„Ich mag Fußball nicht, bin ich komisch?”
Da, wo Philipp herkommt, sagt man immer noch Alaaf und nicht Helau. Kann also nur Köln äh Troisdorf sein. Natürlich. Die Kindheit war behütet in der Kleinstadt, das kam dem damals eher schüchternen Jungen sehr gelegen. Philipp spielte Tennis, fand Knight Rider ziemlich genial, Fußball dafür ziemlich bekloppt.
Mit zunehmendem Alter tat er das, was man in Kleinstädten halt so tut, wenn man keinen Bock auf Fußball hat: die Tanzschule besuchen. Bis zum Goldstar-Abzeichen hat es für ihn gelangt. Kurz mal im Internetz gesucht, was das ist: Kommt nach Gold und vor Super Goldstar 1 und bedeutet, dass Philipp tatsächlich richtig ordentlich tanzen kann. Auch schon wieder geil.
Obwohl Philipp gut in Naturwissenschaften und sehr bescheiden in Fremdsprachen war, ging er in der elften Klasse aufs Internat nach England. Das war erst mal richtig scheiße, weil er die Menschen einfach nicht verstanden hat. Aber wie es halt so kommt: Irgendwann sprach auch Philipp Englisch und spielte von da an sehr viel Fives mit den anderen. Traditionssport da drüben. Irgendwas mit Schläger und Rückschlag.
Philipp wusste relativ schnell, dass er mit DNA, Viren und Bakterien arbeiten will. Also lebenden Organismen und Verbindungen. Wer kann, der kann halt. 2008 folgte die Doktorarbeit im Bereich Tumorimmunologie. Grundlagenforschung im Bereich Krebs. Ganz ehrlich: Jetzt schon ein richtig guter Mann, dieser Philipp. Da die Wissenschaftswelt um ihn herum damals allerdings eine ziemliche Katastrophe war, fing seine berufliche Laufbahn in der Unternehmensberatung an.
An dieser Stelle müssen wir eine kurze Interviewpause machen und Philipp ALLE unsere Fragen zu Corona stellen. Sehr praktisch, hier so einen Wissenschaftler an der Hand zu haben, der fundierte Antworten geben kann. Zu niemandens Überraschung hier das Wichtigste in Kurzfassung: Tragt eure Maske über Nase und Mund, wascht euch die Hände ordentlich, haltet Abstand, trefft euch draußen. Pandemie ist kein Witz. Bitte ernst nehmen. Danke.
Ohne den Käsemann vom Markt wäre Philipps Leben deutlich weniger lebenswert, ohne selbstgemachte Crème brûlée wäre er einfach nicht derselbe. Er liebt es, Essen zu zelebrieren. Ansonsten ist der 41-Jährige all about the outdoors. Er organisiert Radtouren via MeetUp, joggt und macht seit neuestem auch Yoga. Mittlerweile wieder via Zoom, weil … ach, wissen wir ja alle. Seine Maskensammlung ist groß und das Gesprächsthema der Stunde ist Leidenschaft und Schmerzpunkt zugleich.
Er weiß, wie schrecklich die aktuelle Lage für viele Menschen ist und kommt selbst ganz gut durch. Das Homeoffice ist eingegrooved, die Wohnung ist gemütlich. Überall hängt und steht Kunst. Wir fanden das Minumuseum am geilsten: Da hat er ein Stück von Lady Di’s und Charles‘ Hochzeitstorte und einen Fitzel von Steve Jobs‘ Rolli drin. Mega.
Mit guter Eiscreme, der US-Zeitung The Atlantic und einem schönen Riesling tut man ihm den größten Gefallen. Aktuell liest er ein Buch zum Klimawandel, liebt ansonsten Biografien wie die von Edward Snowden. Von den meisten Social-Media-Plattformen hat Philipp sich abgemeldet, aus Angst vor stundenlangem Durchscrollen, Abhängigkeit von Instagram ist ihm nämlich gar nix.
Anmerkung: Dieses Porträt ist im Spätsommer unter Einhaltung aller Corona-Regeln entstanden.
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