„Ich mach halt keine halben Sachen!“
Aileen ist voll die Ur-Berlinerin und kann trotzdem astreines Hochdeutsch sprechen. Ha! Groß geworden ist sie damals im Prenzlberg. Mit sechs ging es dann nach Pankow: Noch größer werden und ganz viel im Garten mit Sand spielen. Aileen war einfach ein Dauerdreckspatz. Passiert als Kind. Unter der Woche hat sie ihre nicht pipifähige Babypuppe bemuttert, an Lego rumgebaut und mit Matchbox-Autos gespielt. Auf ihrer musikorientierten Grundschule hat die Kleine das Keyboardspielen bereits in der vierten Klasse abgebrochen und konnte leider auch keine Flöte mehr spielen. Hupsi. Das gute Stück aus Buchenholz wurde nämlich von Aileens Hund Shari zerknabbert. Behauptet sie zumindest. Eine Anekdote haben wir noch: Bis das Keyboard endlich abgeschafft wurde, hat unsere Frechdächsin dem Opa an Weihnachten immer was vom Demo-Knopf vorgespielt. Ey, wer durchs Leben kommen will, muss halt einfach nur schlau sein! Zur Teenie-Zeit hat Aileen so viel Freiraum von ihren Eltern bekommen, dass sie eigentlich ziemlich brav war. Hier mal ‘n Schnaps im Mauerpark, da mal minderjährig in die Disko geschummelt, aber nun wirklich nix Ernstes. Mit 17 wurde sie auf der Straße gefragt, ob sie nicht modeln möchte. In der Schule haben sich zwar viele über ihre schlanke Statur lustig gemacht – Spargeltarzan und dann noch 1,75m groß – aber hey, mit dem Modeln hat die Gute ihren Führerschein bezahlt. Den Schub fehlendes Selbstbewusstsein gab es gratis oben drauf. Bäm. Nach dem Abi 2010 wollte Aileen Public Management studieren. Großartigerweise gab es insgesamt gefühlt 10 Studienplätze, also auf in die unnachahmlich wundervolle Welt des Jobbens. Erst im Ritz Carlton, dann bei P&C und als das alles zu langweilig wurde, ist die langbeinige Schönheit nach Bournemouth, England gezogen. Ein paar Hotel-Jobs und einen Sprachkurs später ging es im Herbst 2011 an die Uni in Wildau – pünktlich zum Studienbeginn ihres neuen Wahlfachs Europäisches Management. Und was wäre ein Studium ohne eine Werksstudentenstelle bei Zalando? Nix. Eben. Letztes Jahr hat Aileen Erasmus gemacht und ein Semester in Barcelona gelebt. Nicht ihre Stadt. Danach ging es nach Amsterdam. Da wiederum fand sie es spitze. Seit neulich hat sie ihren Bachelor in der Tasche, wollte erst mal kurz den Start-Up-Flair schnuppern und ist mittlerweile Praktikantin im Personal Marketing bei einem Wirtschaftsprüfer. Da kann sie ziemlich selbstständig arbeiten und eigene Projekte betreuen. Das ist ihr was. Im nächsten Jahr will Aileen ihren Master anfangen und später zum Bleistift im Bundesministerium für Wirtschaft arbeiten. Irgendwie hat sie ein Herz für die traditionelleren Stellen und würde da gerne ein bisschen mehr Pepp und gude Laune reinbringen. Ha! Als Berlinerin kommt sie beim Feiern logischerweise nicht um die Elektro-Szene herum. Weekend und Watergate sind ihr allerdings zu tourimäßig, die Revaler ist ihr ein Stück zu asi geworden. Im Avenue fühlt sie sich freitags auf der Hip-Hop-Party ganz wohl. Bei Live-Mukke muss es dann schon Indie sein. Das letzte Hurricane mochte die 23-Jährige wirklich sehr. Bei London Grammar, Lykke Li und Chvrches wird ihr ganz blumig im Magen. Volles Rohr glücklich ist Aileen, wenn sie Schokolade futtern kann, ein Bad mit geschlossenem Klodeckel und wenig bis keinen Haaren im Ausfluss vorfindet und neue Deko-Elemente für ihre Bude ergattern kann. Kochen kann sie gar nicht mal so gut, lernbereit ist sie aber allemal. Alle Lokalitäten mit Süßkartoffelpommes, insbesondere das District Mot, lassen ihr Herz panisch durcheinander hüpfen. Vor Freude, is klar. Wenn ihr Gerüche jeglicher Art zu fies werden – dazu gehört alles von Douglas-Shop bis ungewaschen – jemand beim Essen übertrieben schmatzt oder sie offensichtlich belogen wird, kriegt Aileen schlechte Laune. Ist ja auch überflüssig. Sport gehört nur ob der Gesundheit zu ihrem Repertoire. So richtig Bock hat sie selten drauf. Für ein Date darf es ein lässiger Abend mit ein paar Gläsern Weißwein und Monopoly sein. Oder ihr führt Aileen einfach in eine megageile Fotoausstellung im C/O Berlin aus oder geht mit ihr Gründerszene-Architektur angucken. Wenn sie richtig gut drauf ist, schlürft sie dabei sogar ‘nen NY Cheescake Cocktail und freut sich über die Gesellschaft eines Mannes, der weiß, was er will. Herrlich! Get it, Boys!
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