Sebastian | 31 | Hamburg

An einem goldenen Herbstnachmittag haben wir Sebastian zum Tee besucht. Wir betreten seine nette, kleine Wohnung im Hamburger Stadtteil Wandsbek Er öffnet uns mit einem Strahlen im Gesicht die Tür und bittet uns in sein sehr ordentliches Wohn- und Schlafzimmer. Direkt fallen uns die vielen Postkarten an der Wand und die große Berlin Flagge ins Auge.

„Berlin ist Heimat“, Sebastian beschreibt uns, wie er in Berlin auf Platte aufgewachsen ist. „Berlin ist Heimat. Aufgewachsen in der DDR gibts mein Geburtsland eigentlich nicht mehr und als Kind habe ich es daran gemerkt, dass es diese spezielle Himbeerbrause plötzlich nicht mehr gab.“ Wir lachen und fühlen mit ihm. Der Geschmack der Himbeerbrause liegt uns allen irgendwie automatisch auf der Zunge.

Verglichen mit Hamburg, habe Berlin drei Stadtzentren und Hamburg nur eines. Und die Berliner Schnauze. Dafür habe Hamburg die Alster und die Elbe. Zu seinen Lieblingsplätzen gehören der Stintfang, ein kleiner Weinberg mit einem schönen Blick über die Landungsbrücken oder die Besucherplattform der Elbphilharmonie. Wir stimmen ihm als Hamburger gern zu.

Zwischen seinen sehr gepflegten Zimmerpflanzen und dem Beatsteaks-Poster fragen wir ihn, ob er gern berühmt sein würde. Er antwortet, dass die höchste Auszeichnung für einen Wissenschaftler der Nobelpreis sei. Sebastian ist bescheiden und wird erstmal voraussichtlich 2019 seine Promotion abschließen.

Anschließend zieht es ihn eher in die Lehre als in die aktive Forschung. Danach freut er sich auf mehr Reisen und mehr Lesen. Die Inspiration für sein Biochemie Studium hat er unter anderem in der Serie Breaking Bad gefunden.

Seinen Job und das Studium als Chemielaborant beschreibt er als handfest und praktisch – „ein Studium mit Mehrwert“. Nunja, Liebe ist ja auch eine biochemische Reaktion von Hormonen in unserem Körper. Der naturwissenschaftliche Blick mit romantischer Faser.

Welche Adjektive außer „humorvoll“ Sebastian am besten beschreiben? Herzlich, weltoffen und ehrlich. Sebastian ist ein Familienmensch, heimatverbunden und geht gern auf Festivals. Zuletzt wurde das Lollapalooza mit Freunden gerockt. Die Fotos mit seinen Freunden an der Wand zeigen, wie ausgelassen die Truppe ist. Sehr sympathisch.

Sebastians Traumfrau darf gern GNTM oder ähnliches schauen, aber kann das auch nur für sich genießen und ihm sonst mit Gesprächen und Themen gern auf Augenhöhe begegnen und denselben sechsten Sinn für Humor haben. Er beschreibt sich als guten Smalltalker, der sich mit seinem schwarzen Humor erstmal langsam vortastet.

Für alles andere „findet man Wege, wenn man will“. Da auf seiner Bucketlist steht, dass er einmal jeden Kontinent bereist haben möchte, wäre es schön, wenn sie auch gern reiste. Uns fällt es nicht schwer, Themen zu finden. Er ist offen, erzählt gern von sich und seinem Leben – ohne dabei als Wichtigtuer zu wirken.

Seine Wohnung ist ansprechend und mit so vielen persönlichen Details in jeder Ecke, dass man immerzu nach der Hintergrundgeschichte zu etwas fragen will. Wir schauen auf die liebevolle Collage mit Familien- und Kindheitsbildern. Sein Lieblingsbild sei das mit seinem Vater am Strand, erklärt er. Er zeigt uns seinen Bruder und seine Eltern.

Auf die Frage, was Sebastian neben der Familie wichtig ist, antwortet er, dass das Leben ein Gleichgewicht haben sollte und ein intensiver Job oder die Studienzeit durch qualitativ hochwertige Zeit mit der Familie oder durch viele Meilen auf dem Reisekonto ausgeglichen werden sollte.

Wenn Sebastian nicht mit dem Fahrrad durch Hamburgs Straßen fährt, geht er gern spazieren und nimmt uns mit zu einem nahe gelegenen Park. Ein paar Minuten gehen und die frische Luft genießen. Hamburg zeigt sich in diesen Tagen von seiner goldenen, herbstlichen und leicht verregneten Seite. Wir fühlen uns kurz wieder wie neun Jahre alte Kinder und setzen uns auf die Schaukeln, philosophieren dort weiter.

Bei der Frage, was Sebastian gern wäre, wenn er sich sein Berufsbild frei von Vorgaben und Talenten aussuchen könnte, beantwortet er diese mit: „Designer von Legowelten.“ Vielleicht dient hier als Inspirationsquelle der selbstgebaute Legonachbau der bekannten Ghostbuster-Villa auf seinem Schreibtisch.

Kreativ wird Sebastian sonst gern in der Küche. Zwischen Pizzastein, selbstkreierten Saucen und Curry-Pasten steht er vor uns und zaubert frischen Mate-Tee mit Franzbrötchen.  Der Mate-Tee ist ein Urlaubs-Souvenir von guten Freunden und begleitet unser Gespräch. Für den feierabendlichen Geschmack darf gern mit einem Whiskey oder Scotch angestoßen werden. Das habe er von seinem Vater geerbt. Hach, leckeres Erbe.

Wenn man Sebastian nicht in der Küche findet, wo er gerne seine Freunde bekocht, sitzt er vielleicht am PC und tüftelt an einem strategischen Online-Game. Oder wandert gerade durch die Berge Österreichs. Kühe seien eben nicht nur lila, sagt er und lacht. Fußball ist nicht sein Ding, dafür könntest Du ihn mit Karten für die Eisbären Berlin überraschen und zum Eishockey gehen.

Wir trinken unseren – wirklich fantastischen – Mate-Tee und philosophieren über das Humorlevel in Family Guy und Simpsons. Den sechsten Sinn für Humor hat Sebastian auf jedem Fall. Er erzählt gern, was ihn bewegt und wir lachen viel.

Wenn Du mit Sebastian gemeinsam lachen und reisen, kochen und spazieren gehen möchtest: Schick Sebastian doch einfach mal eine Postkarte für seine Wand oder lass Dich zur rundum selbstgemachten Pizza mit einem Herbstspaziergang einladen – so oder so wirst Du eine tolle Zeit mit diesem wundervollen Menschen haben!

Bist du gerade auch so verliebt wie wir? Dann schreib Sebastian ein paar Zeilen:

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