Kolja | 26 | Berlin

„Für mich ist jeden Tag Montag.“

Es ist früher Nachmittag als wir an diesem grauen Sonntag im Prenzlauer Berg aus der Tram stolpern. Kolja wohnt, wie könnte es anders sein, im 4. Stock ohne Aufzug. Macht nichts, wir sind frisch gestärkt von Pommes und Omelette beim Imbiss gegenüber. Kolja hat seinen ersten Pluspunkt schon bevor wir ihm begegnet sind: Sein lokaler Dönermann hat mir Mayo UND Ketchup gegeben, und zwar ohne Aufpreis! Zu sagen, Kolja ist ein ruhiger Typ wäre höchstwahrscheinlich gelogen. Wahr ist allerdings, dass er uns im Flüsterton mit einem großen Glas Tee in der Hand begrüßt. Kehlkopfentzündung. Total kacke. Macht aber nix, Kolja macht trotzdem munter weiter mit all den Dingen, die er sich momentan so als Projekte in den Kopf gesetzt hat. Und da gibt es nicht zu wenig. So sitzt zum Beispiel während des Interviews ein weiterer junger Mann im Raum, der geschäftig auf seinen Laptop einhackt. Die beiden haben gerade gemeinsam ein Unternehmen gegründet, wird uns erklärt. Für Wohnungsauflösungen. Da fahren sie dann mit einem großen Wagen hin, räumen alles ein, verkaufen, was sie nicht gebrauchen können und restaurieren den Rest. Dafür hat sich Kolja extra eine kleine Werkstatt auf dem Dachboden seines Mietshauses eingerichtet, in der er momentan so ziemlich jeden Tag verbringt. Upcycling nennt man das. Und ist eigentlich ziemlich lukrativ. Auch wenn es so scheint, als würde der Gelsenkirchener momentan noch die coolsten Sachen für sich selbst behalten.

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Während er in der Küche Tee macht, schmieden wir Pläne, den Sessel unauffällig verschwinden zu lassen. Das ist aber noch lange nicht alles. Kolja hat außerdem eine abgeschlossene Schauspielausbildung, kann gefühlte 100 Instrumente spielen und hatte schon mal eine Eventmanagement-Firma. Richtig mit Büro und so. Auch wenn er schwört, das Büro hätten sie sich nur gemietet, um die Kaffeekosten an der Tankstelle zu sparen. Wenn das irgendetwas über die Mietpreise aussagt, sollten wir uns dringend überlegen nach Gelsenkirchen zu ziehen. Auf der anderen Seite beteuert der gebürtige Russe, dass die 250.000-Einwohner-Stadt schnell zu klein wird, wenn man Träume hat. Und überhaupt, wer will schon auf Schalke wohnen? Das ist meine Meinung, Kolja interessiert sich nicht wirklich für Fußball. Geboren wurde er übrigens in St. Petersburg, kam erst mit sechs Jahren nach Deutschland als seine Mutter einen Deutschen heiratete. Und obwohl er es vehement bestreitet, klingt seine Familiengeschichte ein wenig so, als könnte Kolja heimlich russischer Hochadel sein … Auf jeden Fall hat er vier Halbgeschwister und sechs Stiefgeschwister. Und das sind nur die, von denen er weiß. Wahnsinn.

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Zur Schauspielerei ist er nur gekommen, weil er eine Ausrede brauchte, um nach Berlin zu ziehen. Eigentlich wollte er wenn er groß ist mal in einer Werbeagentur arbeiten. Von wegen Feuerwehrmann oder Dompteur oder Fußballer oder so. Normal kann jeder. Deshalb hatte Kolja als Kind auch jahrelang einen imaginären Freund. Irgendwie süß. Allerdings war er wohl ganz im Gegenteil ein ziemlicher Rabauke. Können wir uns ziemlich gut vorstellen. Besonders wenn er erzählt, dass alles, was er in Russland in der ersten Klasse gelernt hat, in Deutschland locker bis in die sechste vorgehalten hat. Da wär uns auch langweilig geworden. Vielleicht liegt es daran, dass er auch jetzt noch immer gern Beschäftigung hat. Bleibt zwischen Musik, Theater, Schreiben und Möbel bauen überhaupt noch Zeit für eine Beziehung? Bestimmt, meint Kolja. Cool wäre es dabei natürlich, wenn man die gleichen Interessen hätte.

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Also, wenn du irgendwie Künstlerin durch und durch bist und Bock hast, einen aufgeweckten, vielseitig interessierten und potenziell royalen Halbrussen kennen zu lernen, nix wie los! Ein letzter Fun Fact über Kolja? Alle seine Möbel sind auf Rollen, damit er alle paar Wochen sein Zimmer umräumen kann. Falls mal wieder Langeweile aufkommt!

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IRA UND JULE haben meistens viel vor. Deshalb haben sie es auch noch nicht geschafft, ein Foto zusammen zu machen. Aber diese Woche geht's los! Versprochen! Das wird hot, hot, hot. Abgesehen davon mögen sie Prosecco. Und Kekse. Und freuen sich schon total darauf, mit Pfeil, Bogen, Flügeln und Windeln durch Berlin zu pilgern und Amor zu spielen. Kitsch mögen sie nämlich auch! Iras wundertolle Fotos gibt es auf ihrer Webseite zu bestaunen und bei Instagram. <3