittlerweile zieht sie zwar einen klareren Stil vor, aber zumindest zum Potsdamer Oktoberfest packt sie die Verkleidungsfreude und sie hüpft ins Dirndl.
Den klaren Stil zieht sie auch in ihrer Wohnung durch. „Ich hab nicht aufgeräumt“, sagt sie und wir wundern uns, wo sie wohl all ihren Kram hingestopft hat! Irgendwo muss er doch sein! Vielleicht haben ihn die Fische zu Fressen bekommen! Diese spenden Maria seit zwei Jahren Ruhe und visuelle Entspannung und mittlerweile bekommt sie das Aquarium auch endlich richtig sauber. Alles eine Frage des richtigen Wasserklärers! Aber die Auflösung zum nicht vorhandenen Müll ist doch eine andere: Maria mistet einfach gerne und regelmäßig aus, für einen klaren Kopf. Sehr vorbildlich! Wenn Maria nicht gerade Platz schafft in ihrem Kleiderschrank um diesen dann einfach wieder mit neuen Klamotten aufzufüllen, genießt sie es mit ihren Freundinnen an spontanen Mädelsabenden rumzublödeln. Und wenn das Wetter richtig schön ist, ist sie mit ihrer Familie in ihrem Garten auf der Insel Hermannswerder und schippert auf einem kleinen Boot über den See. Ein Träumchen!
Also, Jungs, wer Lust auf Sonnenschein und Klarheit garniert mit schönen Tattoos hat, ist sowas von richtig bei Maria aka Kiki aka beste Schulsekretärin der Welt. Schreibt ihr, bevor es zu spät ist!
Kontakt
Sorry, aber Maria hat jemanden kennengelernt. Du kannst ihr nicht mehr schreiben. Mehr Porträts aus München findest du hier.